Hamburg (dapd). Die HSH Nordbank steckt trotz Sparmaßnahmen in den roten Zahlen fest. Für den Zeitraum Januar bis September meldete die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein am Mittwoch einen Verlust von 25 Millionen Euro. Allerdings ist das Ergebnis besser als im Vorjahreszeitraum, als noch rund 270 Millionen Euro als Konzernverlust verbucht wurden. Für die letzten drei Monate des Jahres ist die HSH pessimistisch gestimmt: Der Vorsorgebedarf für kritische Kredite werde steigen und das Ergebnis belasten. Erst vor einem Monat hatte die HSH Nordbank angekündigt, die beiden Eigentümerländer müssten wegen drohender Verluste bei Schiffskrediten bis zum Jahr 2025 wohl 1,3 Milliarden Euro Garantiezahlungen leisten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Leipziger Messe steigert Umsatz auf über 70 Millionen Euro
Leipzig (dapd-lsc). Die Leipziger Messe GmbH und ihre fünf Tochtergesellschaften haben ihre Erlöse in diesem Jahr leicht gesteigert. Die Gruppe erwirtschaftet 2012 voraussichtlich einen Umsatz von mehr als 70 Millionen Euro, gut 2 Millionen Euro mehr als 2011, wie ein Messe-Sprecher am Dienstag mitteilte. Höhepunkte in diesem Jahr waren demnach die Pkw-Messe Auto Mobil International und erneut die Leipziger Buchmesse. Auf dem Leipziger Messegelände wurden insgesamt 33 Messen, 98 Kongresse und 41 Veranstaltungen in den Bereichen Business, Politik und Unterhaltung ausgerichtet. Rund 10.000 Aussteller präsentierten sich, etwa 1,2 Millionen Besucher wurden gezählt. Für 2013 sind den Angaben zufolge bereits 36 Messen geplant. Ein Höhepunkt werde die WorldSkills sein, die Weltmeisterschaft der Berufe mit mehr als 1.100 Menschen unter 23 Jahren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker hört zum Jahreswechsel auf
Brüssel (dapd). Der Luxemburger Regierungschef Jean-Claude Juncker hört zum Jahreswechsel als Chef der Eurogruppe auf. Das kündigte der 57-Jährige am späten Montagabend nach einem Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel an. Er habe die Runde gebeten, einen Nachfolger zu suchen. Zum Ende des Jahres oder zum Januar. Als potenzielle Nachfolger gelten Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble oder auch sein französischer Kollege Pierre Moscovici. Eigentlich wollte Juncker im Sommer gar keine vierte Amtszeit mehr antreten. Zermürbt von den nervenraubenden Nachtsitzungen, dem Druck der Finanzmärkte, dem Streit zwischen den Euroländern hatte er schon zum Jahresbeginn seine Amtsmüdigkeit kundgetan. Damals begann schon eine Zeit der intensiven Nachfolgersuche. Doch die ist schwierig, – weil Juncker die besten Voraussetzungen für den Job mitgebracht hatte: Er konnte als Regierungschef eines eher neutralen Landes zwischen den Südländern und der Nordfraktion vermitteln, er spricht perfekt Englisch, Deutsch und Französisch, und er weiß als dienstältester Regierungschef um alle Finten und Kniffe im Brüsseler Politikzirkus. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)
Klöckner: CDU ist bunter und moderner als ihr Image
Osnabrück (dapd). Die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner sieht ihre Partei „bunter und moderner“ als ihr Image. Vor dem Bundesparteitag der CDU in Hannover widersprach sie in der „Osnabrücker Neuen Zeitung“ (Dienstagausgabe) der Einschätzung, die Partei werde von „alten Männern“ dominiert. Vielmehr habe die CDU Kanzlerin Angela Merkel als Bundesvorsitzende sowie Frauen an der Spitze von Landesverbänden und im Präsidium. Zudem gebe es überall in der Partei aufstrebende junge Frauen. „Wir sind in der Realität bunter und moderner als unser Image“, betonte Klöckner, die in Hannover als stellvertretende Parteivorsitzende kandidieren will. Klöckner gab zu bedenken, die Partei dürfe sich nicht ein eigenes städtisches und ein eigenes ländliches Gesicht geben, „die sich dann inhaltlich widersprechen“. Dann sei die CDU keine Volkspartei mehr. Dennoch brauche sie gerade in den Großstädten Personal, das dem dortigen Lebensgefühl entspreche. Dabei gehe es um Politiker, „die gerne ein bisschen unkonventioneller sind“, sagte Klöckner. dapd (Politik/Politik)
Kühe in Deutschland geben mehr Milch als je zuvor
Hamburg/Bonn (dapd). Die Milchkühe in Deutschland sind produktiver als je zuvor. In der Saison 2011/12 gab ein Tier im Durchschnitt 8.237 Kilogramm Milch, das sind 64 Kilogramm mehr als im vorangegangenen Zeitraum, wie der Deutsche Verband für Leistung- und Qualitätsprüfungen (DLQ) am Montag in Bonn der Nachrichtenagentur dapd mitteilte. Der DLQ prüft die Milchqualität von 3,56 Millionen Milchkühen, das sind 85 Prozent des gesamten deutschen Bestands, wie Geschäftsführer Folkert Onken sagte. „Die Milchleistung der deutschen Kühe ist nie höher gewesen“, fügte er hinzu. Der Verband erfasst die Produktion im Zeitraum von Oktober bis Oktober. Onken führte den Anstieg darauf zurück, dass der Trend zu immer größeren Herden anhalte und Landwirte mit vielen Kühen ihre Tiere professioneller betreuten, als Kleinbauern es könnten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Das Etikett der Quoten-Migrantin prallt an mir ab
Berlin (dapd). Emine Demirbüken-Wegner gilt als Vorzeige-Migrantin. Die Berlinerin mit dem schwarzen Lockenkopf, deren Wurzeln in der Türkei liegen, siedelte Ende der 60er Jahre mit ihrer Familie nach Deutschland über. Der Anfang war sehr hart, wie sie einmal gestand, weil sie kein Wort Deutsch sprach. Doch mit viel Fleiß kam sie voran und studierte später an der Technischen Universität (TU) Berlin Germanistik/Publizistik. Ein solcher Aufstieg taugt mittlerweile auch bei Zuwanderern als Sprungbrett für eine politische Karriere. Die CDU, der Demirbüken-Wegner seit 1995 angehört, nahm sie bereits sieben Jahre später in den Landesvorstand auf. 2004 zog sie als erste gebürtige Türkin in den Bundesvorstand ein. Beim Bundesparteitag soll Demirbüken-Wegner am Dienstag als einzige Migrantin ins Präsidium und damit den engsten Führungszirkel um Parteichefin Angela Merkel aufrücken. Knapp ein Jahr vor der Bundestagswahl verspricht sich die CDU davon offenbar das Signal, für eine offene, moderne Großstadtpartei zu stehen. Gerade in diesem Milieu hat sie erheblichen Nachholbedarf, wie ihr eine Studie kürzlich beschied. Das Etikett einer „Quoten-Migrantin“ weist Demirbüken-Wegner aber brüsk von sich. „Das prallt in meinem Alter an mir ab“, sagt die 51-Jährige selbstbewusst. „Ich verstehe mich als Deutsche mit türkischem Hintergrund und muslimischem Glauben und lasse mich nicht in Nischen hineindrängen.“ Konservativ-liberal und überparteilich Ihre politische Haltung bezeichnet Demirbüken-Wegner als „konservativ-liberal“. Auf ihrer Homepage wirbt sie damit, abseits der Tagespolitik „überparteilich zuzuhören und lösungsorientiert für die Menschen im Kiez zu arbeiten“. Immerhin stellte sich die Politikerin immer wieder mal gegen die offizielle Parteilinie: Sie kritisierte Ende der 90er Jahre scharf die Kampagne des hessischen Landesverbands gegen die doppelte Staatsbürgerschaft und hält nichts von markigen Forderungen nach Abschiebung junger Straftäter, sofern sie in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Außerdem befürwortet sie die Aufnahme der Türkei in die Europäische Union, wenn das Land die Voraussetzungen erfüllt. Auch beruflich ging es bei Demirbüken-Wegner, die sich selbst preußische Tugenden zuschreibt, stetig bergauf. Nach ihrem Studium war sie zunächst als Sozialarbeiterin, Deutschlehrerin und Journalistin tätig. 1988 wurde sie in Schöneberg als erste türkischstämmige Frau zur Ausländerbeauftragten eines Berliner Bezirks berufen. Auch im später fusionierten Bezirk Tempelhof-Schöneberg kümmerte sie sich in dieser Funktion um die Belange von Zuwanderern. Erstes CDU-Direktmandat einer Deutsch-Türkin Von 2006 bis 2011 gehörte Demirbüken-Wegner dem Berliner Landesparlament an, wo sie sich vorrangig mit den Bereichen Familie und Jugend beschäftigte. Bei der Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2011, nach der die CDU als SPD-Juniorpartner in die Regierung zurückkehrte, gewann sie im Stadtteil Reinickendorf als erste Deutsch-Türkin bundesweit ein Direktmandat für ihre Partei. Belohnt wurde die Mutter zweier Kinder, die sich auch im Türkischen Bund und in der Türkischen Gemeinde engagierte, für diesen Erfolg offenbar mit dem Posten der Staatssekretärin für Gesundheit. In dieser Funktion musste sie sich in den vergangenen Monaten häufig als Krisenmanagerin beweisen: Seien es die Brechdurchfallerkrankungen bei tausenden Berliner Schülern durch Erdbeeren aus China, Infektionen mit Serratien-Keimen bei Neugeborenen oder der mutmaßliche sexuelle Missbrauch einer 16-jährigen Patientin durch einen Krankenpfleger der Charité. dapd (Politik/Politik)
Katholischer Bischof hält Teilnahme an Reformationsfeier für möglich
Berlin (dapd). Der Ökumene-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Gerhard Feige, hält eine katholische Beteiligung an den für 2017 geplanten Feiern zum 500. Jahrestag der Reformation für möglich. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, habe den Begriff „Christusjubiläum“ als Bezeichnung für das Reformationsgedenken in die Debatte geworfen, sagte Feige der Zeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. „Wenn es also das wichtigste Anliegen des Reformationsgedenkens wäre, uns mit Jesus Christus als dem Gekreuzigten und Auferstandenen gemeinsam tiefer zu verbinden und damit der Welt ein Zeichen der Hoffnung zu geben, dann könnten wir sogar ein wenig mitfeiern“, sagte der Bischof von Magdeburg. Martin Luther hatte 1517 mit der Veröffentlichung seiner Thesen zum Ablasshandel die Reformation ausgelöst. Feige sagte, verschiedene Anliegen Luthers seien in der katholischen Kirche inzwischen aufgegriffen worden. „Zum Beispiel das Verständnis von Kirche als Volk Gottes und der kirchlichen Ämter als Dienste oder das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen. Man könnte fast sagen: Die katholische Kirche hat sich vom Weg der Gegenreformation auf den der Mitreformation begeben“, sagte der 61-Jährige. dapd (Politik/Politik)
McAllister rückt von Gorleben ab
Frankfurt/Gorleben (dapd). Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister hält den Salzstock Gorleben als Endlager für ungeeignet. Das Land setze sich dafür ein, dass für die Endlagerung hochradioaktiven Mülls die Rückholbarkeit gewährleistet sei, sagte der CDU-Politiker der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Nach den Erfahrungen mit dem Endlager im Asse-Salzstock sei dies nahe liegend. „Wenn das Kriterium der Rückholbarkeit greift, hat sich Salz als Endlagermedium und damit der Standort Gorleben ohnehin erledigt“, sagte McAllister weiter. Gleichzeitig beharrte der Regierungschef aber darauf, dass Gorleben weiter in die Suche nach einer geeigneten Endlagerstätte einbezogen werden müsse. Eine neue Suche könne nicht damit beginnen, dass ein Standort politisch ausgeschlossen werde. „Man kann ja schlecht bei einem Neuanfang der Endlagersuche von einer weißen Karte in Deutschland sprechen und gleichzeitig sofort einen Ort streichen“, sagte der Regierungschef. McAllister lobte auch die Haltung der Grünen. Sie hätten auf ihrem Bundesparteitag in Hannover endlich beschlossen, was die CDU schon immer gesagt habe: „Die Grünen beharren nicht mehr auf dem Standpunkt, dass Gorleben von vorne herein aus allen Betrachtungen ausgeschlossen wird. Damit haben sie eigentlich eine Selbstverständlichkeit beschlossen“. Was der Beschluss der Grünen praktisch wert sei, werde sich aber erst zeigen, wenn der Gesetzentwurf für ein Endlagersuchgesetz im Bundestag beraten werde. Die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) bewertete die Aussagen McAllisters als widersprüchlich. Er betrachte Gorleben einerseits als „erledigt“, bestehe aber andererseits darauf, dass der Salzstock Teil einer neuen Endlagersuche sein müsse. „Welchen Sinn macht das?“, fragte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. dapd (Politik/Politik)
Niebel: Entwicklungshilfe-Quote von 0,7 Prozent ist Lebenslüge
Düsseldorf (dapd). Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) hat das Ziel der Regierung als „Lebenslüge“ bezeichnet, bei der Quote für staatliche Entwicklungshilfe auf 0,7 Prozent zu kommen. Für den Bundestag habe das Ziel der Haushaltskonsolidierung „erkennbar höhere Priorität“ als das Erreichen der Quote von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens, sagte Niebel der Zeitung „Rheinische Post“ (Donnerstagausgabe). Das müsse er akzeptieren, räumte der FDP-Politiker ein und fügte hinzu: “ Wir dürfen dann aber nicht länger der Lebenslüge erliegen und so tun, als würden wir das Ziel erreichen können, wenn der Bundestag die Grundlagen dafür nicht schafft.“ dapd (Politik/Politik)
Wenn ich groß bin, werde ich Hartz IV, wie Papa
Berlin (dapd). Die Mehrheit der Jugendlichen aus armen Verhältnissen glaubt nicht, dass ihnen ein sozialer Aufstieg gelingt. Das geht aus einer am Montag in Berlin vorgestellten Allensbach-Umfrage im Auftrag der „Bild der Frau“ und des Familienministeriums hervor. In Schweden sieht das ganz anders aus, ergab die vergleichende Studie über junge Leute in beiden Ländern. Mit 55 Prozent hält mehr als die Hälfte der unter 30-jährigen einkommensschwachen Deutschen einen Aufstieg aus einer einfachen sozialen Schicht für nur sehr schwer möglich. Nur 19 Prozent sind davon überzeugt, dass man es durch persönliche Anstrengungen in der Regel auch „zu etwas bringt“. Für viele von ihnen zählt allein das Elternhaus. Während es in Deutschland eher heißt: „Wenn ich groß bin, werde ich Hartz IV, wie Papa“, ist die junge Generation aus einfachen Schichten in Schweden vom Gegenteil überzeugt. Mit 68 Prozent sind gut zwei Drittel der Auffassung, dass jeder alles werden kann. Lediglich 28 Prozent halten einen sozialen Aufstieg für nur sehr schwer möglich. Betreuungsquote von mehr als 90 Prozent Während schwedische Eltern glauben, dass Kinder davon profitieren, wenn sie schon sehr früh in die Kita oder zur Tagesmutter gehen, sind die Deutschen der Meinung, dass ein Kleinkind unter der Berufstätigkeit der Mutter oder beider Elternteile leidet. In Deutschland besucht bislang nur rund ein Viertel der unter Dreijährigen eine Kinderbetreuungseinrichtung. Schweden verzeichnet dagegen eine Betreuungsquote von mehr als 90 Prozent für Zweijährige. Auch der Umfang des elterlichen Erziehungsauftrags unterscheidet sich in Deutschland und Schweden deutlich. Zwar sind in beiden Ländern Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Hilfsbereitschaft und Selbstständigkeit zentrale elterliche Erziehungsziele. Mehr als zwei Drittel der deutschen Eltern sehen sich aber auch in der Verantwortung, wenn es um eine vielseitige Bildung, Durchhaltevermögen und Leistungsbereitschaft geht. Schwedische Eltern bei schulischem Erfolg entspannter In Schweden sieht das nur weniger als ein Drittel der Eltern so. Stattdessen delegieren sie offenbar das Erreichen dieser Erziehungsziele an die staatlichen Bildungsinstitutionen. Schwedische Eltern zeigen sich auch entsprechend entspannter, wenn es um den schulischen Erfolg ihrer Kinder geht. Dass ihre Kinder den Bildungsabschluss, den sie sich für sie erhoffen, auch schaffen, ist ihnen deutlich weniger wichtig, als deutschen Eltern. Diese schreiben sich die Verantwortung für Bildung und Leistungsorientierung ihrer Kinder stärker auf die Fahnen. Das Institut für Demoskopie Allensbach hat in Deutschland 1.835 Personen ab 16 Jahren und in Schweden einen repräsentativen Querschnitt befragt. ( http://url.dapd.de/Dvut7k ) dapd (Politik/Politik)