Berlin (dapd). Die Altersbezüge für die 20 Millionen Rentner in Deutschland sollen in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen. Das geht aus dem Rentenversicherungsbericht hervor, wie die „Bild“-Zeitung am Montag berichtet. Ost-Rentner bekämen demnach im kommenden Jahr mit 3,49 Prozent das höchste Plus seit 1997. Die rund 16 Millionen Ruheständler im Westen müssten sich mit einem Plus von rund einem Prozent zufriedengeben. Bei einer Inflationsrate von rund zwei Prozent bliebe ihnen am Ende netto weniger in den Taschen als zuvor. Sie könnten aber für 2015 mit 2,55 Prozent auf die größte Steigerung seit 1993 hoffen. Ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) bestätigte die Größenordnung der Annahmen für 2013. Er betonte aber auch: „Wir kennen die endgültigen Zahlen noch nicht.“ Auch das Bundesarbeitsministerium betonte, dass der von „Bild“ zitierte Rentenversicherungsbericht lediglich Prognosen enthalte. Die konkreten Zahlen würden im März vorgelegt. „Letztlich muss man immer die konkreten wirtschaftlichen Entwicklungen zur Grundlage nehmen“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Die SPD bezeichnete die im Bericht genannten Steigerungen als „Mondzahlen“. Die Linke verwies darauf, dass das Rentenniveau seit Jahren sinke. Mittelfristig sollen die Renten dem Bericht zufolge kontinuierlich steigen. Für 2014 wird demnach eine Rentensteigerung von 2,33 Prozent im Westen und 2,4 Prozent im Osten erwartet. Im Jahr darauf sollen die Renten in Westdeutschland um 2,55 Prozent angehoben werden, in Ostdeutschland um 2,65 Prozent. 2016 soll es in den alten Bundesländern 2,39 Prozent mehr Rente geben, in den neuen 2,47 Prozent mehr. Die sogenannte Eckrente nach 45 Jahren Durchschnittsverdienst soll im kommenden Jahr bei 1.276 Euro liegen und das Rentenniveau bei 48,9 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns, schrieb die Zeitung weiter. Im Rentenbericht 2006 habe die Bundesregierung für 2013 eine Rente von 1.212 Euro und ein Niveau von 48 Prozent prognostiziert. Der Rentenversicherungsbericht soll am Mittwoch im Kabinett beschlossen werden. SPD: Merkel-Regierung ohne Konzept Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig bezeichnete die Zahlen des Rentenversicherungsberichts als „Mondzahlen“. Union und FDP würden damit versuchen, vom eigenen Versagen in der Rentenpolitik abzulenken und das Konzept der SPD zu diskreditieren. „Die Merkel-Regierung ist nicht in der Lage, ein eigenes schlüssiges Konzept vorzulegen, sondern hinterlässt ein rentenpolitisches Chaos“, sagte Schwesig. Die SPD hatte am Wochenende nach langem parteiinternen Streit ein eigenes Rentenkonzept beschlossen. Danach soll es künftig möglich sein, nach 45 Versicherungsjahren abschlagsfrei in Rente zu gehen. Skeptisch zu den Zahlen äußerte sich auch die Linke. „Die scheinbar beachtlichen Rentenanpassungen treffen auf eine schrumpfende Basis“, sagte der rentenpolitische Sprecher der Linken, Matthias Birkwald. Zur Wahrheit gehöre, dass das Rentenniveau von Jahr zu Jahr sinke. Auch das stehe im Rentenversicherungsbericht. dapd (Politik/Politik)
Rentner können auf höhere Altersbezüge hoffen
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen