Bonn (dapd-nrw). Am Bonner Hauptbahnhof wurde am Montag vermutlich ein Bombenanschlag verhindert. Einen Tag nach der gezielten Sprengung einer Reisetasche nahm die Polizei am Dienstag einen somalischen Islamisten fest. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur dapd aus Sicherheitskreisen. Zeugen hätten angegeben, den Mann namens Omar D. in Tatortnähe gesehen zu haben. Zudem wollen sie den ebenfalls den Sicherheitsbehörden bekannten Islamisten Abdirazak B. erkannt haben. Nun soll anhand von Handy-Daten geprüft werden, ob sich die beiden tatsächlich zur Tatzeit am Bonner Hauptbahnhof aufgehalten haben. Am Nachmittag berichtete der Bonner „General-Anzeiger“, dass ein zweiter Verdächtiger gefasst wurde. Der mutmaßliche Islamist soll an einer Rheinbrücke in der Innenstadt festgenommen worden sein, hieß es. Die Polizei habe dies aber nicht bestätigen wollen. Ungeachtet der Meldungen veröffentlichte die Kölner Polizei das Phantombild eines Tatverdächtigen. Demnach suchen die Behörden nach einem dunkelhäutigen Mann im Alter zwischen 30 und 35 Jahren. Ein 14 Jahre alter Schüler habe den Ermittlern berichtet, dass der Tatverdächtige die Tasche am Gleis abgestellt habe. Ob es sich bei dem Gesuchten um einen der beiden Somalier handelt, ist noch unklar. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) kündigte am späten Nachmittag zunächst ein Pressestatement zu dem Fall an, sagte den Termin dann aber kurzfristig wieder ab. Metallrohr, Wecker, Batterien, Gas und Ammoniumnitrat Am Montag war auf einem Bahnsteig eine herrenlose Tasche gefunden worden. Darin lagerte nach Angaben der Ermittler Metallbehälter mit „zündfähigem Material“. Nach Informationen von „Spiegel Online“ aus Ermittlerkreisen befanden sich in dem Gepäckstück Butangas und Ammoniumnitrat sowie ein Metallrohr, ein Wecker und Batterien. Unklar ist noch, ob die Tasche explosionsfähig war. Auch einen Tag nach dem Fund waren Spezialisten des Landeskriminalamtes damit beschäftigt, Details zum Inhalt der abgelegten Tasche herauszufinden. Der Bonner Bombenalarm weckt Erinnerungen an zwei vereitelte Anschläge im Jahr 2006. Damals deponierten zwei Männer auf dem Kölner Hauptbahnhof zwei Kofferbomben in Regionalzügen nach Hamm und Koblenz, die aber nicht explodierten. Zweieinhalb Jahre später verurteilte das Oberlandesgericht Düsseldorf den 24-jährigen Libanesen Youssef El Hajdib zu lebenslanger Freiheitsstrafe. Der Mittäter Jihad Hamad war zuvor bereits im Libanon zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. dapd (Politik/Politik)
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FDP fordert Oppositions-Ja zum Patriot -Mandat
Berlin (dapd). Die FDP im Bundestag hat die Opposition aufgerufen, dem „Patriot“-Mandat zur Verlegung zweier Raketenstaffeln in die Türkei zuzustimmen. Dabei handle es sich um eine Defensivmaßnahme zum Schutz eines NATO-Bündnispartners, sagte FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle am Dienstag in Berlin. Dieses Bundeswehr-Mandat sei daher eine „politische Selbstverständlichkeit“. Der Bundestag will am Mittwoch erstmals über das Mandat beraten und bereits am Freitag darüber entscheiden. Eine Verlegung der Raketen soll Anfang 2013 erfolgen. Für den Einsatz sind bis zu 400 Soldaten vorgesehen. dapd (Politik/Politik)
Deutschland ist ein Angriffsziel
Bonn (dapd). Nach dem Bombenalarm am Bonner Hauptbahnhof schließt der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, Anschläge auf die deutsche Verkehrsinfrastruktur nicht aus. „Deutschland ist nach wie vor ein Angriffsziel von dem ein oder anderen Terroristen“, sagte Witthaut am Dienstag dem Sender Phoenix. „Wir müssen leider immer wieder damit rechnen, dass so etwas gerade an Bahnhöfen passieren kann.“ Die Bevölkerung solle, wenn sie eine verdächtige Tasche oder Koffer sehe, „lieber einmal mehr anzurufen, als auf einen Anruf zu verzichten“. Alle Hinweise würden sehr ernst genommen. Am Bonner Hauptbahnhof war am Montag eine verdächtige Reisetasche mit zündfähigem Material abgestellt worden. Ob das Material hätte explodieren können, war zunächst unklar. Medienberichten zufolge geht die Polizei offenbar von einem islamistischen Hintergrund aus. Polizeisprecher wollten dies nicht bestätigen. dapd (Politik/Politik)
Länder schieben 129 Flüchtlinge nach Serbien und Mazedonien ab
Karlsruhe (dapd). In einer gemeinsamen Aktion haben am Dienstag neun Bundesländer 129 Flüchtlinge nach Serbien und Mazedonien abgeschoben. Sie wurden mit einem Flugzeug von Karlsruhe aus in ihre Heimatländer gebracht, wie ein Sprecher des baden-württembergischen Innenministeriums am Dienstag auf dapd-Anfrage sagte. 73 der Abgeschobenen stammen den Angaben zufolge aus Serbien, 56 aus Mazedonien. Ob es sich bei ihnen hauptsächlich um Roma-Flüchtlinge handelte, konnte der Sprecher nicht sagen. Baden-Württemberg wies entgegen der jüngsten Planung nur drei Flüchtlinge aus, darunter zwei Straftäter. Am Montag hatte es noch geheißen, sieben Menschen sollten das Land verlassen müssen. Die weiteren vier Betroffenen wurden laut Innenministerium aber nicht angetroffen und sollen nun zu einem späteren Zeitpunkt abgeschoben werden. Ursprünglich war die Rückführung von 180 Serben und Mazedoniern vorgesehen, davon 20 aus Baden-Württemberg. Am Montag hatte Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) die Abschiebung von 13 Flüchtlingen aber vorerst ausgesetzt. Sie erhielten eine befristete Weihnachtsamnestie. Sie sollen im kommenden Jahr abgeschoben werden. Ein Datum steht laut Ministeriumssprecher noch nicht fest. dapd (Politik/Politik)
Kraft fordert ernsthafte und belastbare Perspektive für Bochum
Bochum/Düsseldorf (dapd-nrw). NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat mit Betroffenheit auf das verkündete Aus für die Autoproduktion am Opel-Standort Bochum reagiert. Dies sei eine „traurige Nachricht“ für Opel und die Beschäftigten sowie die Region und das Land Nordrhein-Westfalen. „Jetzt muss es darum gehen, den Opel-Vorstand beim Wort zu nehmen. Es muss ernsthaft und belastbar an einer Perspektive für den Standort gearbeitet werden“, sagte die NRW-Regierungschefin am Montag in Düsseldorf. Die Landesregierung fordert vom Opel-Vorstand rasch ein präzises Konzept für alternative Entwicklungen am Bochumer Standort. In Gesprächen mit allen Beteiligten müsse auch der finanzielle Rahmen thematisiert werden. „Das Unternehmen muss Verantwortung übernehmen. Niemand darf in die Arbeitslosigkeit entlassen werden“, forderte Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD). Zusammen mit der Adam Opel AG und dem Mutterkonzern General Motors hatte die Landesregierung im Oktober eine gemeinsame Arbeitsgruppe gebildet. Dort soll über die Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region sowie innovative Technologien gesprochen werden. Zu dieser „Bochum Perspektive 2022“ müsse sich Opel klar bekennen, sagte Duin. dapd (Wirtschaft/Politik)
Konjunkturelle Talfahrt im Mittelstand gestoppt
Frankfurt/Main (dapd). Hoffnung auf eine Konjunkturwende: Erstmals seit acht Monaten hat sich die Stimmung der kleinen und mittelgroßen Unternehmen in Deutschland wieder verbessert. Das KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer stieg zwischen Oktober und November um 3,0 Zähler auf 5,6 Punkte, wie die staatliche Förderbank am Montag in Frankfurt am Main mitteilte. Die befragten Firmen bewerteten sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr besser als im Vormonat. Fast in allen Branchen gab es ein Plus. Auch der zuletzt unter Druck geratene industrielle Mittelstand erreichte den Angaben zufolge fast schon wieder die Normallage. Nur beim Einzelhandel gab es eine leichte Klimaeintrübung, allerdings auf sehr hohem Niveau. Bei den Großunternehmen hellte sich die Stimmung ebenfalls auf. Allerdings liegt sie mit minus 3,4 Punkten weiter unterhalb ihres langjährigen Durchschnitts. Die Rezession in Südeuropa und die verhaltene Nachfrage aus dem Ausland sorgten dafür, dass vor allem die Industrieunternehmen keine bessere Geschäftslage vermelden können. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Mitarbeiter von Nokia Siemens Networks (NSN) wollen demonstrieren
Berlin (dapd). Die Mitarbeiter des Werkes von Nokia Siemens Networks (NSN) in Berlin wollen am Montag (10. Dezember) gegen den drohenden Verlust ihrer Arbeitsplätze protestieren. Im Anschluss an eine Betriebsversammlung wollen rund 600 Beschäftigte zu dem Werk am Siemensdamm in Spandau ziehen, um für den Erhalt des Standortes mit seinen 1.000 Arbeitsplätzen zu kämpfen, wie ein Sprecher der IG Metall am Samstag mitteilte. NSN hatte am Mittwoch angekündigt, rund 1.000 Jobs bei seinem Tochterunternehmen Services zu streichen und den Geschäftsbereich Business Support Systems verkaufen zu wollen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schavan feiert jüdisches Lichterfest am Brandenburger Tor
Berlin (dapd). Anlässlich des jüdischen Lichterfestes laden die Jüdische Gemeinde und das Jüdische Bildungszentrum Chabad für Sonntag (9. Dezember, 18.30 Uhr) in Berlin zum öffentlichen Kerzenanzünden ein. Als Gäste der Zeremonie am Brandenburger Tor werden unter anderen Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU), US-Botschafter Philip D. Murphy und der israelische Botschafter Yaakov Hadas-Handelsman erwartet. Der sechs Meter hohe Chanukka-Leuchter war am Freitag auf dem Pariser Platz aufgestellt worden. Das Chanukka-Fest, das am Samstag beginnt, erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Jerusalemer Tempels vor über 2.100 Jahren und dauert acht Tage. Jeden Abend nach Sonnenuntergang wird eine Kerze am Chanukka-Leuchter angezündet, bis alle Lichter brennen. dapd (Politik/Politik)
Westerwelle mahnt politischen Kräfte in Ägypten zum Dialog
Berlin (dapd). Angesichts der Gewalt in Ägypten hat Außenminister Guido Westerwelle alle Beteiligten zur Mäßigung und zum Dialog aufgerufen. Westerwelle (FDP) appellierte am Freitag in Berlin eindringlich, „keine Chance zur politischen Beilegung der entbrannten Kontroverse verstreichen zu lassen“. Die Gewaltexzesse dürften sich nicht wiederholen, sagte der Minister mit Blick auf die Straßenschlachten zwischen Gegnern und Anhängern des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi, bei denen mindestens sechs Menschen getötet und fast 700 verletzt worden waren. Westerwelle appellierte angesichts der Freitagsgebete „an alle Kräfte in Ägypten, am heutigen Freitag keine weitere Aufheizung der Situation zuzulassen. „Gewalt verschärft die Problem nur“, mahnte er. Wer Gewalt ausübe, riskiere den Erfolg der demokratischen Revolution. Westerwelle forderte, die politischen Kräfte Ägyptens müssten „im Dialog zusammenfinden“ und einen Fahrplan entwickeln, der alle gesellschaftlichen Gruppen einbeziehe. Skeptisch beurteilte er Mursis Rede an das Volk, die am Donnerstagabend im Staatsfernsehen übertragen wurde. Er hoffe, dass man später nicht sagen müsse, dass hier eine Chance verpasst worden sei, sagte Westerwelle. „Die Revolution in Ägypten, sie ist in Gefahr“, warnte Westerwelle. Die positive Entwicklung durch den Umbruch drohe verloren zu gehen. Die Gewalt gefährde zudem auch eine gute wirtschaftliche Entwicklung des Landes, weil sie manchen Investor zögern lasse. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)
Handelsblatt -Chefredakteur: FTD brachte neue Klangfarbe
Köln (dapd). Der „Handelsblatt“-Chefredakteur Gabor Steingart hat die „Financial Times Deutschland“ („FTD“) an ihrem letzten Erscheinungstag für ihre journalistischen Innovationen gelobt. Gerade in ihrer Anfangsphase habe die Wirtschaftszeitung frechere Überschriften gebracht, sei in den Kommentaren aufrüttelnder, empathischer und einfühlsamer gewesen, sagte Steingart am Freitag im Deutschlandfunk. Er freue sich daher nicht, „dass wir publizistisch sozusagen ein Stück Vielfalt verlieren“. Das „Handelsblatt“ sei am Freitag vom Respekt vor den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen in Hamburg geprägt gewesen. „Die haben das zwölf Jahre tapfer gemacht, viele Preise gewonnen, wie erwähnt, und waren dem ‚Handelsblatt‘, glaube ich, ein würdiger Wettbewerber“, sagte er weiter. Die „FTD“ habe seine Zeitung auf Trab gebracht. Steingart räumte zugleich ein, dass es „auf der ökonomischen Seite auch Erleichterung“ gebe. Das Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr hatte am 23. November das Aus der defizitären „FTD“ offiziell bekannt gegeben. Die Zeitung schrieb seit ihrer Gründung im Jahr 2000 Verluste. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)