Auch im besten Team ist eine zentrale Frage nicht sofort zu beantworten: Wer hat eigentlich welche Fähigkeiten und wie lassen sich die vorhandenen Skills in ihrer Gesamtheit am besten einsetzen? Den besten Überblick liefert eine sogenannte Kompetenz- beziehungsweise Qualifikationsmatrix. Auf diese Weise ist auch eine langfristige Planung möglich. Falls erforderlich, kann man auch eine Erweiterung des Teams rechtzeitig in Angriff nehmen. Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein entscheidender Vorteil dem Wettbewerb gegenüber.
Wie kann man sich eine Kompetenzmatrix vorstellen?
In der Qualifikations- oder Kompetenzmatrix werden die Fähigkeiten, über die das Team eines Unternehmens verfügt, visuell dargestellt. Dabei kann es sich um speziell arbeitsplatzbezogene Skills handeln, etwa um bestimmte Sprach- oder Softwarekenntnisse. In der Matrix werden aber auch allgemeine Fähigkeiten wie Führerscheine oder persönliche Interessen dargestellt. Ein Blick auf den Bildschirm genügt also für die Antwort auf die Frage, welche Mitarbeitenden an welchem Arbeitsplatz eingesetzt werden. Außerdem wird erkennbar, ob bestimmte Fähigkeiten noch fehlen oder das Team womöglich sogar zu groß beziehungsweise in Teilen überqualifiziert ist.
Wesentlich ist dabei, die Kompetenzen für den jeweiligen Einzelfall zu bewerten. Dafür gibt es die Möglichkeit, die Mitarbeiterin beziehungsweise den Mitarbeiter einen Codierungstest durchführen zu lassen oder um eine Selbsteinschätzung zu bitten. Aber auch das persönliche Gespräch und die Erfahrungen im alltäglichen Miteinander sind nicht zu unterschätzen.
Was sind die Vorteile einer Qualifikationsmatrix?
Die Qualifikationsmatrix bringt viele Vorteile mit sich. Die Folgenden sind darunter die wichtigsten.
1. Die Arbeits- beziehungsweise Projektplanung wird einfacher. Nicht nur spezielle Projekte, sondern auch der ganz normale Arbeitsalltag kann nur dank vorhandener Kompetenzen bewältigt werden. In der mittelfristigen Planung müssen dabei selbstverständlich auch Urlaubszeiten und mögliche Ausfälle durch Krankschreibungen mit in die Planung einbezogen werden.
2. Mitarbeitende bekommen die Möglichkeit der Weiterqualifikation. Dank der Kompetenzmatrix hat die Personalabteilung die Qualifikationen des Teams im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Schirm. Dabei wird niemand übersehen und jeder kann die Chance bekommen, durch Schulungen oder auf anderen Wegen neue Kompetenzen zu erlangen. Das ist nicht nur eine spannende Herausforderung, sondern hilft dem ganzen Unternehmen und bedeutet für den Einzelnen eine Verbesserung des Einkommens.
3. Die vorausschauende Planung und Minderung des unternehmerischen Risikos. Der sogenannte Bus-Faktor beschreibt die unplanmäßige Fluktuation des Teams: Was geschieht, wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter sinnbildlich von einem Bus überfahren wird? Die Qualifikationsmatrix erlaubt die Erstellung verschiedener Notfallszenarien, sodass man für einen solchen Fall rechtzeitig in die Planung gehen kann. Auf keinen Fall darf ein Qualifikationsdefizit entstehen, denn ein solches stellt einen gravierenden Wettbewerbsnachteil dar.
4. Die Fortschrittskontrolle. Wie steht es um die Weiterqualifikation des bestehenden Teams? Haben die Mitarbeitenden sich in der Vergangenheit durch Angebote seitens des Unternehmens oder in privater Initiative weitergebildet? Antworten auf diese Fragen können ggf. die Überlegung aufwerfen, ob weitere Angebote an die Belegschaft zu machen sind.
5. Identifizierung besonders engagierter Mitarbeiter. In jedem Unternehmen finden sich Mitarbeitende, die nicht mehr machen als den Dienst nach Vorschrift. Andere hingegen setzen sich im besonderen Masse für das Unternehmen ein und sind bestrebt, die eigene Qualifikation durch verschiedene Maßnahmen zu verbessern. Für die Unternehmensleitung ist es gut, diese Teammitglieder im Auge zu behalten, da sie in besonderen Situationen das Rückgrat des Unternehmens darstellen.
6. Optimale Mitarbeiterbindung. Nicht in jedem Einzelfall, aber für die meisten Mitarbeiter ist die Möglichkeit der Weiterqualifikation eine entscheidende Größe in der Frage, ob man sich langfristig an das Unternehmen gebunden fühlt. Die Qualifikationsmatrix bietet den erforderlichen Überblick, um dem Team maßgeschneiderte Angebote unterbreiten zu können.
7. Gezielte Zuweisung von Mitarbeitenden zu Projekten. Die meisten Menschen im Unternehmen möchten nicht nur ihre tägliche Routine abwickeln, sondern freuen sich auch über besondere Herausforderungen. Auch dies gelingt dank der übersichtlichen Kompetenzmatrix besonders gut und effizient.