Zeitung: Präsident der Bundespolizei wird abgelöst

Zeitung: Präsident der Bundespolizei wird abgelöst Berlin (dapd). Der Präsident der Bundespolizei, Matthias Seeger, soll einem Medienbericht zufolge seinen Posten verlieren. Seeger, der seit März 2008 im Amt ist, werde zum 1. August abgelöst, berichtete der Berliner „Tagesspiegel“ am Freitag vorab unter Berufung auf Sicherheitskreise. Weder das in Potsdam angesiedelte Präsidium noch das vorgesetzte Bundesinnenministerium wollten dies auf dapd-Anfrage kommentieren. Grund der Ablösung sollen laut Zeitung interne Konflikte in der Bundespolizei sowie Seegers Kontakte zu Sicherheitsbehörden in Weißrussland sein. Ein Nachfolger für Seeger sei noch nicht benannt, berichtete das Blatt weiter. Vizepräsident Wolfgang Lohmann komme für das Amt vermutlich nicht infrage, weil er für den Posten des Berliner Polizeipräsidenten im Gespräch sei, hieß es. Bundespolizeisprecher Ivo Priebe wollte die Personalie Seeger weder bestätigen noch dementieren. „An Spekulationen beteiligen wir uns nicht“, sagte er der Nachrichtenagentur dapd. Fast gleichlautend äußerte sich auf Anfrage ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. „Es bleibt dabei: Zu Personalien und Personalspekulationen nehmen wir keine Stellung.“ Gegründet wurde die Bundespolizei am 16. März 1951 – damals noch als Bundesgrenzschutz. Sie verfügt heute über mehr als 40.000 Mitarbeiter. Ihre Hauptaufgabe ist es, für Sicherheit an den Grenzen, auf den Bahnhöfen und an Flughäfen zu sorgen. dapd (Politik/Politik)

Porsche steigert Ergebnis um ein Fünftel

Porsche steigert Ergebnis um ein Fünftel Stuttgart (dapd). Die Konjunkturflaute kann der Luxusmarke Porsche nichts anhaben: Der Stuttgarter Sportwagenhersteller erzielte in den ersten sechs Monaten des Jahres ein operatives Ergebnis von 1,26 Milliarden Euro und damit einen Zuwachs von einem Fünftel gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie er am Freitag mitteilte. Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum um 29,3 Prozent auf 6,76 Milliarden Euro. Der Absatz legte um 22,5 Prozent auf 68.940 Fahrzeuge zu. Den Jahresüberschuss teilen die Zuffenhausener nicht mit. Der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller sagte, Porsche biete den Kunden Sportwagen, die höchsten Ansprüchen gerecht würden. „So können wir auch in konjunkturell schwierigeren Zeiten in der Erfolgsspur bleiben“, sagte er. Andere Hersteller wie Daimler oder Renault melden derzeit zurückgehende Gewinne. Den neuen Eigentümer Volkswagen dürfte vor allem die Profitabilität der Stuttgarter freuen: „Mit einer Umsatzrendite von 18,7 Prozent liegen wir weiterhin über unserer strategischen Zielgröße von 15 Prozent“, sagte Finanzvorstand Lutz Meschke. Zum 1. August soll die Porsche-Sportwagenproduktion völlig im Wolfsburger Konzern aufgehen. Die Eingliederung solle kommende Woche abgeschlossen werden, sagte VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch. Meschke erwartet, dass Porsche auch im Gesamtjahr die Vorjahreszahlen übertrifft, obwohl die Ausgaben für neue Produktanläufe derzeit hoch seien. So will das Unternehmen in diesem Jahr weitere Ableger des Flaggschiffs 911 auf den Markt bringen. 2013 folgen der Hybridsportwagen 918 Spyder sowie der kompakte Geländewagen Macan. Auf hohes Kundeninteresse stieß im ersten Halbjahr vor allem der 911er, dessen Absatz um über 42 Prozent zulegte. Das neue Modell ist seit Ende 2011 erhältlich. Die Verkäufe der Sportlimousine Panamera stiegen um 30,6 Prozent und die des Sportgeländewagens Cayenne um 24,7 Prozent. Die größten Märkte für den Sportwagenhersteller waren von Januar bis Juni die USA, China und Deutschland. Vor allem der Absatz auf dem chinesischen Markt wuchs rasant um rund 38 Prozent auf 15.638 Einheiten und war damit nur noch knapp 1.000 Fahrzeuge vom US-amerikanischen Markt entfernt. In Deutschland betrug der Zuwachs fast 24 Prozent auf 8.335 Fahrzeuge. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW steht vor Patentstreit mit chinesischem Partner

VW steht vor Patentstreit mit chinesischem Partner Wolfsburg/Düsseldorf (dapd). Der Autokonzern VW hat einen Zeitungsbericht bestätigt, wonach er die Verfolgung einer massiven Urheberrechtsverletzung auf dem wichtigen chinesischen Markt erwägt. „Wir prüfen den Sachverhalt selbstverständlich“, sagte ein Konzernsprecher am Freitag auf dapd-Anfrage. Hintergrund ist nach „Handelsblatt“-Informationen ein Plagiatsvorwurf, der sich gegen den langjährigen Joint-Venture-Partner FAW richtet. Demnach hat VW den begründeten Verdacht, dass das Staatsunternehmen das VW-Getriebe MQ 200 nachbauen will, ohne dafür eine Erlaubnis oder eine Lizenz zu besitzen. Der Sprecher verwies vor diesem Hintergrund auf die „langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit FAW. Dem Bericht zufolge könnte das VW-Getriebe schon bald im FAW-Kleinwagen Besturn B 50 zum Einsatz kommen. China ist für VW einer der wichtigsten Absatzmärkte der Welt. Im ersten Halbjahr 2012 hat der Konzern dort 1,3 Millionen Autos verkauft. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bahnstrecke zwischen Berlin und Hannover wieder komplett frei

Bahnstrecke zwischen Berlin und Hannover wieder komplett frei Berlin (dapd). Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hannover ist nach einem Oberleitungsschaden wieder vollständig befahrbar. Die Züge verkehrten seit Freitagmorgen wieder planmäßig, sagte ein Bahnsprecher auf dapd-Anfrage. Die Ursache für die Störung am Donnerstag sei aber weiterhin unklar. Bereits am Abend war ein Gleis wieder für den Fernverkehr freigegeben worden. Es kam dennoch zu Verspätungen. Ein mit 250 Reisenden besetzter ICE war am Donnerstagnachmittag aufgrund der beschädigten Oberleitungen zwischen Nennhausen und Buschow in Brandenburg liegen geblieben. Die Fahrgäste mussten in einen Ersatzzug umsteigen. Im Nahverkehr pendelten Busse auf dem betroffenen Streckenabschnitt. Erst vor knapp zwei Wochen war es auf der Bahnstrecke Berlin-Hannover zu einem Oberleitungsschaden gekommen. Grund dafür war ein von Vögeln verursachter Kurzschluss. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Nachfrage in Schwellenländern beflügelt Danone

Nachfrage in Schwellenländern beflügelt Danone Paris (dapd). Der Lebensmittelkonzern Danone hat dank guter Geschäfte in Schwellenländern Umsatz und Ertrag gesteigert. Im ersten Halbjahr stieg der Gewinn auf Jahressicht um 2,1 Prozent auf 911 Millionen Euro, wie Danone am Freitag in Paris mitteilte. Der Umsatz legte um fast sechs Prozent auf rund 10,5 Milliarden Euro zu. Während die Nachfrage vor allem in Südeuropa seit Ende des ersten Quartals deutlich sank, wuchs das Geschäft in Asien zweistellig. Glänzend war vor allem der Absatz von Babynahrung in China. Danone hatte die Ziele für das Geschäftsjahr wegen des schlechten Europa-Geschäfts bereits etwas zurückgenommen. Der Konzern wolle auf die bröckelnde Nachfrage in Südeuropa unter anderem mit Preissenkungen reagieren, erklärte Danone. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Dobrindt beschwert sich über Einmischung der EU in Asylpolitik

Dobrindt beschwert sich über Einmischung der EU in Asylpolitik Berlin (dapd). CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt beschwert sich über eine Einmischung der EU in die Asylpolitik Deutschlands. „Die Regelung des politischen Asyls muss auch weiter auf nationaler und nicht auf europäischer Ebene stattfinden“, sagte er der Tageszeitung „Die Welt“ (Freitagausgabe). Das Grundrecht auf Asyl gelte für verfolgte Menschen und nicht für Wirtschaftsflüchtlinge. Die EU will eine Richtlinie verabschieden, die das Arbeitsverbot für Asylbewerber von zwölf auf neun Monate senken soll. Da der Beschluss unterhalb der Ministerialebene ausgehandelt wurde, müssen nach der Sommerpause noch die zuständigen Minister im Rat der EU und das Europaparlament zustimmen. Bereits seit Mitte der 80er-Jahre gibt es sogenannte Harmonisierungsbestrebungen in der EU, um für das Asylrecht zumindest in Teilen verbindliche Richtlinien zu schaffen. dapd (Politik/Politik)

Siemens kämpft mit Sparprogramm gegen konjunkturellen Gegenwind

Siemens kämpft mit Sparprogramm gegen konjunkturellen Gegenwind München (dapd). Die weltweite Konjunkturschwäche setzt dem Geschäft von Siemens massiv zu. Der Vorstandsvorsitzende Peter Löscher sagte am Donnerstag in München, angesichts des verschlechterten Umfelds sei es schwieriger geworden, das bereits auf 5,2 bis 5,4 Milliarden Euro reduzierte Ergebnisziel zu erreichen. Löscher kündigte ein Programm an, das den Fokus auf Kosten, Produktivität und Effizienz legt. Siemens solle „schlank, schnell und agil“ werden, sagte der Vorstandsvorsitzende. Stellenabbau schloss er nicht aus. In Bereichen, in denen es „strukturelle Verwerfungen“ gebe, werde es Anpassungen geben, sagte Löscher. Das Programm soll im Oktober bei einem Treffen der weltweiten Führungskräfte präsentiert werden. Ende Juni hatte Siemens weltweit 410.000 Mitarbeiter, 129.000 davon in Deutschland. Wegen der anhaltend schwierigen Situation auf den Kapitalmärkten erteilte der Konzern einem klassischen Börsengang seiner Tochter Osram eine Absage. Über einen sogenannten Spin-off will Siemens Osram-Aktien an seine Anteilseigner ausgeben, selbst aber „Ankeraktionär“ bleiben. Die Hauptversammlung soll dazu im kommenden Januar die Erlaubnis geben. Von Oktober 2011 bis Juni 2012 erzielte der Konzern aus fortgeführten Aktivitäten einen Gewinn von 3,6 Milliarden Euro. Das sind 37 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Siemens müsste im laufenden vierten Quartal noch einen Gewinn von rund 1,6 Milliarden Euro einfahren, um sein Jahresziel noch zu erreichen. Finanzvorstand Joe Kaeser sagte: „Wir nähern uns dem Ziel von unten.“ Der Auftragseingang fiel im dritten Quartal des Geschäftsjahres um 23 Prozent auf 17,8 Milliarden Euro. Den Umsatz konnte Siemens zwar um zehn Prozent auf 19,5 Milliarden Euro steigern. Dem Konzern kamen dabei aber ein hoher Auftragsbestand und positive Währungseffekte zugute. Seinen Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten konnte Siemens im dritten Geschäftsquartal um 61 Prozent auf 1,229 Milliarden Euro steigern. Allerdings war das Ergebnis im Vorjahr durch zwei außergewöhnliche Belastungen massiv reduziert worden. Löscher sagte, die Abwärtsbewegung der Weltwirtschaft habe in den vergangenen Monaten zugenommen. „Wir spüren eine zunehmende Investitionszurückhaltung bei unseren Kunden.“ Vor allem das margenstarke Geschäft beispielsweise mit Maschinen leide derzeit unter der Krise, sagte Kaeser. Im Sektor Energie brachen die Aufträge um 28 Prozent auf 5,25 Milliarden Euro ein. Infrastruktur und Städte büßte 45 Prozent auf 4,19 Milliarden Euro ein. Im Vorjahr konnte Siemens in diesem Bereich den 3,7 Milliarden Euro schweren Auftrag der Deutschen Bahn zum Bau des ICx verbuchen. Der Sektor Industrie blieb mit einem Auftragseingang von 5,12 Milliarden stabil. Als einziges zulegen konnte der Gesundheitsbereich (Healthcare). Er verbesserte sich um zehn Prozent auf 3,32 Milliarden Euro. Vor allem wegen der Verzögerungen bei der Anbindung der Windkraftanlagen in der Nordsee hatte der Konzern seine Ergebnisprognose vor drei Monaten reduziert. Für das Prestigeprojekt musste Siemens in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres eine halbe Milliarde Euro abschreiben. Der Konzern rechnet auch in diesem Bereich mit weiteren Herausforderungen. Die Siemens-Aktie gehörte zu den größten Verlierern im DAX. Am Nachmittag lag sie gegen den Trend mit gut ein Prozent im Minus. Analysten sprachen von enttäuschenden Zahlen. Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank beklagte vor allem die schwache Profitabilität. Der Schweizer Konkurrent ABB konnte am Donnerstag bessere Zahlen als Siemens präsentieren. Die Auftragseingänge erhöhten sich von April bis Juni um neun Prozent auf 10,1 Milliarden Dollar (8,3 Milliarden Euro). Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar (8 Milliarden Euro). Der Konzerngewinn lag bei 656 Millionen Dollar (541 Millionen Euro). dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Brot- und Buttergeschäft soll Bahn durch die Krise bringen

Brot- und Buttergeschäft soll Bahn durch die Krise bringen Berlin (dapd). Die Konjunkturabkühlung im Zeichen der europäischen Schuldenkrise geht auch an der Deutschen Bahn (DB) nicht spurlos vorbei. Angesichts zu erwartender Einbrüche beim Gütertransport hat der Bahn-Vorstand seine Umsatzerwartung für 2012 von ursprünglich rund 40 Milliarden Euro um eine Milliarde auf 39 Milliarden Euro heruntergeschraubt. „Wir spüren, dass sich weltweit, aber auch in Deutschland das gesamtwirtschaftliche Klima verschlechtert“, sagte der Bahn-Vorstandsvorsitzende Rüdiger Grube am Donnerstag bei der Vorstellung der Halbjahresergebnisse in Berlin. Das merkt der Staatskonzern vor allem im Güterverkehr, wo sich das Transportaufkommen im ersten Halbjahr um 2,6 Prozent auf 202,3 Millionen Tonnen Fracht verringert hat. Besonders in der Stahlindustrie, traditionell eine Stütze des Cargo-Geschäfts, habe die Transportnachfrage bei der Logistiktochter DB Schenker nachgelassen, sagte Grube. Dennoch fährt die Bahn derzeit unterm Strich satte Gewinne ein. Der auf der Schiene und im Busverkehr erzielte Umsatz kletterte von Januar bis Juni 2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro. Zugleich stieg das operative Ergebnis (Ebit) um 16,6 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis nach Steuern legte im selben Zeitraum um knapp 150 Millionen Euro auf 794 Millionen Euro zu. Bis Jahresende soll der bereinigte operative Gewinn laut der jüngsten Prognose auf über 2,6 Milliarden Euro steigen. Das setze aber voraus, „dass die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit der Staatsschuldenkrise keine nachhaltig negativen Auswirkungen auf die Realwirtschaft und unsere Verkehrsmärkte haben werden“, sagte Finanzvorstand Richard Lutz. Wichtigste Stütze des Aufwärtstrends ist demnach die Personenbeförderung. „Das Wachstum findet in Deutschland im Regional- und Fernverkehr steht“, sagte Grube. Das Staatsunternehmen steht bei der Entwicklung der Fahrgastzahlen glänzend da. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben zum ersten Mal in einem Halbjahr mehr als eine Milliarde Menschen transportiert. Das entspreche einem Zuwachs von rund vier Prozent oder 14 Millionen Reisenden gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Wir haben gut daran getan, uns auf unser Brot- und Buttergeschäft zu konzentrieren“, sagte Grube. Die Zahlen zeigten, dass mit neuen Angebotsformen wie der „grünen Bahncard“, die den Bezug von Ökostrom unterstützen soll, „mehr Menschen zum Umsteigen in die Bahn“ bewegt werden könnten. Auch die Pünktlichkeits- und Kundenzufriedenheitswerte hätten sich „deutlich verbessert“. So habe die Pünktlichkeit der Bahn im Personenverkehr (Nah- und Fernverkehr) in der ersten Jahreshälfte 2012 durchgängig über der Quote von 93 Prozent im Jahr 2011 gelegen. Allerdings lastet immer noch ein Schuldenberg in Höhe von 16,9 Milliarden Euro netto auf dem Unternehmen. Für die Bahn habe der Abbau von Schulden in näherer Zukunft daher „oberste Priorität“, erklärte Grube. Erst wenn der Schuldenstand unter die Marke von 15 Milliarden Euro gedrückt worden sei, könne der Konzern an ein Wachstum durch Zukäufe im nennenswerten Maßstab denken. Wann dies so weit sein könnte, ließ der Bahn-Chef aber offen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Grüne wollen Minijobs eindämmen

Grüne wollen Minijobs eindämmen Berlin (dapd). Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitte Pothmer, fordert die Begrenzung von Minijobs und die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) handle gegen die eigene Überzeugung, wenn die Einkommensgrenzen für Minijobs tatsächlich von 400 auf 450 Euro angehoben würden, sagte Pothmer am Donnerstag in Berlin. Noch im vergangenen Jahr habe sich von der Leyen gegen die Ausweitung der Minijob-Grenzen ausgesprochen. „Jetzt exekutiert sie schlicht den schwarz-gelben Koalitionsvertrag“, fügte die Grüne hinzu. Zuvor war bekanntgeworden, dass auch Familienministerin Kristina Schröder die Pläne zur Anhebung der Einkommensgrenze von 400 auf 450 Euro kritisiert. Pothmer warf aber auch ihr vor, „außer Kritik nichts zu bieten“. Pothmer verwies auf Daten des Statistischen Bundesamts, wonach die meisten Niedriglöhner Minijobber seien. Insgesamt verdienten demnach im Jahr 2010 elf Prozent der deutschen Arbeitnehmer in Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten weniger als 8,50 Euro in der Stunde. Mit 46 Prozent waren die meisten Betroffenen auf 400-Euro-Basis entlohnte Minijobber. Die Koalition will die Einkommensschwelle bei den Minijobs von 400 auf 450 Euro erhöhen. Pothmer bezeichnete dies als falsch. dapd (Politik/Politik)

Praktiker verringert Verluste um 200 Millionen Euro

Praktiker verringert Verluste um 200 Millionen Euro Kirkel/Hamburg (dapd). Bei der angeschlagenen Baumarktkette Praktiker greift mit Hilfe der Premiumtochter Max Bahr die Sanierung: Im ersten Halbjahr dämmte der Konzern bei etwas niedrigeren Umsätzen die Verluste um 200 Millionen Euro ein auf noch 97 Millionen Euro. Einen kräftigen Schub lieferte die Hamburger Tochtergesellschaft Max Bahr mit verdoppeltem Betriebsgewinn. Praktiker will jetzt noch schneller als geplant weitere Märkte auf den Namen Max Bahr umstellen. „Wir müssen die Sanierung beschleunigen“, sagte Finanzvorstand Markus Schürholz. Denn für das Gesamtjahr 2012 rechnet er weiter mit fallenden Umsätzen und einem Verlust. Der Konzern-Umsatz sank bis Ende Juni um 4,5 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag im saarländischen Kirkel mitteilte. Die deutlich verbesserten Verlustlage erklärte Schürholz damit, dass Vorjahres-Sondereffekte aus der Sanierung wegfielen. So sei zum Beispiel eine Rückstellung von 20 Millionen Euro aufgelöst worden, weil der Personalabbau weniger radikal ausfällt. Max Bahr verdoppelt Betriebsgewinn Max Bahr verdoppelte sogar den Betriebsgewinn auf 17 Millionen Euro. Die Marke Praktiker dagegen fuhr ein Minus von 50 Millionen Euro ein, etwa halb so viel wie im Vorjahreszeitraum. Praktiker will 120 der rund 230 deutschen Praktiker-Märkte auf Max Bahr umstellen und so die Krise überwinden. „2013 wird geprägt von der Umstellung“, sagte Schürholz. „Die stabile und gute Ertragsentwicklung von Max Bahr zeigt, wie richtig und wichtig die Entscheidung war, die Ausrichtung unseres Geschäftsmodells zu korrigieren und im Inland massiv auf den Ausbau von Max Bahr zu setzen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Kay Hafner. Die Umsatzverluste auf Konzernebene führte er auf das schlechte Wetter und die kritische Wirtschaftslage zurück. Schlechtes Wetter im Frühjahr hält vor allem Gartenbesitzer vom Besuch eines Baumarkts ab. Allerdings musste die Marke Praktiker – mit 234 Märkten das deutsche Schwergewicht – wieder wie früher mit Rabatten Kunden locken, weil kaum Geld für Marketing oder verschönerte Filialen da sei. Unrentables Auslandsgeschäft soll verkauft werden Praktiker war wegen seiner jahrelangen Billigstrategie („20 Prozent auf alles“) und Missmanagements tief in die roten Zahlen gerutscht. 2011 machte das Unternehmen mehr als 500 Millionen Euro Verlust. Die Baumarktkette ist hoch verschuldet und ringt ums Überleben. Zur Sanierung braucht sie frisches Geld. In der Zukunft will der Konzern stärker auch unprofitables Auslandsgeschäft verkaufen. Im ersten Halbjahr fielen noch über 30 Millionen Euro Verluste im Ausland an. Praktiker hat viele Märkte in Problemländern wie Griechenland oder Rumänien. Auf der Hauptversammlung Anfang Juli hatte ein Sanierungskonzept von Hafner eine Mehrheit gefunden, das eine Kapitalerhöhung von 60 Millionen Euro bis Jahresende vorsieht. Außerdem sicherte Hafner der Baumarktkette ein Darlehen von 85 Millionen Euro vom US-Investmenthaus Anchorage. Insgesamt kostet der Sanierungsplan 160 Millionen Euro. Das Management hatte den Aktionären mit Insolvenz gedroht, falls der Plan nicht vollständig genehmigt würde. Die Verhandlungen über den Kredit seien in der Endphase, sagte Schürholz. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)