Köln/Brakel. Der Formholz-Spezialist Becker aus Brakel produziert jetzt auch Formteile aus Polyesterfaservlies. Das Material, das bisher vor allem von der Automobilindustrie verwendet wird, ist aufgrund seiner hervorragenden Formbarkeit, Stabilität, angenehmen Haptik und schallabsorbierenden Qualitäten auch für die Möbel-Branche interessant. Bislang war es aber schwierig, geformte Bauteile in kleineren Stückzahlen oder großen Abmessungen zu bekommen, wie sie für den Möbelbau benötigt werden. Diese Lücke will Becker jetzt schließen.
Bekannt ist Polyesterfaservlies vor allem aus der Automobilindustrie. Dächer, Sitze, Kofferräume, Seitenteile, Handschuhfächer und Ablagen werden oft aus diesem Material hergestellt. Es lässt sich sehr gut verformen, ist leicht, langlebig und das Endprodukt überzeugt durch hohe Stabilität. Darüber hinaus hat das Material aber noch zwei andere Eigenschaften, die es auch für Möbelindustrie, Innenausbau und Akustikbau attraktiv machen: Zum einen hat Polyesterfaservlies eine angenehme Filzhaptik und schafft warme Sitzflächen. Damit ist es ideal für Sitzmöbel geeignet, zumal es sich auch hervorragend mit Formholz kombinieren lässt. Zum andern kann das Material mehr als 50 % des Schalls absorbieren. Beides zusammen bietet interessante Perspektiven für die Bestuhlung von Hotels, Restaurants, Konferenz- und Konzertsälen und allen Bereichen, in denen Akustik eine hohe Relevanz hat.
„Wir haben Jan-Dirk Sinning, einen aufstrebenden Nachwuchsdesigner aus Bremen, gebeten, sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen“, erklärt Entwicklungsleiter Joachim Schelper. „Heraus gekommen sind spannende Ansätze, die wir auf der Interzum in einer Dokumentation präsentieren werden, darunter eine Leuchte, ein Paravent und ein Bett.“
Auch zahlreiche Entwürfe für das aktuelle 5. Becker Design-Forum beschäftigen sich mit dem Material. Mehrere spannende Ideen werden im Mai am Becker-Stand auf der Interzum in Köln zu sehen sein.
Aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung mit dem Verformen von Holz verfügt Becker sowohl über das Know-How, als auch über die technischen Möglichkeiten zur Produktion von Formteilen aus „BECKER formfleece“. Becker bietet den Werkstoff auch in kleineren Losgrößen an. Für die Weiterverarbeitung hat das Unternehmen in eine große Wasserstrahlschneidanlage mit Robotertechnologie investiert. Es können Werkstücke bis zu einer Größe von 2800 x 1800 x 700 mm geschnitten werden.
Mehr über „BECKER formfleece“ erfahren Sie auch im Becker Brief 11 vom März 2013 und auf dem Stand auf der Interzum (Halle 5.2, Stand F010/G011) oder unter www.becker-kg.de.