Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass der Pharmazie-Sektor wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist. Zwar gab es auch in den vergangenen Jahren enorm viel Bewegung in dieser Branche. Doch erst seit der Corona-Krise wurde ein Bewusstsein dafür geschaffen, wie wichtig die Entwicklung von neuen Arzneimitteln ist. Die ganze Welt sucht nach einem Impfstoff oder zumindest einem Medikament, das die Symptome bei starken Verläufen lindern kann. In diesen Zeiten ist die internationale Zusammenarbeit im Pharmazie-Sektor so wichtig, wie schon lange nicht mehr. Die Universität in Heidelberg hat ein Projekt gestartet, um die Arbeit der Forscher auf der ganzen Welt zu koordinieren. Das ist natürlich nur eines von vielen Projekten, dass die Zeit bis zur Entwicklung eines Impfstoffs verkürzen soll. Doch worauf kommt es eigentlich an, wenn Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern zusammen an solch einem wichtigen Projekt arbeiten?
Die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs
Die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs wird von den unterschiedlichsten Stellen vorangetrieben. Auch Deutschland beteiligt sich mit viel Geld an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Allerdings sind es nicht nur Staaten, die die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. Der Milliardär Bill Gates setzt sein Engagement auch in der Krise fort und unterstützt mit der Bill & Melinda Gates Foundation zahlreiche Projekte.
Vereinfachte Zulassung für Corona-Arzneimittel
Schon jetzt haben viele Länder signalisiert, dass sie die Hürden für die Zulassung eines Corona-Medikaments oder eines Impfstoffs reduzieren werden. Zwar wird es auch in Zukunft notwendig sein, dass die notwendigen Studien durchgeführt werden, damit das Arzneimittel ohne Bedenken angewendet werden kann. Allerdings könnten einige Prozesse verschlankt werden, wodurch wertvolle Zeit gewonnen wird.
Im Rahmen des Zulassungsprozesses spielen zertifizierte medizinische Übersetzungen eine enorm große Rolle. Zwar gibt es in der Europäischen Union ein zentralisiertes Zulassungsverfahren für Arzneimittel. Das bedeutet aber nicht, dass die Hersteller in Zukunft nur noch eine Sprache verwenden können. Sie müssen wichtige Produktinformationen wie den Packungsbeilage in die Landessprachen der Länder übersetzen lassen, in denen das Produkt verkauft werden soll. Dabei geht es vor allem darum, dass alle Anwender die relevanten Informationen lesen können und das nicht durch mangelnde Fremdsprachenkenntnisse verhindert wird.
Warum wird erst jetzt an einem Impfstoff geforscht?
Coronaviren sind schon seit den 1960er-Jahren bekannt und es war zumindest ein denkbares Szenario, dass nach SARS und MERS eine weitere Mutation des Coronavirus für Menschen gefährlich wird. Trotzdem haben die großen Pharmaunternehmen darauf verzichtet, Ressourcen für die Erforschung und Entwicklung eines Impfstoffs zu verwenden. Das liegt vor allem daran, dass die Entwicklung eines Impfstoffs enorm aufwändig ist und ein hohes Risiko darstellt. Es muss sehr viel Geld investiert werden, obwohl gar nicht klar ist, ob es je zu einem Einsatz kommt. Das könnte sich aber in Zukunft ändern. Möglicherweise werden von staatlicher Seite aus mehr Gelder in die Forschung gelenkt oder große Unternehmen entscheiden sich dafür, wieder mehr im Bereich der Impfstoffe zu forschen. Sicher ist, dass die Branche von der aktuellen Aufmerksamkeit profitieren wird. Denn in den kommenden Jahren wird deutlich mehr Geld zur Verfügung stehen. Darüber hinaus könnten die Erkenntnisse aus der Entwicklungsarbeit auch in anderen Bereichen von Nutzen sein, wodurch die Kosten für die Entwicklung von anderen Impfstoffen sinken würden.