Düsseldorf. Der neu gewählte Landtag und die künftige Landesregierung müssen die Weichen für eine zukunftssichere Industrie in Nordrhein-Westfalen stellen und die Chance nutzen, Verbesserungen anzustoßen.
Der Maschinen- und Anlagenbau ist ein wesentlicher Bestandteil der Industrie in Nordrhein-Westfalen und der größte industrielle Arbeitgeber mit rund 200.000 Beschäftigten in rund 1.600 Unternehmen und einem Umsatz von knapp 42 Milliarden Euro (2016). Damit leistet die Branche einen großen Beitrag zum Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz des Industriestandortes Nordrhein-Westfalen und sichert gleichzeitig. Wohlstand und Beschäftigung in NRW. Die kommende Landesregierung muss sich nun klar für die Belange des Maschinenbaus einsetzen, damit dieser weiterhin das erfolgreiche Rückgrat der nordrhein-westfälischen Industrie sein kann.
Der VDMA in Nordrhein-Westfalen setzt sich mit klaren Positionen für gute Rahmenbedingungen für die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus ein. Bereits im Dezember hatte der Verband seine politischen Kernforderungen vorgelegt, die sich auf die für den Maschinen- und Anlagenbau wichtigsten Themenfelder konzentrieren.
Im Mittelpunkt der Forderungen an die Landespolitik steht die Wettbewerbsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Industrie. Gerade in den Bereichen Digitalisierung, Mittelstandsförderung, Außenwirtschaft, Energie und Infrastruktur sieht der VDMA NRW dringenden Handlungsbedarf, um international wettbewerbsfähig zu bleiben und den Anschluss nicht zu verlieren.
„Auch mit der zukünftigen Landesregierung hoffen wir auf die Fortsetzung der Gespräche, die wir in den vergangenen Monaten mit Vertretern verschiedener Landtagsparteien geführt haben. Die Industrie steht vor großen Herausforderungen, für deren Bewältigung die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffen muss. Unser Anliegen für die Branche ist es, weiterhin zukunftsträchtige und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen. Vor diesem Hintergrund hoffen wir, dass Aspekte unserer Kernforderungen in die Koalitionsverhandlungen und den Koalitionsvertrag einfließen werden!“, fordert Siegfried Koepp, Vorstandsvorsitzender des VDMA NRW.
Konkrete Forderungen für ein investitionsstarkes und innovatives NRW
Der VDMA NRW sieht folgenden politischen Handlungsbedarf:
• Die globale Wettbewerbsfähigkeit des nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbaus muss durch die bestmöglichen Rahmenbedingungen gestärkt werden. Das heißt, insbesondere Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sowie Verringerung von bürokratischen Anforderungen.
• Der Digitalisierung kommt eine entscheidende Bedeutung beim Kampf um die vordersten Plätze im internationalen Wettbewerb zu. Um die Spitzenposition des nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbaus auch weiterhin verteidigen zu können, muss der Breitbandausbau zügig vorangetrieben werden. Darüber hinaus muss die Politik Gestaltungsmöglichkeiten bei flexiblen Arbeitszeitmodellen sowie bei Werk- und Dienstverträgen erlauben.
• Steuern und Abgaben dürfen die internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht unverhältnismäßig beeinträchtigen. Nordrhein-Westfalen braucht ein effizientes, wachstumsfreundliches Steuer- und Abgabensystem. Die steuerliche Forschungsförderung zählt ebenso hierzu wie das Senken des standortschädlichen Gewerbesteuerniveaus.
• Für das Exportland NRW ist freier Handel eine Voraussetzung für Wohlstand und Beschäftigung und jede Form von Protektionismus kontraproduktiv. Handelsbarrieren müssen abgebaut und Wachstumsimpulse gesetzt werden.
• Der NRW-Maschinenbau hat sich schon lange als Lösungsanbieter für effiziente und nachhaltige Energiesysteme bewiesen. Die Ziele der Energiepolitik – Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit – müssen bei den energiepolitischen Maßnahmen in allen Sektoren der Energiewende gleichrangig berücksichtigt werden und mit Augenmaß erfolgen.
Ein Gedanke zu „VDMA NRW: Künftige Landesregierung muss sich für die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus einsetzen“