Hannover (dapd). Prominente Gäste beim CDU-Parteitag in Hannover. Ein großer Teil der deutschen Gewerkschaftsspitzen machte am Dienstag den Delegierten seine Aufwartung. Weil der DGB-Bundesvorstand zeitgleich in Hannover tagte, schauten mehrere Vorsitzende von Einzelgewerkschaften beim CDU-Parteitag vorbei. Von den Delegierten wurden sie mit zurückhaltendem Applaus begrüßt. DGB-Chef Michael Sommer konnte wegen Krankheit nicht dabei sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sandte Sommer vom Parteitag aus Genesungswünsche. Dennoch sparten Gewerkschafter auf dem Parteitag nicht mit Kritik an der CDU. An Delegierte wurden auf dem Messegelände Schoko-Nikoläuse mit der Aufschrift „Gute Arbeit. Faire Löhne. Frohes Fest“ verteilt. Vor der Messehalle demonstrierten Gewerkschafter für einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. dapd (Politik/Politik)
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Schnäppchen-Angebot an Fährreedereien
Stralsund (dapd). Sie sollten als Aushängeschilder auf der Ostsee von der Leistungsfähigkeit der Volkswerft Stralsund künden, doch nun verkommen sie zum weihnachtlichen Schnäppchen-Angebot an Reeder in aller Welt. Eine Woche nach der Kündigung des Bauauftrags durch die Fährreederei Scandlines sucht der Insolvenzverwalter der P+S Werften, Berthold Brinkmann, nach einem Käufer für zwei jeweils 169 Meter lange Ostseefähren. Es droht die Verramschung. Auf einen Kaufpreis von knapp 200 Millionen Euro für die beiden Großfähren hatten sich Reederei und Werft im Frühjahr 2010 geeinigt, Sie sollten eigentlich ab Sommer 2012 auf der Linie Rostock-Gedser zum Einsatz kommen. Immer neue Bauverzögerungen an Bord der Schwesterschiffe, die zuletzt um 700 Tonnen schwerer ausfielen als in der vertraglichen Spezifikation, führten schließlich in die Werftenpleite. Ohne entsprechenden Umbau könnten die Schiffe nicht mehr den dänischen Flachwasserhafen Gedser anlaufen, klagte Scandlines. Um die ursprünglich für jeweils 460 Pkw und 90 Lkw zugelassenen Fähren noch rentabel betreiben zu können, wurde sogar erwogen, die Schiffe noch einmal zu teilen und um eine acht Meter lange Zwischensektion zu verlängern. Zuletzt soll Reedereichef Soren Poulsgard Jensen der insolventen Werftengruppe für beiden Schiffe zusammen nur noch 30 Millionen Euro angeboten haben, wie die „Ostseezeitung“ (Dienstagausgabe) berichtet. Insolvenzverwalter Brinkmann lehnte kühl ab. Das Angebot sei nicht akzeptabel, antwortete er und beauftragte Makler in aller Welt mit der Suche nach neuen Interessenten. Sein Sprecher Cord Schellenberg sieht gute Chancen dafür, die „schönen Schwestern“ doch noch an den Mann zu bringen. „Die Schiffe haben auf dem Markt ein gutes Echo ausgelöst, solche Neubauten werden selten angeboten“, versichert er. Sie seien hochseetauglich, also nicht nur auf den Einsatz in Ost- oder Nordsee beschränkt. Schiffbauexperten und Makler gehen davon aus, dass zum Beispiel im Ärmelkanal, im arabischen Raum oder zwischen den griechischen Inseln Bedarf an Kurzstreckenfähren besteht. Mittlerweile sollen sogar erste Gebote in Stralsund eingegangen sein. Die bislang höchste Offerte soll sich unbestätigten Angaben zufolge bei immerhin zusammen 70 Millionen Euro belaufen, was allerdings immer noch einen Riesenverlust für Werft und Gläubiger bedeuten würde. „Wir stehen diesbezüglich nicht unter Zeitdruck“, sagt Schellenberg. Eine Bieterfrist gebe es bislang nicht. Möglicherweise wird zur nächsten Gläubigerausschusssitzung am 17. Dezember in Schwerin über erste Offerten informiert. Sämtliche Bauarbeiten an Bord der „Berlin“ und der „Copenhagen“ sind inzwischen eingestellt worden. Die schmucken Schiffe liegen seit Monaten am Ausrüstungskai der Volkswerft, sind notdürftig winterfest gemacht worden. Auf den Decks wurde nur eine Notbeleuchtung eingerichtet. Ob die bis zu 20,5 Knoten (38 Kilometer pro Stunde) schnellen Schiffe jemals Passagiere an Bord nehmen werden, bleibe abzuwarten, sagt ein ehemaliger Werftmitarbeiter. Notfalls drohe ihnen die Verschrottung, aber auch das würde sehr viel Geld kosten. Scandlines plant laut einer Sprecherin inzwischen ohne die Neubauten. Die beiden 32 Jahre alten Fähren „Kronprins Frederick“ und „Prins Joachim“ sollen modernisiert werden und bleiben vorerst im deutsch-dänischen Linienverkehr. Neubauten dürften frühestens 2015 zur Verfügung stehen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
SPD kritisiert mögliche Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien
Berlin (dapd). Die SPD hält an ihrer Kritik an möglichen deutschen Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien fest. „In Saudi-Arabien werden Menschenrechte mit Füßen getreten. Die Rüstungsexport-Richtlinien sagen aber deutlich: Keine Exporte in solche Staaten“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, am Dienstag im RBB-Inforadio. Die Regierung müsse offen begründen, warum sie von diesen Richtlinien abweichen wolle. Der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Stinner, sprach sich im SWR dafür aus, dass bei „kritischen politisch-sensitiven Rüstungsentscheidungen“ künftig auch ein Gremium des Bundestages eingeschaltet werde. Es sei problematisch, wenn Abgeordnete über etwas reden sollten, wovon sie nichts wüssten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag in der ARD zum angeblichen Interesse Saudi-Arabiens an der Lieferung von mehreren Hundert Radpanzern vom Typ „Boxer“ keine Auskunft gegeben. Über Entscheidungen des Bundessicherheitsrates werde nicht berichtet. Dieser Ausschuss des Kabinetts ist für die Genehmigung von Rüstungsexporten und die Ausrichtung der deutschen Sicherheitspolitik zuständig. Seine Sitzungen und Entscheidungen sind geheim. Laut „Spiegel“ soll der Bundessicherheitsrat sich mit einer Anfrage aus Saudi-Arabien befasst, eine Entscheidung aber vertagt haben. dapd (Politik/Politik)
Westerwelle bekennt sich zur Solidarität mit Griechenland
Berlin (dapd). Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat die neu freigegebenen Milliardenhilfen für Griechenland verteidigt. In Brüssel sei nachts ein „gutes Verhandlungsergebnis“ erreicht worden, sagte Westerwelle am Dienstag in Berlin und sprach von einem „balancierten Ergebnis“ aus Reformdruck und Solidarität. Zuvor hatten sich die Euro-Finanzminister auf die Freigabe von knapp 44 Milliarden Euro an aufgelaufenen Notkrediten für Athen unter Auflagen geeinigt. Westerwelle sagte, dies zeige, dass Europa zur notwendigen Solidarität mit einem seiner 27 Mitgliedsländer bereit sei. Zugleich warnte Westerwelle eindringlich vor einem Scheitern der Währungsunion. „Wenn wir Europa an einer Stelle rückabwickeln wollen, dürfen wir nicht glauben, dass andere unberührt bleiben“, sagte er mit Blick auf Reise- oder Niederlassungsfreiheit. Deshalb komme es heute mehr denn je darauf an, den „Geist der Renationalisierung“ nicht aus der Flasche zu lassen. dapd (Politik/Politik)
Özdemir lässt Schröder abblitzen
Berlin (dapd). Grünenchef Cem Özdemir hat grün-schwarzen Gedankenspielen eine deutliche Abfuhr erteilt. Dies sei „für 2013 kein Thema“, sagte er am Samstag in Berlin. „Bei den Themen Energiewende, soziale Teilhabe, offene Gesellschaft oder Europa muss die Union sich ab nächstem Jahr in der Opposition der gesellschaftlichen Veränderung stellen.“ Die Debatte hatte unter anderem Familienministerin Kristina Schröder mit der Bemerkung angeheizt, sie könne sich ein solches Bündnis schon seit langem vorstellen. Im Hessischen Rundfunk sagte die CDU-Politikerin, es komme dabei aber sehr auf die handelnden Personen an. Darauf ging Özdemir ein und erklärte: „Frau Schröder hat Recht. Es kommt neben den Inhalten auch sehr auf die handelnden Personen an. Dies gilt im Besonderen für Frau Schröder selbst und ihr antiquiertes Frauenbild sowie ihr Festhalten an der Extremismusklausel.“ dapd (Politik/Politik)
Patriot -Verband wird von NATO-Kommandeur geführt
Brüssel/Berlin (dapd). Der Verband von „Patriot“-Luftabwehrraketen, der an der türkisch-syrischen Grenze stationiert wird, soll von einem NATO-Kommandeur geführt werden. Das stellte NATO-Sprecherin Oana Lungescu am Freitag auf dapd-Anfrage in Brüssel klar. Der NATO-Oberkommandierende in Europa, James Stavridis, hat demnach das Kommando inne. Er wird die Führungsverantwortung an NATO-Kommandeure im Einsatzgebiet delegieren. Die NATO-Sprecherin wies damit Meldungen zurück, wonach Ankara die Führung der „Patriot“-Raketen beansprucht. Die Luftabwehrsysteme sollen an der türkisch-syrischen Grenze stationiert werden, um einen möglichen Raketenbeschuss aus dem Bürgerkriegsland zu verhindern. Neben der Bundesrepublik verfügen in der NATO nur die USA und die Niederlande über den neuesten Typ der „Patriot“-Luftabwehrraketen. Die Türkei hatte am Mittwoch bei der NATO um die Entsendung von Raketensystemen gebeten. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) kündigte danach im Bundestag an, er wolle bis spätestens Anfang Dezember eine Entscheidung der Abgeordneten über die Anfrage des NATO-Partners Türkei herbeiführen. Neben der schwarz-gelben Koalition signalisierte die SPD bereits Zustimmung. Die Mehrheit der Deutschen lehnt eine Entsendung von Bundeswehrsoldaten und „Patriot“-Luftabwehrsystemen an die türkisch-syrische Grenze ab. 59 Prozent der Bürger sprechen sich gegen den Einsatz aus, wie eine Umfrage von Infratest dimap für den Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin ergab. Nur 36 Prozent befürworten demnach das Vorhaben dagegen. dapd (Politik/Politik)
Patriot -Verband wird von NATO-Kommandeur geführt
Brüssel/Berlin (dapd). Der Verband von „Patriot“-Luftabwehrraketen, der an der türkisch-syrischen Grenze stationiert wird, soll von einem NATO-Kommandeur geführt werden. Das stellte NATO-Sprecherin Oana Lungescu am Freitag auf dapd-Anfrage in Brüssel klar. Der NATO-Oberkommandierende in Europa, James Stavridis, hat demnach das Kommando inne. Er wird die Führungsverantwortung an NATO-Kommandeure im Einsatzgebiet delegieren. Die NATO-Sprecherin wies damit Meldungen zurück, wonach Ankara die Führung der „Patriot“-Raketen beansprucht. Die Luftabwehrsysteme sollen an der türkisch-syrischen Grenze stationiert werden, um einen möglichen Raketenbeschuss aus dem Bürgerkriegsland zu verhindern. Neben der Bundesrepublik verfügen in der NATO nur die USA und die Niederlande über den neuesten Typ der „Patriot“-Luftabwehrraketen. dapd (Politik/Politik)
SPD wirft Bundestagspräsidenten Geschichtsvergessenheit vor
Frankfurt/Main (dapd). Die SPD-Bundestagsfraktion wirft Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) einen Mangel an historischer Sensibilität gegenüber Frankreich vor. In dessen Entwurf für eine gemeinsame Resolution des Bundestags und der französischen Nationalversammlung zum 50. Jubiläum des Elysée-Vertrags fehle nach Ansicht von SPD-Politikern jeglicher Hinweis auf die besondere Verantwortung Deutschlands für die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs, berichtet die „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochausgabe).
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De Maizière offen für Raketenverlegung an türkische Grenze
Brüssel (dapd). Im türkisch-syrischen Grenzkonflikt stellt Verteidigungsminister Thomas De Maizière (CDU) den NATO-Bündnispartnern in Ankara militärische Hilfe in Aussicht. „Ich rechne damit, dass es heute eine Anfrage der türkischen Regierung an die NATO gibt zur Stationierung von Patriot-Raketen an der türkischen Grenze“, sagte er zu Beginn des Treffens mit seinen europäischen Ressortkollegen am Montag in Brüssel. Deutschland, das neben den Niederlanden und den USA als einzige Nation über dieses Waffensystem verfüge, sei „45 Jahre lang der Hauptnutznießer von Bündnissolidarität gewesen“. „Wenn jetzt ein Bündnispartner uns um eine solche Maßnahme bittet, dann ist es für uns klar, dass wir dem offen und solidarisch gegenüberstehen“, sagte De Maizière. Dabei gehe es allerdings um eine rein „vorsorgliche und defensive Maßnahme auf dem NATO-Gebiet“. Sollten Patriot-Raketen an die türkisch-syrische Grenze verlegt werden, würden diese wohl auch auf türkischem Boden von deutschen Soldaten geschützt. Vor diesem Hintergrund spreche viel dafür, dass ein Bundestagsmandat nötig werde. Selbst falls dem nicht so sein sollte, wolle die Bundesregierung das Parlament aber „selbstverständlich beteiligen“. Die Verteidigungsminister wollen nach Angaben De Maizières am Montag zudem das Konzept für einen möglichen EU-Kriseneinsatz in Mali verraten. Eine Entscheidung dazu werde aber erst im Dezember getroffen. Die Vereinten Nationen würden nun zunächst auf einen Einsatz afrikanischer Truppen dringen – danach aber werde sich Deutschland an der geplanten Entsendung von Militärausbildern nach Mali beteiligen, wenn denn „eine klare Trennung“ zwischen der europäischen Ausbildungsmission und dem Kampfeinsatz der Afrikaner gewährleistet sei. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)
Oppermann warnt vor Hurra-Mentalität bei möglichem Türkei-Einsatz
Berlin (dapd). SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann warnt vor einem überstürzten Einsatz der Bundeswehr an der türkischen Grenze zu Syrien. Ob die Türkei tatsächlich von Syrien bedroht werde und der NATO-Bündnisfall greife, sei noch unklar, sagte Oppermann im ARD-„Morgenmagazin“ am Montag. Für einen Einsatz wäre zudem ein Bundestagsmandat erforderlich und eine internationale Absicherung wie ein UN-Mandat wünschenswert. „Es ginge hier auch um kriegerische Handlungen“, betonte er. Der SPD-Politiker warnte vor einer „Hurra-Mentalität“ einiger Koalitionspolitiker und kritisierte, dass die Opposition von dem Vorgang erst durch Medien erfahren habe. Zeitungsberichten zufolge will die Türkei an diesem Montag ihre NATO-Partner offiziell um Unterstützung bei der Sicherung ihrer Grenzen bitten. dapd (Politik/Politik)