Düsseldorf (dapd). Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos hat sein Land als „den Wellenbrecher der Eurozone“ bezeichnet. „Ein großer Teil der Schlacht um den Euro“ werde in Spanien geschlagen, sagte er dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). Er erlebe dabei „eine enorme Solidarität“. Die Frage, ob Spanien Hilfe des Euro-Rettungschirmes beantragen wird, ließ er offen: „Erst einmal müssen die Bedingungen geklärt sein (…). Die EZB-Ratssitzung diese Woche und die Sitzung der Euro-Finanzminister in zwei Wochen werden da Klärung bringen.“ Am Donnerstag will sich das Leitungsgremium der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Anleihekäufen beschäftigen, um die Zinsen zu drücken. Spaniens Zinsen lagen am Dienstag bei 6,725 Prozent. Allgemein werden sieben Prozent als langfristig untragbar angesehen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Lufthansa weist Vorwürfe der Gewerkschaft UFO zurück
Frankfurt/Main (dapd). Die Lufthansa hat Vorwürfe der Flugbegleitergewerkschaft UFO zurückgewiesen, sie setze streikwillige Mitarbeiter unter Druck. „Das ist völlig aus der Luft gegriffen“, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag auf dapd-Anfrage. Der UFO-Vorsitzende Nicoley Baublies hatte diese Vorwürfe zuvor im ARD-„Morgenmagazin“ erhoben. Der Sprecher forderte die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Lufthansa habe ein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Baublies hatte unter anderem derartige Versuche als Begründung angeführt, dass der am Morgen um 6.00 Uhr in Frankfurt am Main begonnene Streik noch am Freitag ausgeweitet werden könne. Der Ausstand führte bis zum Vormittag zum Ausfall von mehr als 100 innerdeutschen und europäischen Lufthansa-Flügen von und nach Frankfurt. Auch erste Interkontinentalflüge fielen dem Arbeitskampf zum Opfer. (Lufthansa-Informationen zu Streikauswirkungen: http://url.dapd.de/YtSmqO ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bericht: Ergo-Konzern belohnte Mitarbeiter mit weiteren Sex-Reisen
Düsseldorf (dapd). Der Skandal um Sex-Reisen beim Ergo-Konzern hat einem Medienbericht zufolge weit größere Ausmaße als von dem Unternehmen eingeräumt. Freie Vertreter seien auf Unternehmenskosten mit Bordellbesuchen oder dem Aufenthalt in einem Swingerclub belohnt worden, berichtete das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Revisionsberichte der Versicherung. Im vergangenen Jahr war bekanntgeworden, dass Vertreter der Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer 2007 mit einer skandalträchtigen Reise nach Budapest belohnt worden waren, für die auch Prostituierte engagiert wurden. Vorstandschef Torsten Oletzky erklärte danach, es habe sich um einen Einzelfall gehandelt. Der Zeitungsbericht legt nun nahe, dass Sex-Reisen zur Belohnung von Mitarbeitern verbreiteter gewesen sein könnten als bisher bekannt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Praktiker-Retter zieht die Daumenschrauben an
Hamburg (dapd). Der Baumarktkette Praktiker drohen neue Hürden im Überlebenskampf: Nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ (Montagausgabe) will der US-Finanzinvestor Anchorage die Bedingungen für einen 85-Millionen-Euro-Kredit anziehen. Demnach soll bei Vertragsabschluss nur die Hälfte des Betrages ausgezahlt werden. Der Rest solle erst fließen, wenn Praktiker eine Kapitalerhöhung um 60 Millionen Euro durchgezogen habe. Ein Praktiker-Sprecher äußerte sich nicht zu dem Bericht, die Verhandlungen seien vertraulich, sagte er. Die Gespräche mit Anchorage seien „im Plan“. Der Kreditvertrag solle bis Monatsende oder kurz danach abgeschlossen werden. Praktiker ist auf den Kredit angewiesen, um sein Sanierungskonzept finanzieren zu können. Das Darlehen wird aber von Teilen der Aktionäre kritisiert, weil Praktiker das Geld zu einem Zinssatz von rund 17 Prozent bekommen soll. Als Sicherheit bekommen die Amerikaner außerdem die profitable Praktiker-Tochter Max Bahr, die deutlich mehr Wert ist als 85 Millionen Euro. Praktiker will das Geschäft trotzdem abschließen, weil laut Vorstand kein anderer zahlungskräftiger Kreditgeber aufzutreiben sei. Praktiker ist wegen seiner jahrelangen Billigstrategie („20 Prozent auf alles“) und Missmanagements tief in die roten Zahlen gerutscht. 2011 machte das Unternehmen mehr als 500 Millionen Euro Verlust. Die Baumarktkette ist verschuldet und ringt ums Überleben. Zur Sanierung braucht sie frisches Geld. Kern des Sanierungsprogramms ist die Umstellung von mehr als 100 Märkten der Marke Praktiker auf die Marke Max Bahr, die deutlich höhere Umsätze macht und Gewinn abwirft. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
WMF-Vorstand begrüßt Mehrheitsübernahme durch Finanzinvestor KKR
Stuttgart (dapd). Der Haushaltsgeräte- und Gastronomiewarenhersteller WMF hat den Einstieg des Finanzinvestors Kohlberg Kravis Roberts (KKR) als neuer Mehrheitseigentümer begrüßt. Das Unternehmen wolle in einer strategischen Partnerschaft gemeinsam mit KKR seine Internationalisierungsstrategie weiter vorantreiben, sagte der WMF-Vorstandsvorsitzende Thorsten Klapproth am Montag in Stuttgart. „Dabei können uns die langjährige Expertise sowie das globale Netzwerk von KKR von großem Nutzen sein“, fügte er hinzu. KKR hatte im Juli angekündigt, 52 Prozent der WMF-Stammaktien von Crystal Capital zu übernehmen. Als Preis wurden 47 Euro pro Aktie vereinbart. Zudem machte KKR den übrigen Aktionären ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für deren Aktien zum selben Bezugspreis. Vorstand und Aufsichtsrat von WMF bewerteten den Preis als finanziell angemessen. Den angebotenen Preis von 31,80 Euro je Vorzugsaktie lehnten sie dagegen als finanziell unangemessen ab. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Unternehmen blicken immer pessimistischer in die Zukunft
München (dapd). Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübt sich weiter ein. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, der als wichtiger Gradmesser für die deutsche Konjunktur gilt, fiel zum vierten Mal in Folge. Von Juli bis August ging der Index unerwartet stark um 0,9 Punkte auf 102,3 Punkte zurück, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit März 2010. Damals stand der Ifo-Index bei 102,0 Punkten. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sagte: „Die deutsche Konjunktur schwächt sich weiter ab.“ Vor allem ihre Geschäftsentwicklung schätzen die 7.000 befragten Unternehmen noch pessimistischer ein als im vergangenen Monat. Analysten hatten mit einem Rückgang des Ifo-Index auf 102,7 Punkte gerechnet. Der DAX gab nach der Veröffentlichung kurzzeitig nach und stieg danach wieder an. Sowohl die Industrie als auch das Baugewerbe und der Handel bewerteten ihr Geschäft in den kommenden sechs Monaten schlechter als bei der Befragung im Juli. Das verarbeitende Gewerbe rechnet erstmals seit fast drei Jahren auch mit einem Minus im Exportgeschäft, wie Sinn weiter erläuterte. Nur die aktuelle Geschäftslage bewerteten die Industrieunternehmen besser als vor einem Monat. Das Bauhauptgewerbe sowie der Einzel- und Großhandel bewerten neben den kommenden Monaten auch ihre derzeitige Situation schlechter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Länderumfrage: Ende des Ausbildungsnotstands nicht in Sicht
Berlin (dapd). Kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres fehlen der deutschen Wirtschaft Zehntausende qualifizierte Bewerber. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dapd in den Ländern. Zugleich zeichnet sich auf dem Ausbildungsmarkt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle ab. So gibt es etwa in Berlin nach Angaben der Industrie- und Handelskammer in diesem Jahr fast 3.000 Bewerber mehr als freie Lehrstellen zur Verfügung stehen. Im Süden der Republik suchen die Betriebe dagegen händeringend nach Nachwuchs. So werden in Baden-Württemberg, das als Vorzeigeland in Sachen Unternehmertum gilt, Tausende Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben: 69.585 Stellen stehen hier laut Arbeitsagentur nur 59.959 Interessenten gegenüber. Vor allem traditionelle Handwerksberufe wie Bäcker oder Metzger klagen über Nachwuchssorgen. Hoch im Kurs stehen bei jungen Leuten dagegen Ausbildungen zum Kfz-Mechatroniker oder als Industriekaufmann. Bemängelt werden bundesweit allerdings fehlende Motivation und Qualifikation vieler Bewerber. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zeitung: BER-Flughafenchef Rainer Schwarz wird abgelöst
Berlin (dapd). Der Chef des Flughafens Berlin Brandenburg muss offenbar seinen Posten räumen. Nach Informationen der „Berliner Morgenpost“ soll Rainer Schwarz in Kürze abgelöst werden, voraussichtlich bei der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats im September. Seit der verschobenen Eröffnung des Großflughafens Anfang Mai steht Schwarz massiv in der Kritik. Zwar durfte er anders als Technikchef Manfred Körtgen auf seinem Posten bleiben. Doch seither habe er nicht durch sein Krisenmanagement überzeugt, heißt es dem Bericht zufolge in Gesellschafterkreisen. Am (heutigen) Mittwoch berät die Flughafengesellschaft über den Jahresabschluss des Geschäftsberichts 2011. Laut Zeitung gilt es als sicher, dass Schwarz nicht entlastet wird. Nur dann könnten später mögliche Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Darüber hinaus wollen nach Angaben der „Berliner Morgenpost“ die drei Gesellschafter – Berlin, Brandenburg und Bund – die Geschäftsführung der Flughafengesellschaft umfassend erweitern. Bislang besteht das Management nur aus Schwarz als Sprecher der Geschäftsführung und Horst Amann als neuem technischen Geschäftsführer. In Zukunft soll sich ein eigener Finanzvorstand ausschließlich um die Erlös- und Kostensituation des neuen Großflughafens kümmern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
ADAC: Spritpreise liegen nur knapp unter Allzeithoch
München (dapd). Nach den Rekordpreisen für Benzin ist keine Entspannung an den Zapfsäulen in Sicht. Zu Wochenbeginn haben die Tankstellen in Deutschland den Sprit erneut verteuert, nachdem sie die Preise am Sonntag leicht gesenkt hatten, wie eine ADAC-Sprecherin am Dienstag in München sagte. Super E10 kostete am Montag im bundesweiten Durchschnitt 1,691 Euro. Das waren 0,2 Cent mehr als am Tag zuvor und nur 0,1 Cent weniger als beim Allzeithoch am vergangenen Samstag. Diesel kostete mit 1,538 Euro sogar 0,8 Cent mehr als am Sonntag und 0,2 Cent mehr als am Samstag. Bis zum Rekordwert vom 22. März dieses Jahres fehlten damit nur 0,1 Cent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Mehr als 275.000 Spiele-Fans besuchten die Gamescom in Köln
Köln (dapd-nrw). Die Computerspielemesse Gamescom in Köln hat nur knapp einen Besucherrekord verpasst. „Mit etwas mehr als 275.000 Menschen haben wir nahezu die Zahl des Vorjahres erreicht“, sagte Franko Fischer von der Kölner Messe am Sonntag auf dapd-Anfrage. Insgesamt fünf Tage lang präsentierten mehr als 600 Aussteller aus 40 Ländern ihre neuen Spiele und Entwicklungen auf der nach Veranstalterangaben weltweit größten Messe für interaktive Unterhaltung. Parallel zur Messe diskutierten Branchenvertreter und Politiker über Jugendschutz und Urheberrecht. Mit Nintendo und Microsoft hatten zwei namhafte Anbieter für die Gamescom abgesagt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)