Bernau (dapd-lbg). Die brandenburgische Linke kann bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr nicht auf Dagmar Enkelmann als Spitzenkandidatin setzen. Sie stehe dem Landesverband nicht als Spitzenkandidatin zur Verfügung, sagte die 56-Jährige der „Märkischen Oderzeitung“. Enkelmann betonte, sie wolle erneut als Direktkandidatin im Wahlkreis Barnim/Märkisch-Oderland antreten. Einen Platz auf der Landesliste strebe sie aber nicht an. Im Jahr 2009 war Enkelmann noch als Spitzenkandidatin angetreten. Neben ihr zogen fünf weitere märkische Linke in den Bundestag ein. Enkelmann begründete ihre Entscheidung unter anderem mit politischen Differenzen zum Landesverband. Das betreffe nicht nur die Energiepolitik. Sie könne auch nicht nachvollziehen, dass eine rot-rote Landesregierung die Lebensarbeitszeit von Polizisten verlängere. Ludwig will „Superwahlergebnis“ Der Landesvorsitzende Stefan Ludwig sagte auf dapd-Anfrage, er nehme die persönliche Entscheidung Enkelmanns zur Kenntnis. Dass es Meinungsverschiedenheiten zwischen ihr und dem Landesverband gebe, sei schon länger bekannt. „Darüber wurde mehrfach öffentlich berichtet“, sagte Ludwig und fügte hinzu: „Ich bin dennoch überzeugt, dass unsere Gemeinsamkeiten größer sind als die Differenzen.“ Die Linke wird nach Ansicht von Ludwig dennoch als Team und im Interesse der Bürger einen Wahlkampf hinlegen, der ein „Superwahlergebnis“ garantiert. Diese Auffassung teile auch der Landesausschuss, der am Samstag in Luckenwalde getagt habe. Der Landesausschuss ist das höchste Gremium der Linken zwischen den Parteitagen. dapd (Politik/Politik)
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Fast zehn Prozent fauler Kredite in Spanien
Madrid (dapd). Fast zehn Prozent aller Kredite in Spanien werden nicht mehr fristgerecht bedient. Wie die spanische Nationalbank am Freitag mitteilte, waren im Juni 9,42 Prozent aller Schuldner – vom Privatmann bis zum Unternehmen – mit ihren Raten mindestens drei Monate im Rückstand. Es handelte sich um Kredite über mehr als 164 Milliarden Euro. Das waren acht Milliarden Euro mehr als im Mai. Spanien hatte im Juni bekannt gegeben, dass der vom Zusammenbruch der Immobilienblase hart getroffene Bankensektor Hilfen braucht. Die Euro-Gruppe will dafür bis zu 100 Milliarden Euro bereitstellen. © 2012 AP. All rights reserved (Wirtschaft/Wirtschaft)
Größter deutscher Containerfrachter in Hamburg getauft
Hamburg (dapd). Der größte Containerfrachter einer deutschen Linienreederei ist am Freitag auf den Namen „Hamburg Express“ getauft worden. Das 366 Meter lange Schiff gehört der Reederei Hapag-Lloyd und kann voll beladen 13.200 Container transportieren. Der mehr als 100 Millionen Euro teure Frachter wird vor allem auf Routen nach Asien eingesetzt. Die größte deutsche Linienreederei hat zehn dieser Riesenschiffe bestellt, die in Südkorea gebaut werden. Die Taufe nahm die Ehefrau des Hapag-Lloyd-Vorstandschefs Michael Behrendt, Cornelia, in Hamburg vor. Die gigantischen Schiffe fahren umgerechnet auf Transportkosten pro Container billiger als kleinere Schiffe. Weltweit stehen die Containerreeder unter Kostendruck, weil Schiffsdiesel immer teurer wird, aber Überkapazitäten die Preise beschränken. Hapag-Lloyd hatte am Dienstag einen Quartalsverlust von sieben Millionen Euro gemeldet und damit schlechter abgeschnitten als etwa der dänische Konkurrent Maers, der schon länger die Giganten der Meere im Dienst hat. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Wilhelm bekommt Rückendeckung für Seehofer-Nachfolge
Berlin (dapd). In der Diskussion über einen möglichen Nachfolger für den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) bekommt der frühere Regierungssprecher der Bundesregierung, Ulrich Wilhelm, Unterstützung. Der Vorsitzende des Bundestags-Wirtschaftsausschusses, Ernst Hinsken (CSU), sagte „Bild am Sonntag“: „Ich meine, dass Ulrich Wilhelm das Zeug hätte, ein guter Ministerpräsident für Bayern zu werden.“ In der Vergangenheit hatte Wilhelm, derzeit Intendant des Bayerischen Rundfunks allerdings wiederholt deutlich gemacht, dass er sich nicht als Spitzenpolitiker sieht: „Ich bin nie Politiker gewesen. Ich bin bewusst Beamter geworden. Ich fühle mich jetzt als Intendant sehr wohl“, sagte Wilhelm. dapd (Politik/Politik)
Albig: Steinmeier wäre ein guter Kanzler
Frankfurt/Main (dapd). Der SPD-Politiker Torsten Albig hat sich für eine Kanzlerkandidatur des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier, ausgesprochen. Der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ sagte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident: „Steinmeier ist eine starke Führungspersönlichkeit, der als Fraktionschef eine tolle Arbeit macht und der seit der Zeit des letzten Wahlkampfs sehr gereift ist. Er wäre ein guter Kanzler für unser Land.“ Seinem früheren Chef, dem ehemaligen Finanzminister Peer Steinbrück, riet Albig von einer Bewerbung um die Kandidatur allerdings ab. Steinbrück „würde das Korsett nicht mögen, in das er sich als Kandidat zwängen“ müsste. „Tu dir das nicht an“, sagte Albig, der für Steinbrück unter anderem als Pressesprecher gearbeitet hat. Neben Steinmeier und Steinbrück gilt auch SPD-Parteichef Sigmar Gabriel als möglicher Anwärter für das Spitzenamt im Bundestagswahlkampf 2013. dapd (Politik/Politik)
Ost-West-Gefälle bei den Hausbesitzern
Bonn (dapd). In Westdeutschland besitzen mehr Menschen eine Immobilie als im Osten des Landes. Während 38 Prozent der über 16-Jährigen in Ostdeutschland über Immobilien verfügen, haben im Westen im Schnitt 48 Prozent ein eigenes Haus oder eine Wohnung, wie eine am Donnerstag veröffentlichte repräsentative Studie der Postbank ergab. Gleich mehrere Immobilien besitzen im Osten mit vier Prozent anteilig nur halb so viele Menschen wie im Westen mit acht Prozent. Dabei schätzen der Studie zufolge 70 Prozent der Ostdeutschen den Wert ihrer Liegenschaften auf weniger als 250.000 Euro. In Westdeutschland geben 55 Prozent einen Immobilienwert von weniger als 250.000 Euro an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutscher Bauernverband erwartet magere Birnenernte
Passau (dapd). Der Deutsche Bauernverband rechnet angesichts schwieriger Witterungsverhältnisse während der Blütezeit mit einer deutlich geringeren Birnenernte als 2011. Der diesjährige Ertrag in Deutschland werde auf 38.000 Tonnen geschätzt und damit 19 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr, sagte ein Sprecher des Verbandes der „Passauer Neuen Presse“. Die Apfelernte werde mäßig ausfallen. Man rechne in diesem Jahr mit einer Ernte von 933.000 Tonnen, was einem Minus von 2 Prozent entspreche. Der Sprecher sagte, das Wetter sei während der Blüte oft zu kalt und zu nass gewesen. „Bei Birnen haben die Blütenfröste noch stärker zugeschlagen als beim Apfel“, sagte er. Die diesjährige Apfelernte in den 27 EU-Staaten wird den Angaben zufolge auf 9.739.000 Tonnen geschätzt. Bei Birnen erwarten die Experten europaweit eine Ernte von 2.060.000 Tonnen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Es fehlt an Tatkraft
Berlin (dapd). Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) wirft den Europäern mangelnde Entschlusskraft bei der Bewältigung der Schuldenkrise vor. Die Krise sei nur der äußere Ausdruck der Handlungsfähigkeit, die gegenwärtig Europa kennzeichne, sagte Schmidt am Dienstagabend in der ARD-Sendung „Menschen bei Maischberger“. Bereits Ende 2008 beim Einsetzen der Weltfinanzkrise habe es international Beschlüsse etwa zur Regulierung der Finanzmärkte gegeben, die besonders durch die USA, aber auch durch die Europäer nicht umgesetzt worden seien. Alle Rettungsschirme hätten sich als unzureichend herausgestellt.
Schlecker-Ausverkauf zog 5,1 Millionen Schnäppchenjäger an
München (dapd). Die gescheiterte Drogeriemarktkette Schlecker hat im letzten Monat vor dem endgültigen Aus einen Ansturm von Schnäppchenjägern erlebt. Das Unternehmen habe im Juni 5,1 Millionen Käufer gezählt, ein Drittel mehr als in den Vormonaten, berichtete das Magazin „Focus“ am Wochenende unter Berufung auf Daten des Marktforschungsinstituts GfK. Derweil sorgt die Pleite des einstigen Branchenprimus‘ für hohe Verluste bei den Vermietern der knapp 3.000 Schlecker-Läden, wie der „Spiegel“ berichtete. Der Schlussverkauf schaffte dem „Focus“ zufolge das, was Schlecker während des jahrelangen Abstiegs nicht gelungen war: Die Kunden ließen im Schnitt mehr als nur wenige Euro im Laden. Sie gaben demnach im Juni durchschnittlich 15 Euro aus, deutlich mehr als zum Beispiel im März. Damals hatten die ersten 2.200 Schlecker-Märkte geschlossen und mit Rabattaktionen den Umsatz ebenfalls kräftig angekurbelt. Die Experten der GfK gehen davon aus, dass sich Supermärkte (29 Prozent), Discounter (30 Prozent) und andere Drogeriemärkte (33 Prozent) den Schlecker-Umsatz mit Deo, Toilettenpapier und Shampoo zu fast gleichen Teilen sichern dürften. Vermieter schätzen Verlust auf mehr als 16 Millionen Euro Unterdessen rechnen die Vermieter der Schlecker-Filialen mit Verlusten von mehr als 16 Millionen Euro, wie der „Spiegel“ berichtete. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz habe ihnen Anfang Juli mit einer Frist von drei Monaten gekündigt, die Mietzahlungen seien aber in vielen Fällen sofort eingestellt worden. Ladeneinrichtungen oder elektrische Installationen müssten eigenständig entsorgt werden, berichtete das Blatt. Für viele Geschäfte seien zudem die Schlüssel verloren gegangen, sodass die Eigentümer auf eigene Kosten die Schlösser aufbrechen und austauschen müssten. Die Kosten könnten zwar als Insolvenzforderung angemeldet werden, man gehe aber „tendenziell eher davon aus, dass die einfachen Insolvenzgläubiger (…) nicht mit einer erheblichen Quote für die Forderungen rechnen könnten“, zitierte das Magazin aus dem Brief des Insolvenzverwalters. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Pothmer: Lage bei den Grünen nicht vertrackt
Berlin (dapd). Die Grünen-Abgeordnete Brigitte Pothmer hält die Aufregung über die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl 2013 für übertrieben. „Die Lage ist nicht vertrackt. Anders als bei einigen anderen Parteien gibt es bei uns keinen Mangel an gutem Personal“, sagte die Arbeitsmarktexpertin der Nachrichtenagentur dapd in Berlin. Die Grünen hätten eben mehr Spitzenpersonal als Spitzenpositionen. „Das muss jetzt passend gemacht werden. Der Bundesvorstand hat dafür den Auftrag. Es wird nach der Sommerpause einen Verfahrensvorschlag geben.“ Die Grünen seien immer stark im Team gewesen. „Anders die CDU: Als Kohl patzte, war der Verein am Ende. Wenn Merkel fällt, kippt die ganze Partei“, sagte Pothmer. Die Debatte über die Spitzenkandidaten für den Wahlkampf 2013 sorgt bei den Grünen seit Monaten für internes Gezerre. Parteichefin Claudia Roth hatte bereits vor Wochen ihre grundsätzliche Bereitschaft angemeldet. Fraktionschef Jürgen Trittin hat sich bislang mit einer Positionierung zurückgehalten. Beide gehören zum linken Parteiflügel. Zuletzt brachten führende „Realos“ Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt ins Gespräch. Auch sie schweigt dazu bislang. Auf dem Länderrat am 2. September will die Partei entscheiden, ob es eine Urabstimmung gibt. dapd (Politik/Politik)