Die digitale Transformation ist in aller Munde und lässt kaum eine Branche unberührt. Während die Industrie 4.0 häufig als Vorreiter betrachtet wird, rückt nun auch das Handwerk 4.0 immer weiter in den Fokus. Neue Technologien erlauben es, effizienter und wirtschaftlicher zu arbeiten und dabei Zeit für innovative Entwicklungen zu schaffen. Eine aktuelle Studie [LP1] im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) aus dem Juli 2022 hat gezeigt, dass bereits 68 Prozent aller deutschen Handwerksbetriebe digitale Technologien und Anwendungen nutzen. Ein wichtiger Treiber dabei: die Corona-Pandemie.
Die Grundlagen der Digitalisierung für Handwerksbetriebe
Dienstleistungen und Produkte, aber auch Unternehmensstrukturen und Prozesse können im Zuge der Digitalisierung umgestellt werden. Was davon für den eigenen Betrieb sinnvoll ist, hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab. Grundsätzlich sollte die digitale Transformation im Handwerk jedoch stets folgende Kriterien erfüllen:
- Arbeitsabläufe vereinfachen
- Projekte transparenter gestalten
- Kosten und Zeit sparen
Vor allem neue Soft- und Hardware sind gefragt, um diese Ziele zu erreichen. Denn die Basis für die Digitalisierung sind Daten, die digital erfasst und weiterverarbeitet werden können – vom Auftragseingang bis zur Zeiterfassung. Das kommt vor allem kleinen Betrieben zugute, in denen alle Mitarbeitenden für ihre eigene Büroarbeit verantwortlich sind. Dank digitaler Lösungen können sie die nächsten Schritte bereits von unterwegs oder direkt vor Ort beim Kunden in die Wege leiten.
Welche Vorteile bietet die Digitalisierung im Handwerk?
Die Anforderungen an interne und externe Prozesse steigen – auch die Kunden von Handwerksbetrieben werden immer anspruchsvoller: Sie erwarten schnellere Reaktionszeiten, kürzere Lieferfristen, individuellere Angebote und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden und die eigene Existenz zu sichern, ist das Handwerk auf digitale Prozesse und Strukturen angewiesen. Mit einem papierlosen Archiv, mobil nutzbaren Kalendern und Adressbüchern sowie digitalen Schnittstellen zu Großhändlern, Lieferanten und Kunden können die ersten Schritte zur Digitalisierung gelingen.
Das digitale Archiv
Je weniger ein Handwerksbetrieb auf Papierdokumente setzt, umso schneller und nachhaltiger kann er agieren: Das lästige Suchen in umfangreichen Ordnern wird durch schnelles Finden im digitalen Archiv ersetzt. Das spart Zeit und eröffnet allen Mitarbeitenden mehr Freiraum, um ihrer Kernkompetenz gerecht zu werden. Außerdem lässt sich damit flexibler arbeiten – egal, ob im Büro, zu Hause oder auf dem Weg zum Kunden.
Mobile Kalender und Adressbücher
Ob wöchentliche Einsatzplanung, spontane Terminänderungen oder Besprechungseinladungen auf Knopfdruck – mithilfe von digitalen Kalendern sind alle Mitarbeitenden immer auf dem neuesten Stand. In Kombination mit digitalisierten Adressbüchern können relevante Adressen einfach unterwegs nachgeschlagen, aktualisiert oder mit dem Team geteilt werden.
Digitale Schnittstellen
Viele Großhändler und Lieferanten von Handwerksbetrieben setzen auf digitale Lösungen wie Shopsysteme. Um bestmöglich mit ihnen in Kontakt zu bleiben und Materialbestellungen bequem online zu übermitteln, sind digitale Schnittstellen unverzichtbar. Außerdem bieten sie weitere Vorteile: Mithilfe entsprechender Software[TW1] können Handwerksbetriebe jeden Bestellvorgang, die Verbuchung der Lieferscheine und die Rechnungskontrolle transparent abbilden – und auf einen Blick den Status der Lieferung erfassen.
Sie sind noch nicht ganz überzeugt? Für einen leichteren Einstieg in die Digitalisierung bietet das Bundesministerium für Wirtschaft verschiedene Förderprogramme an. Damit können sich kleine und mittelständische Handwerksbetriebe die notwendige finanzielle Unterstützung auf ihrem Weg in die digitale Zukunft sichern.