Paris (dapd). Der deutsch-französische Elysée-Vertrag hat nicht nur in der Politik ehrgeizige Ziele gesetzt, sondern auch beim Sprachunterricht. Doch knapp 50 Jahre nach der Unterzeichnung hat sich der Prozentsatz der Jugendlichen, die Deutsch beziehungsweise Französisch lernen, auf einem niedrigen Niveau eingependelt. Knapp 16 Prozent der jungen Franzosen hätten Deutsch in der Schule, sagt die Generalsekretärin des deutsch-französischen Jugendwerks (DFJW), Béatrice Angrand, der Nachrichtenagentur dapd. „Wenn sich das stabilisiert, ist das nicht schlecht.“ In Deutschland liege der Anteil der Französischschüler ebenfalls knapp unter 16 Prozent, ergänzt Angrand, die sich auf Zahlen der französischen Botschaft beruft. Allerdings gehe die Entwicklung dort drastisch nach unten. „Die Zeit, wo in Deutschland jeder Französisch lernt, ist vorbei.“ Angrand sieht mehrere Möglichkeiten, neben dem Gymnasium den Fremdsprachenunterricht zu stärken. So müssten die Kinder bereits in der Grundschule mit Französisch oder Deutsch beginnen. „Die Lust kommt, wenn man früh anfängt.“ Ein zweiter Weg sei die Berufsschule. Die berufliche Perspektive sei ohnehin der Hauptgrund, die Sprache des anderen zu lernen. Berufliche Motivation für Fremdsprachenwahl wichtig In einer Umfrage des DFJW und der Zeitschrift „Paris-Berlin“ gaben knapp 36 Prozent der jungen Franzosen an, Deutsch aus beruflichen Gründen als Fremdsprache gewählt zu haben. „Das ist klar, wenn man weiß, dass Deutschland wegen der Demographie Fachkräfte sucht“, bemerkt Angrand. Bei den Deutschen waren es knapp 41 Prozent, die sich wegen der besseren beruflichen Perspektive für Französisch entschieden. Trotz der derzeitigen Krise sei Frankreich ein „großes Land mit großen Unternehmen“, sagt Angrand. Freunde und Kontakte wurden diesseits wie jenseits des Rheins erst als zweiter Grund für die Sprachenwahl genannt. dapd (Politik/Politik)
Nur jeder sechste Schüler lernt Französisch
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Peer-Michael Preß
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