Der zurückliegende Betriebsausflug der WESTKALK-Belegschaft führte zum ehemaligen Regierungsbunker und war eine Art Reise in die Vergangenheit. Rund 30 Mitarbeiter des Warsteiner Familienunternehmens besuchten während eines Trips an die Ahr in Bad Neuenahr auch den ehemaligen Regierungsbunker.
Der Bunker entstand unter großer Geheimhaltung in den Jahren 1960 bis 1972 in zwei Tunnels der nie fertiggestellten Eisenbahnstrecke Ruhr-Mosel-Entlastungslinie. Der Bunker war insbesondere für die zivilen Behörden aus der damaligen Bundeshauptstadt Bonn bestimmt und sollte der deutschen Bundesregierung als Ausweichsitz und unterirdische Führungsanlage im Kriegsfall dienen. Alleiniger Zweck war, einen möglichen nuklearen Erstschlag des Ostens rechtzeitig mit einem Vergeltungsschlag beantworten zu können. Einem Atomangriff hätte die Bunkeranlage nicht standgehalten.
Nach Ende des Kalten Krieges wurde die Anlage aus Kostengründen Ende der 1990er Jahre stillgelegt. Nur wenige Jahre später wurde mit der vollständigen Entkernung fast der gesamten Anlage begonnen. Heute ist von dem teuersten Bauwerk der Bundesrepublik nur noch ein kleines Bunkerstück von 203 Meter Länge erhalten. Es wurde inzwischen in das Museum „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ umfunktioniert. Das Museum liegt in einem bewaldeten Berghang oberhalb der Römervilla von Bad Neuenahr-Ahrweiler. 2009 wurde der Regierungsbunker von der Europäischen Kommission zum Europäischen Kulturerbe erklärt. Das WESTKALK-Team war sich einig: Solche Zeiten dürfen nicht wiederkommen.
In diesem Bunker-Rest könne man besonders stark spüren, wie wichtig der Frieden in Europa sei, bemerkte WESTKALK-Geschäftsführer Franz-Bernd Köster. Angeblich hat die Bunkeranlage umgerechnet über 1,5 Milliarden EURO gekostet und gilt damit als teuerstes Bauwerk Deutschlands. Genaue Zahlen stehen aus Geheimhaltungsgründen nicht zur Verfügung.
WESTALK wurde 2007 gegründet. Dahinter stehen die alteingesessenen Warsteiner Familienbetriebe Weiken, Risse und Köster. Jährlich werden rund 1,5 Mio. Tonnen Kalkstein in den Steinbrüchen in Warstein und Kallenhardt abgebaut. WESTKALK liefert den Kalkstein vor allem in die Zementindustrie im Raum Erwitte, Beckum und Ennigerloh sowie an Kunden der Bauindustrie wie Betonwerke und Asphaltmischanlagen, aber auch in die Stahl- und Glasindustrie und in die Landwirtschaft. Der Kalkstein wird u.a. bei der Entschwefelung von Rauchgasen in Kraftwerken oder als Futtermittel eingesetzt. WESTKALK beschäftigt etwa 60 Mitarbeiter und gehört zu den führenden Unternehmen der Branche.