Immer mehr Dauerbezieher von Hartz IV

Immer mehr Dauerbezieher von Hartz IV Saarbrücken (dapd). Trotz guter Arbeitsmarktlage haben viele Langzeitarbeitslose offenbar immer schlechtere Karten, einen Job zu finden. Nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ ist der Anteil der Erwerbslosen, die bereits zwei Jahre und länger auf Hartz IV angewiesen sind, seit 2009 bundesweit um 5 auf 61 Prozent gestiegen. Das Blatt beruft sich auf Daten der Bundesagentur für Arbeit. Ein Sprecher des Arbeitsministeriums sagte am Samstag dazu, die Darstellung sei so nicht durch Fakten gedeckt. Denn in absoluten Zahlen seien sowohl die Kurzzeit- als auch die Langzeitarbeitslosigkeit stark gesunken. Zwar sei der Anteil der Langzeiterwerbslosen gestiegen – aber nur, weil die Kurzzeitarbeitslosigkeit noch stärker gesunken ist. Die gleiche Tendenz zeigt sich demnach auch bei Erwerbstätigen, die wegen ihrer geringen Löhne schon mindestens zwei Jahre lang zusätzlich auf Hartz IV angewiesen sind. Ihr Anteil hat sich seit 2009 bundesweit ebenfalls um etwa fünf Prozent auf knapp 60 Prozent erhöht. Im Vorjahr gab es rund 794.000 sogenannte Aufstocker. Das waren 47.000 mehr als im Jahr 2009. dapd (Politik/Politik)

Höhere Ökostrom-Umlage kostet Musterhaushalt 56 Euro mehr pro Jahr

Höhere Ökostrom-Umlage kostet Musterhaushalt 56 Euro mehr pro Jahr Berlin (dapd). Der massive Ausbau der erneuerbaren Energien treibt die Stromrechnung eines Musterhaushalts mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden nächstes Jahr um 56 Euro nach oben. Das geht aus Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) hervor, über die die „Bild“-Zeitung (Samstagausgabe) berichtet. Demnach summiert sich die Erhöhung der Ökostrom-Umlage von 3,6 auf voraussichtlich 5 Cent je Kilowattstunde in den kommenden 20 Jahren auf 1.120 Euro pro Haushalt. Manuel Frondel, RWI-Energie-Experte, sagte der Zeitung: „Wir zahlen die Ökostrom-Umlage noch mindestens 20 Jahre, also bis 2032.“ Ein durchschnittlicher Haushalt habe durch die Erhöhung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz Mehrkosten von 1.120 Euro. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz wird die Erzeugung von Strom aus alternativen Quellen wie Sonne, Wind oder Biomasse staatlich gefördert. Die Kosten zahlen die Verbraucher über einen Aufschlag auf die Stromrechnung. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Immer mehr Dauerbezieher von Hartz IV

Immer mehr Dauerbezieher von Hartz IV Saarbrücken (dapd). Trotz guter Arbeitsmarktlage haben viele Langzeitarbeitslose offenbar immer schlechtere Karten, einen Job zu finden. Nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Samstagausgabe) ist der Anteil der Erwerbslosen, die bereits zwei Jahre und länger auf Hartz IV angewiesen sind, seit 2009 bundesweit um 5 Prozent auf 61 Prozent gestiegen. Das Blatt beruft sich auf Daten der Bundesagentur für Arbeit. In Ostdeutschland liegt der Anteil der Dauerbezieher von staatlicher Grundsicherung demnach sogar bei knapp 65 Prozent. In den alten Ländern sind es rund 59 Prozent. Die gleiche Tendenz zeigt sich auch bei Erwerbstätigen, die wegen ihrer geringen Löhne schon mindestens zwei Jahre lang zusätzlich auf Hartz IV angewiesen sind. Ihr Anteil hat sich seit 2009 bundesweit ebenfalls um etwa fünf auf knapp 60 Prozent erhöht. Im Vorjahr gab es rund 794.000 sogenannte Aufstocker. Das waren 47.000 mehr als im Jahr 2009. dapd (Politik/Politik)

Westerwelle sorgt sich um Syrien

Westerwelle sorgt sich um Syrien Berlin (dapd). Die Bundesregierung fürchtet eine weitere Verschlechterung der Lage in Syrien. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) warnte am Freitag in Berlin, das Assad-Regime habe die Kontrolle über Teile des Landes verloren. Er rief zudem die Opposition in Syrien mit deutlichen Worten dazu auf, „dringend zu größerer Einheit zu finden“. Als Reaktion auf die sich zuspitzende Situation richtete das Auswärtige Amt eine ressortübergreifende „Task Force Syrien“ ein. Die deutlichen Worte aus dem Außenamt können als Beleg dafür gewertet werden, dass die Chancen für eine politische Lösung in Syrien zunehmend skeptischer bewertet werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. So fehlt der Zugang zum syrischen Präsidenten Baschar Assad. China und Russland blocken Maßnahmen gegen Assad ab und halten weiterhin ihre schützende Hand über ihn. Am Ende bliebe nur eine militärische Lösung mit der Gefahr eines Flächenbrandes in der Region – ein Szenario, vor dem Westerwelle immer eindringlich gewarnt hat. Mit der Einrichtung der „Task Force Syrien“ richtet die Bundesregierung den Blick auf eine Zeit nach dem Krieg in Syrien. Die Gründung trage der „Überzeugung Rechnung, dass es bereits jetzt notwendig ist, gemeinsam mit unseren Partnern Planungen für den Tag nach einem Übergang voranzutreiben“. Die Hoffnung auf eine politische Lösung wollen die deutschen Diplomaten jedoch nicht aufgeben. Westerwelle sagte am Freitag, nach dem Rücktritt des Sondergesandten Kofi Annan müssten die „Bemühungen um den Einstieg in einen politischen Prozess weitergehen“. Polenz ist skeptisch Der CDU-Außenexperte Ruprecht Polenz schätzt die Aussichten auf eine Verhandlungslösung im Syrien-Konflikt nach dem Rücktritt Annans als gering ein. „Selbst wenn man sich jetzt um einen Nachfolger bemüht, würde er ja nur dann bessere Chancen haben, wenn Russland und China die Politik ändern, die schützende Hand von Assad wegnehmen“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag im ARD-„Morgenmagazin“. Die beiden Länder müssten ebenfalls zu dem Schluss kommen, dass Assad sein Amt abgeben müsse. Nur dann könne Einfluss auf die Opposition genommen und der Einstieg in einen Verhandlungsprozess gefunden werden. „Aber soweit sind wir im Augenblick nicht“, sagte Polenz. Die „Task Force“ im Auswärtigen Amt wurde den Angaben zufolge auf Westerwelles Wunsch hin eingerichtet. Sie soll „die Koordinierung aller Maßnahmen in Bezug auf Syrien innerhalb der Bundesregierung“ sicherstellen. Zu den beteiligten Ressorts gehören unter anderen das Justiz-, das Innen- und das Verteidigungsministerium sowie das Kanzleramt. dapd (Politik/Politik)

Mercedes-Benz erleidet ersten Einbruch seit drei Jahren

Mercedes-Benz erleidet ersten Einbruch seit drei Jahren Stuttgart (dapd). Die schwächelnde Konjunktur hat mit Mercedes-Benz jetzt auch die erste Premiummarke erreicht. Im Juli gingen die weltweiten Verkäufe auf Jahressicht um 3,1 Prozent auf 97.327 Fahrzeuge zurück, wie der Mutterkonzern Daimler am Freitag in Stuttgart mitteilte. Im Geschäftsfeld Mercedes-Benz-Cars, zu dem auch noch die Marken Smart und Maybach gezählt werden, ging der Absatz um 3,2 Prozent auf 105.449 Fahrzeuge zurück. Ein Minus gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnete Mercedes-Benz zuletzt vor knapp drei Jahren – im September 2009. Der Geschäftsleiter Vertrieb, Joachim Schmidt, äußerte sich dennoch zufrieden: „Trotz zahlreicher bevorstehender Modellwechsel und schwierigen Marktbedingungen in Südeuropa liegen wir im bisherigen Gesamtjahr weiterhin auf Wachstumskurs und damit auf einem guten Weg, 2012 einen neuen Absatzrekord zu erzielen.“ In den ersten sieben Monaten stiegen die Verkäufe von Mercedes-Benz um 5,5 Prozent auf 750.251 Autos an. Für diesen Zeitraum ist das ein Rekordwert. Schmidt geht davon aus, dass der Absatz im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt gewinnt. „Ganz besonders dazu beitragen wird unsere neue A-Klasse, die ab September in den Handel kommt“, sagte er. Bisher seien schon weit über 40.000 Fahrzeuge des Modells bestellt worden. An der Börse hatte der Einbruch keinen negativen Einfluss. Die Daimler-Aktie kletterte bis zum Nachmittag um 1,7 Prozent auf 39,69 Euro. Hersteller wie Peugeot, Opel oder Fiat, die vor allem von Westeuropa abhängig sind, mussten bereits starke Absatzeinbrüche hinnehmen. Auch für Mercedes-Benz ging es im Juli in Westeuropa mit einem Minus von 10,2 Prozent deutlich abwärts. Für die ersten sieben Monate liegen die Verkäufe noch ganz leicht im Plus. Warten auf A-Klasse führt zu Minus in Deutschland In Deutschland liegen die Verkäufe bisher mit 149.016 Einheiten um zwei Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Im Juli machte sich aber verstärkt die bevorstehende Markteinführung der neuen A-Klasse bemerkbar. Der Absatz ging um 11,3 Prozent auf 20.487 Fahrzeuge zurück. Mit 14.128 verkauften Fahrzeugen im Juli in China musste die Marke mit dem Stern auf dem dortigen Markt einen leichten Rückgang hinnehmen. Ein Grund dafür ist Konzernangaben zufolge, dass die erste Generation der volumenstarken B-Klasse ausgelaufen und nicht mehr verfügbar gewesen ist. Insgesamt stiegen die Verkäufe in China seit Jahresbeginn um 6,7 Prozent auf einen neuen Absatzrekord von 113.519 Einheiten. In Nordamerika und Mexiko verbuchte Mercedes-Benz in den ersten sieben Monaten zweistellige Zuwächse. In Kanada stieg der Absatz um 10,1 Prozent, in den USA um 13,8 Prozent und in Mexiko um mehr als ein Viertel. Der Verband der Automobilindustrie hat insgesamt im Juli für die deutschen Hersteller ein Exportplus von drei Prozent gemeldet. Der Bestelleingang aus dem Ausland zeige zudem, dass der Weltautomobilmarkt weiter wachse. Im Juli haben deutsche Marken den Angaben nach 16 Prozent mehr Auslandsorder verbuchen können. Auf dem deutschen Markt gab es dagegen insgesamt fünf Prozent weniger Neuzulassungen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Mercedes-Benz erwartet nach Wachstumsdelle Schub im zweiten Halbjahr

Mercedes-Benz erwartet nach Wachstumsdelle Schub im zweiten Halbjahr Stuttgart (dapd). Die Premiummarke Mercedes-Benz ist trotz einer Wachstumsdelle zuversichtlich für das Gesamtjahr. Im Juli gingen die weltweiten Verkäufe auf Jahressicht um 3,1 Prozent auf 97.327 Fahrzeuge zurück, wie der Mutterkonzern Daimler am Freitag in Stuttgart mitteilte. Im Geschäftsfeld Mercedes-Benz-Cars, zu dem auch noch die Marken Smart und Maybach gezählt werden, ging der Absatz um 3,2 Prozent auf 105.449 Fahrzeuge zurück. Der Geschäftsleiter Vertrieb, Joachim Schmidt, äußerte sich dennoch zufrieden: „Trotz zahlreicher bevorstehender Modellwechsel und schwierigen Marktbedingungen in Südeuropa liegen wir im bisherigen Gesamtjahr weiterhin auf Wachstumskurs und damit auf einem guten Weg, 2012 einen neuen Absatzrekord zu erzielen.“ In den ersten sieben Monaten stiegen die Verkäufe von Mercedes-Benz um 5,5 Prozent auf 750.251 Autos an. Für das Halbjahr ist das ein Rekordwert. Schmidt geht davon aus, dass der Absatz im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt gewinnt. „Ganz besonders dazu beitragen wird unsere neue A-Klasse, die ab September in den Handel kommt“, sagte er. Bisher seien schon weit über 40.000 Fahrzeuge des Modells bestellt worden. Im bisherigen Jahresverlauf zog vor allem die Nachfrage nach der im vergangenen Jahr eingeführten neuen B-Klasse an. Im ersten Halbjahr stellte sie für das Modell neue Verkaufsbestwerte auf und konnte im Juli gegenüber dem Vorjahreswert den Absatz mehr als verdoppeln. Von den Kunden nachgefragt wurden auch die geländegängigen SUVs. Allein im Juli legte die neue M-Klasse um 57,7 Prozent zu und die neue Generation des GLK um 18,5 Prozent. Mit 14.128 verkauften Fahrzeugen im Juli in China musste die Marke mit dem Stern auf dem dortigen Markt einen leichten Rückgang hinnehmen. Ein Grund dafür sei, dass die erste Generation der volumenstarken B-Klasse ausgelaufen und nicht mehr verfügbar gewesen sei. Insgesamt stiegen die Verkäufe in China seit Jahresbeginn um 6,7 Prozent auf einen neuen Absatzrekord von 113.519 Einheiten. In Nordamerika und Mexiko verbuchte Mercedes-Benz in den ersten sieben Monaten zweistellige Zuwächse. In Kanada stieg der Absatz um 10,1 Prozent, in den USA um 13,8 Prozent und in Mexiko um mehr als ein Viertel. In den USA und auf dem Heimatmarkt Deutschland blieb Mercedes-Benz damit die zulassungsstärkste Premiummarke. Hierzulande liegen die Verkäufe bisher mit 149.016 Einheiten um zwei Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Der Verband der Automobilindustrie hat insgesamt im Juli für die deutschen Hersteller ein Exportplus von drei Prozent gemeldet. Der Bestelleingang aus dem Ausland zeige zudem, dass der Weltautomobilmarkt weiter wachse. Im Juli haben deutsche Marken den Angaben nach 16 Prozent mehr Auslandsorder verbuchen können. Auf dem deutschen Markt gab es dagegen insgesamt fünf Prozent weniger Neuzulassungen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

DAX erholt sich nach Vortagesverlusten leicht

DAX erholt sich nach Vortagesverlusten leicht Frankfurt/Main (dapd). Nach dem Einbruch vom Donnerstag hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitagmorgen wieder etwas freundlicher präsentiert. Bis 9.15 Uhr gewann der DAX 0,5 Prozent und notierte bei 6.640 Punkten. Auch die Nebenwerte legten wieder leicht zu. So stieg der MDAX um 0,3 Prozent auf 10.709 Zähler, der TecDAX verbesserte sich um 0,2 Prozent auf 775 Punkte. Auch der Euro stieg nach dem heftigen Einbruch des Vortages wieder. Devisenhändler zahlten am Morgen 1,2195 Dollar, nachdem die Gemeinschaftswährung am Donnerstag gegen Handelsschluss bei 1,2115 Dollar notiert hatte. Die Europäische Zentralbank hatte ihren Referenzkurs im Tagesverlauf noch um 0,4 Prozent auf 1,2346 Dollar erhöht. Mit Verlusten waren in der Nacht die US-Börsen aus dem Handel gegangen. So beendete der Dow-Jones-Index in New York den Tag mit einem Verlust von 0,7 Prozent bei 12.879 Punkten. Der technologieorientierte Nasdaq schloss 0,4 Prozent schwächer bei 2.910 Zählern. DAX-Spitzenreiter des Morgens waren mit großem Abstand Siemens. Am Vorabend hatte der Münchner Konzern ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Das Papier verteuerte sich um 4,3 Prozent auf 71,26 Euro. An das Ende des Index rutschten Anteile von Henkel. Sie gaben 0,5 Prozent auf 58,50 Euro ab. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schweiz verhandelt mit weiteren Ländern über Steuerabkommen

Schweiz verhandelt mit weiteren Ländern über Steuerabkommen Bern (dapd). Die Schweiz führt nach der Einigung auf Steuerabkommen mit Deutschland, Großbritannien und Österreich offenbar mit mehreren weiteren Ländern entsprechende Verhandlungen. Auf Expertenebene liefen Gespräche mit verschiedenen Regierungen, die sich für das Modell eines Abkommens mit Abgeltungssteuer interessierten – auch außerhalb Europas, sagte der Staatssekretär Michael Ambühl in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“. Der Bundesrat habe klare Vorstellungen, mit welchen Ländern er als nächstes verhandeln möchte, hieß es. Interessant seien für die Schweiz Länder, die generell wirtschaftlich und spezifisch für den Finanzplatz bedeutend seien sowie auf der internationalen Ebene eine gewisse Rolle spielten. Namen nannte Ambühl nicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schlecker-Pleite bremst Beiersdorfs Deutschland-Geschäft

Schlecker-Pleite bremst Beiersdorfs Deutschland-Geschäft Hamburg (dapd). Die Schlecker-Pleite hat dem Körperpflegekonzern Beiersdorf die Geschäfte im Heimatmarkt verhagelt. Der Umsatz mit Produkten wie Nivea oder 8×4-Deos fiel im ersten Halbjahr im Inland um 2,2 Prozent. Hintergrund: Als die Restbestände der insolventen Drogeriekette Schlecker verramscht wurden, deckten sich viele Kunden kräftig ein, wie Beiersdorf am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Im übrigen Europa belastete die Schuldenkrise den Nivea-Absatz. Dagegen boomt das Geschäft in Schwellenländern wie Russland oder Brasilien. Weltweit steigerte Beiersdorf so den Umsatz im ersten Halbjahr um 5,5 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Der Nettogewinn des Unternehmens mit Marken wie Nivea, Florena und Eucerin lag wegen deutlich höherer Steuerlasten mit 248 Millionen dagegen um 10 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert, der operative Gewinn stieg aber deutlich. Die Zahlen zeigten, „dass wir auch unter schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitabel wachsen können“, sagte der seit April amtierende Vorstandsvorsitzende Stefan Heidenreich. Er erhöhte die Prognose für den operativen Gewinn leicht. An der Börse stiegen die Aktien des DAX-Wertes daraufhin um mehrt als sieben Prozent. Die Anleger reagieren damit auch auf die Pläne von Heidenreich für die Hauptmarke Nivea: neue Verpackungen, mehr Innovationen und eine Kampfansage an die Konkurrenz. Als ersten Schritt lässt Heidenreich nun ein einheitliches Logo auf alle Produkte drucken, um den Wiedererkennungswert zu erhöhen. Der neue Chef setzt außerdem anders als die Vorgänger auch im profitablen Hauptmarkt Europa wieder auf Wachstum statt Abbau: 2011 hatte Beiersdorf zahlreiche umsatzschwache Artikel aus dem Angebot genommen. Das Unternehmen konzentriert sich nun auf Hautpflege und seine führenden Marken. Dabei wurden auch Arbeitsplätze gestrichen. Auch die Klebstofftochter Tesa steuerte starke Ergebnisse bei: Der Umsatz legte um 6,5 Prozent auf 501 Millionen Euro zu. Der operative Gewinn stieg um mehr als zehn Prozent auf 63 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Die Bauwirtschaft hat Sorgen mit dem Nachwuchs

Die Bauwirtschaft hat Sorgen mit dem Nachwuchs Nürnberg (dapd). Die Baubranche sucht händeringend qualifiziertes Personal für ihren Wachstumskurs. „Wir brauchen pro Jahr mindestens 4.500 Bauingenieure, haben diese Zahl aber in den vergangen Jahren nie erreicht“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Michael Knipper, bei der Vorstellung des Branchenberichts „Der Arbeitsmarkt im Bausektor“ am Donnerstag in Nürnberg. Durch die Energiewende, die Nachfrage nach Wohnungen als Kapitalanlage aber auch Nachholbedarf bei Infrastrukturmaßnahmen oder altersgerechtes Bauen stehe die Branche im Moment gut da, sagte Knipper und prognostizierte für das Bauhauptgewerbe für 2012 ein Umsatzwachstum um vier Prozent auf etwa 95 Milliarden Euro. Für die folgenden Jahre sieht er Wachstumsraten zwischen ein und zwei Prozent. „Vorausgesetzt, die Euro- und Finanzkrise verhagelt uns das nicht“, betonte er. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche soll im laufenden Jahr um 10.000 auf mehr als 755.000 steigen. Aktuell gibt es nach Angaben von Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA), am Bau rund 30.000 offene Stellen für Fachkräfte und 150.000 meist ungelernte Arbeitssuchende. Gleichzeitig brechen 23 Prozent der Jugendlichen ihre Ausbildung am Bau ab, davon am häufigsten ihre Malerausbildung (35 Prozent). Branchenübergreifend liegt die Abbrecherquote bei etwa 20 Prozent. Noch schlechter sieht es bei den akademischen Bauberufen aus: An den Universitäten gaben Daten von 2010 zufolge 51 Prozent der Bauingenieure ihr Bachelor-Studium auf, an den Fachhochschulen waren es 36 Prozent. „Da muss man sich schon fragen, was wir alles vergeuden“, kritisierte Becker. Jugendliche sollen besser auf die Realität vorbereitet werden Knipper appellierte an die Baubetriebe, noch mehr als bisher auszubilden – die Quote liegt derzeit bei 41 Prozent. Andererseits müssten sie die Jugendlichen aber während der Lehre besser betreuen, etwa durch ausgewählten Stützunterricht. Sie sollten außerdem häufiger als bisher die Möglichkeit haben, sich vor Beginn einer Lehre ein Bild vom künftigen Beruf zu machen. „Damit die Enttäuschung nicht dazu führt, dass die Ausbildung abgebrochen wird“, sagte Becker. Möglich sei dies durch Praktika oder eine sogenannte Einstiegsqualifizierung von einem Jahr, die von der BA auch finanziell unterstützt wird und auf eine spätere Lehrzeit angerechnet werden kann. Die Bundesagentur will auf diesem Weg auch Schulabgängern ohne Abschluss oder Arbeitssuchenden ermöglichen, eine Tätigkeit im Bau aufzunehmen. „Dann gelingt es uns hier auch, Nachwuchs zu sichern“, betonte der BA-Vorstand. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)