Wiesbaden (dapd). Arbeitslosigkeit ist nach wie vor der häufigste Grund für eine Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland. Mehr als jeder vierte (27 Prozent) in einer Beratungsstelle betreute Schuldner nannte 2011 Erwerbslosigkeit als Grund für seine finanzielle Notlage, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Andere Gründe waren Trennung, Scheidung sowie der Tod des Partners, die insgesamt 14 Prozent als Ursache der Überschuldung angaben. Bei zwölf Prozent der Schuldner führten Krankheit, Sucht oder ein Unfall zur Schieflage in der Kasse. Bei elf Prozent war es eine unwirtschaftliche Haushaltsführung und bei acht Prozent eine gescheiterte Selbstständigkeit, wie die Statistiker erklärten. Zu Beginn der Beratung standen die Schuldner 2011 im Durchschnitt mit je fast 35.000 Euro in der Kreide, von denen mehr als die Hälfte (56 Prozent) auf Verbindlichkeiten bei Banken entfielen. Jüngere Menschen unter 25 Lebensjahren hatten den Angaben zufolge aber bei Telefongesellschaften noch mehr Schulden als bei Kreditinstituten. Die Statistik basiert auf Angaben von 220 der rund 1.100 Schuldnerberatungsstellen hierzulande und berücksichtigt anonymisierte Daten von rund 74.000 Rat suchenden Schuldnern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Lebensmittelpreise klettern wie seit Herbst 2008 nicht mehr
Wiesbaden (dapd). Die Preise für Lebensmittel in Deutschland sind Ende 2012 so kräftig gestiegen wie seit gut vier Jahren nicht mehr. Im Dezember lagen sie spürbar um 4,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das war der stärkste Anstieg seit September 2008, als sich Nahrungsmittel binnen Jahresfrist um 6,4 Prozent verteuert hatten. Getrieben von den höheren Lebensmittelpreisen zog die gesamte Teuerungsrate im Dezember auf 2,1 Prozent an. Nur im Februar war mit einem Anstieg von 2,3 Prozent ein höherer Wert in diesem Jahr ermittelt worden. Im November hatte die Inflationsrate bei 1,9 Prozent gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) geht bei einer Teuerung von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen aus. Deutlich mehr bezahlen als ein Jahr zuvor mussten die Verbraucher im Dezember besonders für Gemüse. Hier stieg der Preis um zwölf Prozent. Obst wurde um fast zehn Prozent teurer. Die Preise für Fleisch und Fisch zogen um 5,6 Prozent an, während Brot und Getreideprodukte 3,3 Prozent mehr kosteten als am Jahresende 2011. Billiger wurde dagegen Butter. Ihr Preis ging um 7,3 Prozent zurück. Preisanstieg 2012 geringer als im Vorjahr Für das ganze Jahr 2012 habe die Inflationsrate bei 2,0 Prozent gelegen, erklärten die Statistiker und bestätigten damit eine frühere Schätzung. Damit lag sie unter dem Niveau von 2011, als sich die Lebenshaltung im Jahresvergleich um 2,3 Prozent verteuert hatte. 2010 hatten die Verbraucherpreise hierzulande lediglich um 1,1 Prozent und 2009 nur um 0,4 Prozent zugelegt. Kostentreiber 2012 waren neben den höheren Lebensmittelpreisen auch gestiegene Ausgaben für Energie. Für das gesamte Jahr 2012 stiegen die Preise für Kraftstoff um 5,7 Prozent. Für leichtes Heizöl mussten die Verbraucher den Angaben zufolge 8,9 Prozent mehr ausgeben als ein Jahr zuvor. Strom wurde demnach 2,8 Prozent und Gas 5,5 Prozent teuerer. Allerdings habe sich der Einfluss der Energiepreise auf die Teuerung seit 2011 etwas abgeschwächt. Dagegen trugen höhere Kosten für Nahrungsmittel nach Angaben der Statistiker stärker als zuletzt auch zur Teuerung im gesamten Jahr bei. Die Preise für Fleisch und Wurstwaren kletterten 2012 um 5,4 Prozent, die für Obst um 4,0 Prozent. Für Kaffee, Tee und Kakao zahlten die Verbraucher 3,9 Prozent mehr als 2011. Dagegen wurde etwa Butter wesentlich billiger. Der Preis sank im Jahresvergleich um 13,1 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Einwohnerzahl in Deutschland erneut gestiegen
Wiesbaden (dapd). Erneut mehr Einwohner in Deutschland: Trotz der niedrigen Geburtenrate hat die Bevölkerungszahl laut einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes 2012 das zweite Jahr in Folge zugenommen. Mit 82 Millionen Menschen lebten in der Bundesrepublik etwa 200.000 mehr als im Vorjahr, wie die Behörde am Montag in Wiesbaden mitteilte. Damit wuchs Deutschland vor allem aufgrund vieler Zuwanderer etwa um die Einwohnerzahl einer Stadt wie Mainz oder Rostock. Im Jahr 2011 war das Land nach jahrelangem Rückgang bereits um 92.000 Bürger gewachsen. Für 2012 zählten die Statistiker vorläufig 660.000 bis 680.000 Geburten und 860.000 bis 880.000 Sterbefälle. Es starben also etwa 200.000 Menschen mehr, als Babys geboren wurden. Der eigentlich daraus resultierende Rückgang der Bevölkerung konnte umgangen werden, weil etwa 340.000 Menschen mehr nach Deutschland umzogen als aus Deutschland wegzogen. Ein Plus bei den Wanderungsbewegungen von mehr als 300.000 hat es laut Statistik zuletzt im Jahr 1995 gegeben. (Bevölkerungszahlen des Statistischen Bundesamtes: http://url.dapd.de/cVGIy5 ) dapd (Politik/Politik)
Continental rechnet für 2013 mit gutem Wachstum
Detroit (dapd-nrd). Der Zulieferer Continental hat ungeachtet der tiefen Absatzkrise auf dem europäischen Automarkt im vergangenen Jahr ein Rekordgeschäft gemacht und erwartet auch für 2013 deutliches Wachstum. Allerdings werde Continental dabei das Tempo von 2012 nicht ganz halten können, sagte der Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart am Montag am Rande der Motorshow in Detroit. „Die Unsicherheit über den Verlauf der Pkw-Produktion und anderer für Continental wichtiger Absatzmärkte ist weiterhin groß“, erklärte er. 2012 kletterte der Umsatz von Continental nach vorläufigen Zahlen stärker als erwartet im Jahresvergleich um mehr als sieben Prozent auf rund 32,7 Milliarden Euro. Als operativer Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieben von den Erlösen 10,7 Prozent übrig, nach 10,1 Prozent im Vorjahr. Für 2013 strebe Continental ein Umsatzplus von rund fünf Prozent auf dann mehr als 34 Milliarden Euro an, sagte Degenhart. Der Anbieter von Reifen und Autoelektronik will seine endgültigen Zahlen am 7. März vorlegen. Continental war nach längerer Pause im vergangenen Jahr wieder in den Aktienindex DAX der 30 größten deutschen Unternehmen zurückgekehrt. Das Unternehmen profitiert von den guten Geschäften der deutschen Autohersteller, die schwache Absätze in Europa durch glänzende Verkäufe in Amerika und Asien mehr als wettmachen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
VW-Manager Neumann wird angeblich schon im März Opel-Chef
Hamburg (dapd). Der Volkswagen-Manager Karl-Thomas Neumann wird laut einem Medienbericht bereits zum 1. März die Führung beim angeschlagenen Autohersteller Opel übernehmen und damit wesentlich schneller als angenommen. VW entlasse Neumann, dessen Vertrag noch bis Ende Juni laufe, vorzeitig aus seinen Verpflichtungen, schrieb das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ ohne Angabe von Quellen. VW war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Ein Opel-Sprecher sagte, das Unternehmen kommentiere Personalspekulationen grundsätzlich nicht. Neumann wird seit Monaten als Nachfolger von Opel-Übergangschef Thomas Sedran gehandelt, der die verlustreiche europäische Tochter des US-Konzerns General Motors (GM) seit Mitte Juli 2012 führt. Bei VW leitete Neumann zuletzt das Chinageschäft. Er wurde in dem Amt aber 2012 abgelöst und war seitdem praktisch freigestellt. Weil Neumann aber noch Fristen aus dem Beschäftigungsverhältnis mit VW einhalten muss, war mit seinem Wechsel zum Konkurrenten Opel nicht vor dem Sommer 2013 gerechnet worden. Die „Wirtschaftswoche“ berichtete unterdessen, dass Sedran auch dann bei Opel bleiben werde, wenn Neumann den Chefsessel dort übernimmt. Der Sanierungsexperte Sedran solle dann seine alte Rolle als Strategievorstand wieder übernehmen, berichtete das Magazin unter Berufung auf Firmenkreise. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zyperns Finanzminister wehrt sich gegen Geldwäsche-Vorwurf
Hamburg (dapd). Zyperns Finanzminister Vassos Shiarly ist Vorwürfen entgegengetreten, sein Land sei eine Drehscheibe für internationale Geldwäsche. „Diese Gerüchte begegnen uns immer wieder, aber auch durch Wiederholung werden sie nicht wahr“, sagte Shiarly dem Nachichtenmagazin „Der Spiegel“. Bei allen Kontrollen internationaler Organisationen habe Zypern in den vergangenen Jahren gute Zensuren erhalten. Die Regierung Zyperns werde künftig deutlich machen, dass es ihr ernst sei mit der Bekämpfung der Geldwäsche. „Wir kennen die kritische Wahrnehmung im Ausland und wollen sie aus der Welt schaffen, indem wir besser und schneller die internationalen Vereinbarungen umsetzen als andere Länder“, sagte Shiarly. „Wir sehen unsere Zukunft als seriöses Finanzzentrum.“ In Deutschland gibt es sowohl in der Regierung als auch in der Opposition erhebliche Bedenken gegen rasche EU-Finanzhilfen für das schuldengeplagte Mittelmeerland. Verwiesen wird dabei unter anderem auf Hinweise, dass in zypriotischen Banken Schwarzgeld etwa russischer Millionäre gewaschen werde. dapd (Politik/Politik)
Mitgliederschwund bei etablierten Parteien in Bayern setzt sich fort
München (dapd-bay). In Bayern sind CSU, SPD und FDP mit schwindender Unterstützung ins Wahljahr 2013 gestartet. Grüne, Freie Wähler und Piraten können sich dagegen über ein Mitgliederplus freuen, wie eine dapd-Umfrage bei den Landesverbänden ergab. Im Zuge der Landtagswahl hoffen alle Parteien auf Zulauf. Den Christsozialen gehören zurzeit rund 148.000 Mitglieder an, das sind gut 2.000 weniger als vor einem Jahr. Parteisprecher Jürgen Fischer erklärte, das Problem sei die Altersstruktur in der CSU. Neue Mitglieder könnten zwar die Austritte kompensieren, nicht aber die Todesfälle. Fischer geht davon aus, dass die Parteibasis nach einem guten Abschneiden bei den anstehenden Wahlen wieder wächst. „Erfolg macht sexy und zieht an“, sagte der Sprecher. Die Bayern-SPD will das Ruder mit einer großen Mitgliederwerbeaktion herumreißen, die am Politischen Aschermittwoch beginnt, wie Landesgeschäftsführer Rainer Glaab sagte. Er registrierte zum Jahreswechsel 64.100 Mitglieder, 1.300 weniger als vor einem Jahr. Wie für die CSU gilt nach den Worten Glaabs auch für die Sozialdemokraten: „Uns verhageln die Toten die Bilanz.“ Auf eine Mitglieder-Kampagne verzichten die Grünen, wie Parteisprecher Alex Burger betonte. „Es reicht, dass wir durch unsere Politik überzeugen.“ Er erwarte viele Zugänge bei den Grünen im Wahlkampf, weil die Leute „politisierter“ seien als sonst. Zum Jahreswechsel zählte der Landesverband 8.100 Mitglieder und damit 100 mehr als vor einem Jahr. Es sei erfreulich, dass es keinen Einbruch nach dem Boomjahr 2011 gegeben habe, sagte Burger. Piraten erleben starkes Wachstum Ebenfalls ein geringeres Plus als in den Vorjahren gab es bei den Freien Wählern. Zum Jahreswechsel kam der Landesverband nach Auskunft von Landesgeschäftsführer Michael Fischl auf fast 41.300 Mitglieder, etwa 400 mehr als vor einem Jahr. Er rechnet mit einem stärkeren Wachstum vor den Kommunalwahlen im Jahr 2014. Die Bayern-FDP geht davon aus, dass der Aderlass heuer im Zuge der Wahlen gestoppt wird. „Wir sollten dieses Jahr eine Stabilisierung hinkriegen“, sagte FDP-Landesgeschäftsführer Martin Hagen. Aktuell gibt es rund 5.300 Liberale im Freistaat, vor einem Jahr waren es gut 5.600. Parallel zu den sinkenden Umfragewerten habe es 2012 mehr Austritte als Eintritte gegeben. Das größte Wachstum erlebte wie im Vorjahr die Piratenpartei. Zum Jahreswechsel verzeichnete der Landesverband nach Angaben von Pressesprecher Volker Münch mehr als 6.900 Mitglieder, ein Jahr zuvor waren es noch gut 4.300. Münch vermutet, dass die Wahlerfolge in Berlin, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen zu der Steigerung geführt haben. Im Oktober knackten die bayerischen Piraten die 7.000er-Marke, seither geht es aber wieder bergab – womöglich wegen der Querelen in der Bundespartei. dapd (Politik/Politik)
Gezielt missverstanden
Berlin (dapd). Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel führt die schlechten Umfragewerte für Peer Steinbrück auch auf die „verzerrte Berichterstattung“ über den SPD-Kanzlerkandidaten zurück. Im beginnenden Wahlkampf werde vieles gezielt missverstanden, sagte Gabriel im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks, das am Sonntagmittag gesendet wird. Steinbrück würden Aussagen zugeschrieben, die er so gar nicht getätigt habe, oder seine Äußerungen würden verzerrt wiedergegeben. Der SPD-Chef nannte als Beispiel die Kritik an Steinbrücks zwischenzeitlicher Tätigkeit als Aufsichtsrat beim Thyssen-Krupp-Konzern. Dort habe sich Steinbrück lediglich für etwas eingesetzt, was die SPD und er zuvor bereits öffentlich gefordert hätten, nämlich die weitere Befreiung energieintensiver Betriebe von der Ökostrom-Umlage. Gabriel verteidigte Steinbrücks Posten in dem Gremium auch grundsätzlich. Verwerflich sei der Wechsel eines Ministers in die Wirtschaft nur dann, wenn dieser in einem Bereich tätig werde, den er zuvor als Regierungsmitglied betreut habe. Steinbrück habe als ehemaliger Finanzminister aber alle Angebote der Geldwirtschaft zu Recht abgelehnt. Gegen sein Engagement bei einem Stahlkonzern sei dagegen nichts einzuwenden, sagte der SPD-Vorsitzende. dapd (Politik/Politik)
Europas größte Drohne absolviert ersten Testflug über Deutschland
Manching (dapd). Europas größte Drohne ist am Freitag im oberbayerischen Manching zu ihrem ersten Testflug über Deutschland gestartet. Der Prototyp der Aufklärungsdrohne EuroHawk hat eine Spannweite von 40 Metern und ist damit größer als ein Passiergierflugzeug vom Typ Airbus A320, wie das Unternehmen Cassidian mitteilte. Das unbemannte Flugzeug kann mittels Sensoren Radarstrahler und Kommunikationssender aufspüren. Es kann elektromagnetische Signale erkennen, aufzeichnen, identifizieren und auswerten. Neben der Testflugzeug will die Bundeswehr ab 2015 vier weiteren Drohnen kaufen. Das 14,5 Meter lange Flugsystem wird vom Boden aus gesteuert und kann mehr als 30 Stunden lang fliegen. Der Testflug erfolgte in einem zeitweise reserviertem Luftraum auf einer Fläche von 30.000 Quadratkilometern. Die Drohne kam auf eine Flughöhe von 15.000 Meter und flog damit höher als normale Passagierflugzeuge. Cassidian ist eine Tochter des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS. Ihr größter Auftraggeber ist nach eigenen Angaben die Bundeswehr. Das Militärische Luftfahrtzentrum des Unternehmens liegt in Manching. Dort werden sämtliche militärischen Flugzeuge der Bundeswehr gewartet und betreut sowie alle Eurofighter Kampflugzeuge der Bundeswehr endmontiert. Zudem werden dort unbemannte Flugzeuge erforscht und entwickelt. dapd (Politik/Politik)
Steinbrück sackt auch im ZDF-Politbarometer ab
Berlin (dapd). Die schlechten Umfragewerte für SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück verstetigen sich. Nach dem ARD-Deutschlandtrend verlor Steinbrück auch im am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer dramatisch an Zustimmung. Danach hätten nur noch 25 Prozent der Deutschen den früheren Bundesfinanzminister lieber als Regierungschef – ein Minus von 11 Prozent im Vergleich zum Dezember. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hingegen gewinnt 11 Punkte hinzu und kommt auf 65 Prozent. Steinbrück verliert laut Politbarometer auch bei den Anhängern seiner eigenen Partei an Rückhalt: Nach 79 Prozent im Dezember wollen ihn jetzt nur noch 63 Prozent der SPD-Anhänger lieber als Kanzler. Bei den Grünen-Anhängern sprechen sich den Angaben zufolge nur noch 47 Prozent für Steinbrück als Kanzler aus, 43 Prozent hingegen für Merkel. dapd (Politik/Politik)