München (dapd). Der Autohersteller BMW strebt einen Produktionsbeginn im künftigen Werk im Süden Brasiliens im Jahr 2014 an. Die Investitionen dafür würden sich in den nächsten Jahren auf mehr als 200 Millionen Euro belaufen, teilte BMW am Montagabend in München mit. Am selben Tag war BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson mit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff in der Hauptstadt Brasilia zusammengetroffen. Geplant ist eine Produktionskapazität von rund 30.000 Fahrzeugen jährlich. Am neuen Produktionsstandort sollen mehr als 1.000 Arbeitsplätze entstehen, weitere sollen durch ein Lieferantennetzwerk hinzukommen. Die Verhandlungen mit der Lokalregierung des Staats Santa Catarina zur Ansiedelung der neuen Produktionsstätte in der Region Joinville seien bereits weit fortgeschritten. Das Unternehmen baut bereits seit 2010 am Standort Manaus im brasilianischen Staat Amazonas Motorräder. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Telefonkonferenz über Koalitionsstreit
Berlin (dapd). Die Regierungskoalition will versuchen, diese Woche ihren Streit über Praxisgebühr, Zuschussrente, Erziehungsgeld und Neuverschuldung beizulegen. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung (Montagausgabe) telefonierten deswegen bereits am Sonntagabend die Parteichefs von CDU, CSU und FDP und bereiteten eine Paketlösung vor, die dann am 4. November vom Koalitionsausschuss beschlossen werden soll. „Der Koalitionsausschuss muss alle offenen Fragen abräumen“, sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder der Zeitung. FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte: „Wir haben lange genug geredet. Jetzt muss entschieden werden.“ Döring bezeichnete die kommende Woche als „die entscheidenden Tage für die Koalition“. dapd (Politik/Politik)
Friedrich fordert nach Mord am Alexanderplatz mehr Videoüberwachung
Berlin (dapd). Die Ermordung eines jungen Mannes am Berliner Alexanderplatz hat eine Diskussion über die Ausweitung der Videoüberwachung in Deutschland ausgelöst. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte, er halte es für richtig, „dass an Plätzen oder Straßen, an denen es auffällig viel Kriminalität gibt, mehr Kameras installiert werden“. Das drängende Problem der Gewaltkriminalität in der Öffentlichkeit würde nach Ansicht der SPD dadurch jedoch weder verhindert, noch eingedämmt werden. Die Linke nannte Friedrichs Vorwürfe „unglaubwürdig und in höchstem Maße populistisch“. Der 20-jährige Jonny K. war vor einer Woche am Alexanderplatz von mehreren jungen Männern bewusstlos geprügelt worden und erlag am Montag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Die Täter konnten bis jetzt noch nicht gefasst werden. Bundesinnenminister Friedrich sagte der „Welt am Sonntag“, ihn habe „entsetzt, dass das Opfer offenbar ohne jede menschliche Regung kaltblütig ermordet wurde“. Mehr Videokameras wären ein sehr effizientes Mittel, das auf viele abschreckend und präventiv wirke. „Gewalttäter wissen so, dass sie gefilmt werden. Videoüberwachung kann dazu beitragen, dass die Kriminalität zurückgeht“, sagte Friedrich. Der innenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Hartmann, hielt dem entgegen, dass dies nirgendwo zu mehr Sicherheit führen würde, „wohl aber zu einem Gefühl der totalen Überwachung“. „Denn Täter wie jene vom Alexanderplatz in Berlin lassen sich nicht von Kameras abschrecken“, betonte er. Zudem mische sich Friedrich mit seiner Forderung einmal mehr in Länderangelegenheiten ein. „Es ist zu befürchten, dass der Bundesinnenminister hier wieder nur Muskeln spielen lässt, die er nicht hat“, sagte der SPD-Politiker. Auch die Linke hält wenig von der Idee. „Mehr Videoüberwachung verhindert keine Gewalt“, sagte der Linke-Bundestagsabgeordnete Jan Korte. Die Zunahme der Gewalt im öffentlichen Raum sei eine Folge „der sozialen Verrohung in unserem Land“. „Und dafür verantwortlich ist die unsoziale Politik der letzten 20 Jahre“, sagte er. Der Kriminologie Christian Pfeiffer unterstützt Friedrichs Vorschlag dagegen. Sinnvoll sei zudem der Einsatz von Überwachungskameras an Brennpunkten, insbesondere in den Bahnhöfen und an Haltestellen, sagte der Direktor des Kriminologischen Instituts Niedersachsen der „Welt am Sonntag“. Zudem halte er ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum für „empfehlenswert“. dapd (Politik/Politik)
Linken-Parteitag in Chemnitz wegen Todesfalls abgebrochen
Chemnitz (dapd). Wegen des Todes einer 20 Jahre alten Delegierten ist der Parteitag der Linken in Sachsen am Sonntag in Chemnitz abgebrochen worden. Lisa-Marie Jatzke von der Linksjugend hatte am Samstag den Parteitag eröffnet. Am Sonntagmorgen sei sie tot in ihrem Hotelzimmer gefunden worden, sagte Linken-Sprecher Rico Schubert der Nachrichtenagentur dapd. Aus Respekt sei der Parteitag abgebrochen worden. Derzeit gebe es erste Informationen, nach denen Jatzke an einem epileptischen Anfall gestorben sein soll. Die Polizei bestätigte auf Anfrage den Todesfall, machte aber keine weiteren Angaben. Die sächsische Linke hatte am Wochenende zwei Tage lang in Chemnitz beraten wollen. Den 196 Delegierten lagen unter anderem umfangreiche Papiere zur Sozial- und Bildungspolitik vor. dapd (Politik/Politik)
CSU-Parteitag beschließt Konzept für Digitalisierung
München (dapd). Die CSU will die Digitalisierung Bayerns vorantreiben. Ein entsprechendes Konzept beschloss am Samstag der CSU-Parteitag einstimmig in München. Demzufolge soll der Freistaat bis zum Jahr 2018 „flächendeckend mit Hochgeschwindigkeitsinternet ausgestattet“ werden. Ziel ist auch, dass Bayern weltweit Anziehungspunkt für die besten „IT-Köpfe“ wird. Deshalb ist unter anderem ein Ausbau entsprechender Fachbereiche an den Hochschulen geplant. Die CSU-Landtagsfraktion hatte bereits im September bei ihrer Klausur im Kloster Banz eine „Digitalisierungsoffensive“ beschlossen. Fraktionschef Georg Schmid bekräftigte am Samstag, es gehe bei diesem Thema um die Zukunftsfähigkeit Bayerns. dapd (Politik/Politik)
Söder fordert harten Kurs gegen Euro-Schuldenländer
München (dapd-bay). Der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) wirbt für einen harten Kurs gegenüber Euro-Schuldenstaaten. Diese Länder stünden deshalb unter Druck, weil sie „seit Jahrzehnten hemmungslos Schulden“ statt Reformen gemacht hätten, sagte Söder am Freitag auf dem CSU-Parteitag in München. Es dürfe bei Finanzhilfen nun kein „Fass ohne Boden“ geben. Söder fügte hinzu: „Ich habe Europa fest im Blick – aber auch das Geld der Steuerzahler muss uns am Herzen liegen.“ Hilfspakete seien zudem „immer nur ein Schmerzmittel“. Die Therapie müssten Reformen in den Schuldenstaaten sein. dapd (Politik/Politik)
Erste Weichen für Zukunft der Siag-Nordseewerke gestellt
Hannover (dapd). Für den insolventen Windkraftanlagenhersteller Siag-Nordseewerke sind am Freitag bei einem Spitzengespräch in Hannover erste Weichen gestellt worden, konkrete Zusagen gab es aber nicht. Um einen vom Land Niedersachsen verbürgten Massekredit auf den Weg zu bringen, soll nun zunächst ein Liquiditätsplan aufgestellt werden. „Wir können heute ohne die Unterlagen keine Zusagen machen, aber wir können unsere Bereitschaft erklären“, sagte Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) nach dem Treffen. Ziel aller Beteiligten sei es, einen neuen Investor zu finden. „Ziel ist, dass der Investorenprozess zu einem Abschluss geführt wird und die Nordseewerke einen neuen starken Eigentümer bekommen, der sie in die weitere Offshore-Zukunft führen wird“, sagte Bode. Der FDP-Politiker sprach von einem „konstruktiven Gespräch“. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Mitarbeiter weiter den Großauftrag für den Offshore-Windpark Global Tech 1 abarbeiten könnten. Der Windanlagenbauer hatte am Mittwoch Insolvenz angemeldet. Zuvor waren die Nordseewerke nicht von der Insolvenz des Mutterkonzerns Siag Schaaf in Rheinland-Pfalz betroffen. Siag hatte das Emder Unternehmen vor zweieinhalb Jahren von ThyssenKrupp gekauft, um dort Türme, Fundamente und Umspannwerke für Windparks auf hoher See zu bauen. Das Gespräch am Freitag begleiteten erneut rund 300 Mitarbeiter der Nordseewerke mit lautstarkem Protest. Man kämpfe für den Standort, aber auch für die Sicherung der Einkommen und Arbeitsplätze, sagte der Betriebsratsvorsitzende Erwin Heinks. Am Montag hatte es ein erstes Spitzentreffen in Hannover gegeben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Knobloch legt Erinnerungsbuch vor
München (dapd). Wenige Tage vor ihrem 80. Geburtstag legt die langjährige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, eine Autobiografie vor. Das gemeinsam mit Co-Autor Rafael Seligmann verfasste Werk erscheint am 22. Oktober, wie die Deutsche Verlags-Anstalt am Donnerstag in München mitteilte. Unter dem Titel „In Deutschland angekommen – Erinnerungen“ ziehe die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern eine Bilanz ihres bisherigen Lebens, heißt es weiter. Die gebürtige Münchnerin wird am 29. Oktober 80 Jahre alt. Knobloch erlebte die Reichspogromnacht als kleines Mädchen in ihrer Heimatstadt. Die NS-Zeit überlebte sie in einem Versteck bei fränkischen Bauern. dapd (Politik/Politik)
Marine lässt Minenjagdboote in Wolgast reparieren
Wolgast (dapd). Die zur insolventen P+S Werften-Gruppe gehörende Peene-Werft in Wolgast hat einen Großauftrag der Deutschen Marine erhalten. Nach Angaben von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) sollen am Peenestrom vier Minenjagdboote repariert werden. Die Spezialwerft habe sich in einer Ausschreibung durchgesetzt, sagte der Minister am Mittwoch. Das Auftragsvolumen soll sich auf fast zehn Millionen Euro belaufen. Ende Oktober läuft das Insolvenzausfallgeld für die rund 1.870 Beschäftigten der Peene-Werft und der Volkswerft Stralsund aus. Geplant ist eine Auffanggesellschaft. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Brüderle stellt sich gegen Sozialtarife beim Strom
Berlin (dapd). Der FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle hat sich gegen Sozialtarife beim Strom ausgesprochen. „Die Preisbildung wird nicht rationaler“, sagte er am Dienstag auf dem Arbeitgebertag in Berlin. Die „Übersubventionierung von Ökostrom“ führe dazu, dass nun diskutiert werde, Gaskraftwerke zu subventionieren, weil sie sich nicht mehr lohnten. Das sei „falsche Denke“. Beim Energie-Einspeisegesetz seien mehr Marktstrukturen erforderlich, sagte Brüderle. Es könne nicht sein, dass 50 Prozent der weltweit neugebauten Photovoltaik-Anlagen in Deutschland erstellt würden, bei 850 Sonnenstunden im Jahr, während am Mittelmeer 2.000 Stunden erreicht würden. Brüderle sprach von „energiepolitischen Sofamelkern“, die von Subventionen lebten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)