Kassel. Die mittelständischen Unternehmen tragen über 40% zu den Ausgaben und Investitionen hinsichtlich Informations- und Telekommunikationstechnologie in Deutschland bei. Um der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-/TK-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen, publiziert techconsult den IT-Mittelstandsindex bereits seit vielen Jahren. In einer monatlichen Befragung werden Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen eingefangen.
Anhaltend optimistisch liegen die Indikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Wachstumsdynamik der mittelständischen Unternehmen zog im März weiterhin an. Auch der Index der wirtschaftlichen Prognose ist vielversprechend und deutet auf eine positive Umsatzentwicklung im bevorstehenden zweiten Quartal hin. Im Aufwärtstrend liegt ebenfalls der Indikator der getätigten ITK-Ausgaben. Die für die kommenden drei Monate prognostizierte Ausgabentätigkeit in ITK-Produkte und -Lösungen gab auf hohem Niveau geringfügig nach.
Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland entwickelte sich im März überaus positiv. Gegenüber Februar kletterte der Index der realisierten Umsätze um 14 Zähler nach oben und erreichte 123 Punkte: Rückblickend auf die vergangenen zwölf Monate ist es der zweithöchste Indexwert, den der Mittelstand erreichte. Firmen mit gestiegenen Umsätzen sind gegenüber denen mit rückläufigen Umsätzen seit Jahresbeginn kontinuierlich im Aufwind. Getrieben wird das hohe Niveau in erster Linie durch den Handel und die Industrieunternehmen, beide waren im März die erfolgreichsten Branchen, Firmen mit gestiegenen Einnahmen lagen hier weit über dem Durchschnitt. Bis auf die Öffentlichen Verwaltungen, befinden sich alle anderen Segmente im Marktdurchschnitt.
Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist von deutlichem Optimismus geprägt. Der Index legte gegenüber dem Vormonat um 10 Punkte zu, so dass er für März auf einen Wert von 139 Punkten kommt: Einem Jahreshoch gemessen an den letzten 12 Monaten. Auf die kommenden drei Monate blicken alle gewerblichen Wirtschaftszweige überaus zuversichtlich. In erster Linie erwarten Industrie und Handel einen überdurchschnittlichen Aufschwung ihrer Umsätze: Die prognostizierten Indizes liegen bei über 150 Punkten. Lediglich die Öffentlichen Verwaltungen zeigen sich auch in ihrer Prognose verhalten und bleiben gegenüber dem Durchschnittswert weit zurück.
Im Vergleich zum Vorjahr weist der Lage-Index der realisierten Umsätze ein Plus von 10 Punkten aus. Der Indikator der Zukunftsaussichten liegt ebenfalls deutlich höher und machte gegenüber März 2013 12 Punkte gut.
Die äußerst positive Umsatzentwicklung brachte eine vermehrte Ausgabentätigkeit in ITK-Produkte und -Lösungen mit sich. Im März waren deutlich mehr Unternehmen geneigt, in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) zu investieren als im Februar. Der Index der realisierten Ausgaben zog erneut an und stieg weitere neun Zähler, so dass sein aktueller Wert bei 118 Punkten liegt. Bis auf das Finanzgewerbe tätigten alle Wirtschaftszweige im März überwiegend steigende IT-/TK-Ausgaben. Die starke Nachfrage nach ITK-Produkten und -Lösungen wurde in erster Linie durch den Handel und die Versorgungsunternehmen getrieben. Im Finanzsegment war das Verhältnis zwischen Unternehmen mit gestiegenen und mit rückläufigen Investitionen ausgeglichen. Die Indizes aller übrigen Wirtschaftsbereiche liegen geringfügig unter dem Durchschnitt.
Der Index der für das zweite Quartal geplanten ITK-Ausgaben konnte das hohe Niveau nicht halten und gab nach. Trotz einem Minus von fünf Punkten, liegt er dennoch auf hohem Level bei 120 Punkten, so dass die Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten deutlich dominieren. Für die nächsten drei Monate prognostizieren alle Branchen bis auf das Finanzgewerbe steigende IT-/TK-Budgets. Dabei heben sich die Dienstleister mit einem überdurchschnittlich hohen Indikator von 129 Punkten besonders hervor. Die Finanzdienstleister bleiben in ihren Ausgabenplanungen weit hinter dem Durchschnitt zurück, hier bildeten die Unternehmen mit steigenden Ausgabenplanungen nur die Minderheit.
Der Jahresvergleich weist eine deutlich höhere ITK-Investitionsneigung als 2013 aus. Gegenüber März 2013 machte der Index der getätigten ITK-Ausgaben acht Punkte gut. Der Indikator der Ausgabenplanungen bleibt allerdings acht Punkte hinter dem Vorjahreswert zurück.
Treiber für die getätigten ITK-Ausgaben war in erster Linie die Nachfrage nach Hardware. Diese erfuhr im März erneut eine Belebung und erreichte mit 116 Punkten ein Jahreshoch. Der Index der realisierten Ausgaben stieg gegenüber dem Vormonat um fünf Punkte. Die Investitionsprognose konnte ihr hohes Niveau vom Februar nicht halten, der Indikator büßte sieben Punkte ein und liegt aktuell bei 117 Punkten. Dennoch signalisiert der Indikator anhaltenden Investitionsbedarf, da die Unternehmen mit expansiven Investitionsabsichten deutlich überwiegen.
Im Vergleich zum März 2013 übertrifft der Index der getätigten Hardwareausgaben den Wert des Vorjahres um sechs Punkte. Der Indikator der geplanten Ausgaben weist dagegen ein Minus von sechs Punkten aus.
Der Software-Markt zog im März erneut an, der Indexwert für Software-Ausgaben stieg um weitere vier Zähler. Mit einem Indikator von 108 Punkten waren die Unternehmen mit expandierenden Software-Ausgaben noch stärker in der Überzahl als einen Monat zuvor. Was die Investitionsplanungen betreffen, wurden die Erwartungen für die kommenden drei Monate etwas zurückgenommen. Der Planungsindex gab gegenüber dem Vormonat drei Punkte nach und liegt aktuell bei einem Stand von 111 Zählern, dies bedeutet, eine gute Mehrheit der Unternehmen prognostiziert weiterhin steigende Software-Ausgaben.
Im Vergleich zum Vorjahr weisen die Ausgaben für Software ein Plus von zwei Punkten aus. Der Indikator für die geplanten Ausgaben gab gegenüber März 2013 einen Punkt nach.
Der Markt für Kommunikationsprodukte präsentierte sich im März gegenüber dem Vormonat etwas positiver. Der Lageindex verbesserte sich um vier Punkte und liegt aktuell bei 102 Zählern. Somit konnten sich die Unternehmen mit expansiven Ausgaben wieder durchsetzen und waren, gegenüber denen mit rückläufigen Ausgaben, in der Überzahl. Der Prognose-Index für die kommenden drei Monate liegt zwei Punkte unter dem Wert vom Februar, aktuell bei 103 Zählern. Somit dürften die Unternehmen mit steigenden Ausgaben für Kommunikationsprodukte weiterhin die Mehrheit halten.
Im Jahresvergleich mit 2013 legte der Index für die realisierten Investitionen gegenüber März 2013 zwei Punkte zu. Die Ausgabenplanungen für Kommunikationsprodukte weisen allerdings einen Rückgang von zwei Punkten aus.
Der IT-TK-Servicemarkt bleibt weiterhin unverändert. Der Index der Ausgaben für IT-und Telekommunikationsdienstleistungen stagniert gegenüber März bei 102 Punkten, somit überwogen die Unternehmen mit steigenden Ausgaben weiterhin nur sehr knapp. Der Ausblick auf die kommenden drei Monate signalisiert stabiles Wachstum. Der Index der prognostizierten Ausgabenbereitschaft für Kommunikationsprodukte liegt in Folge bei bei 109 Punkten. Damit dürften die Unternehmen mit steigenden IT-/TK-Serviceausgaben auch in den kommenden drei Monaten die Mehrheit halten.
Im Jahresvergleich der IT- und TK-Dienstleistungen konnte das Niveau vom März 2013 nicht erreicht werden. Der Index der realisierten Ausgaben bleibt einen Punkt gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Der Indikator der Ausgabenplanungen gab gegenüber dem Vorjahr fünf Punkte nach.
Der IT-Mittelstandsindex ist ein Projekt von techconsult.
Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der ifo Konjukturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.