Kreuth (dapd-bay). Eigentlich wollte CSU-Chef Horst Seehofer erst am Donnerstag eine Bilanz der traditionellen Klausur seiner bayerischen Landtagsabgeordneten in Wildbad Kreuth ziehen. Doch bereits am Mittwoch verriet der Ministerpräsident: „Ich schwelge in einer totalen Zufriedenheit.“ Kurz zuvor hatte die Fraktion einstimmig ein Positionspapier beschlossen, mit dem das Profil der CSU als Partei der sozialen Gerechtigkeit geschärft werden soll. In dem Werk finden sich Sätze, die eher aus dem Mund von Sozialdemokraten oder Gewerkschaftern bekannt sind. So heißt es: „Wer arbeitet, muss auch fair bezahlt werden.“ Deshalb bekämpfe die CSU „Lohndumping sowie prekäre Beschäftigung“. Zudem müssten Frauen „in allen Arbeitsverhältnissen gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhalten“. Seehofer bestritt jedoch am Rande der Klausur im Gespräch mit Journalisten, es mit dem Papier auf bisherige SPD-Wähler abgesehen zu haben: „Ich schaue da überhaupt nicht links und rechts und in den Rückspiegel – ich schaue auf uns. Und ich habe meine Vorstellungen, wie man ein starkes Wahlergebnis und ein starkes Land zustande bringt.“ Seehofer sieht „totale Kontinuität“ Im Übrigen trete er selbst bereits „seit mindestens fünf Jahren“ für einen tariflichen Mindestlohn ein, versicherte der Ministerpräsident. Auch insgesamt bedeute das Positionspapier für ihn „totale Kontinuität“. Seehofer fügte hinzu: „Ich war immer für die christliche Gesellschaftslehre und die soziale Marktwirtschaft.“ Zu dem Hinweis, dass vielleicht nicht für ihn, aber doch für die CSU solche Töne neu seien, sagte er: „Dafür bin ich ja da, dass es eine einheitliche Sprechweise gibt – das ist ja mein Job.“ Aber nun sei die Fraktion geschlossen für diesen Kurs. CSU-Chef sah bei Abstimmung genau in die Reihen Seehofer berichtete, dass er bei der Abstimmung über das Positionspapier „genau in die Reihen gesehen“ hat. Dabei beobachtete er auch das Verhalten jener Politiker, die vorher „ihre Probleme“ mit dem Text hatten. Es habe aber weder eine Nein-Stimme noch eine Enthaltung gegeben. Der Parteichef fügte hinzu: „Da kann man jetzt nicht sagen: Das ist eine Seehofer-CSU.“ Im Gegenzug gab es viel Lob vom CSU-Vorsitzenden für die Fraktion: „Die Einstellung stimmt, die Themen stimmen, die Motivation stimmt.“ Bei den Beratungen hatten die CSU-Landtagsabgeordneten bislang auf Kritik am umstrittenen Führungsstil Seehofers verzichtet. Korrekturen daran sind allerdings nun nicht zu erwarten. Seehofer sagte, seine Kür zum CSU-Spitzenkandidaten bei der bayerischen Landtagswahl stehe zwar noch aus. Er werde aber ohne Rücksicht auf das Ergebnis seiner Aufstellung weiter Wert auf „Höchstleistungen“ von CSU-Politikern legen. Und Seehofer kündigte mit einem munteren Lächeln an: „Ich mache jetzt nicht Schmusi-Schmusi.“ dapd (Politik/Politik)
Seehofer schwelgt in einer totalen Zufriedenheit
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen