Düsseldorf. Erst im Dezember letzten Jahres bekannte sich Wirtschaftsminister Garrelt Duin beim kunststoffland-Jubiläumsbranchentag erneut zur wichtigen Rolle der Kunststoffindustrie für Nordrhein-Westfalen.
Nun lud er den Vorstand des Vereins kunststoffland NRW zum Branchengespräch im kleinen Kreis in das Düsseldorfer Wirtschaftsministerium ein. Beim inzwischen dritten persönlichen Austausch mit dem Minister ist das Vertrauen auf beiden Seiten noch weiter gewachsen. Aktuelle Herausforderungen wurden offen, konstruktiv und vertrauensvoll erörtert.
Dabei reichte die Themenpalette von den TOP-Themen Digitalisierung und Leichtbau bis hin zu konkreten Belastungen besonders auch des Mittelstandes durch umweltpolitische Regulierungen, etwa im Kontext der Umsetzung von REACH. Minister Duin nutzte die Gelegenheit, um hautnah über aktuelle Initiativen der Landesregierung und konkrete Unterstützungsleistungen seines Hauses zu informieren. Zugleich zeigte er sich an den Einschätzungen und vor allem an der Praxissicht der Branchenvertreter sehr interessiert.
Leichtbau im Fokus
Entschlossen vorantreiben will Duin nach eigener Aussage das Thema Leichtbau, das für NRW viele noch ungenutzte Chancen biete. Seine Idee, unter Beteiligung von kunststoffland NRW einen „Masterplan Leichtbau“ zu initiieren und dabei Impulse für die werkstoffübergreifende Zusammenarbeit zu geben, fand die ungeteilte Zustimmung des Vereinsvorstandes. Spontan stellte dieser seine Unterstützung für dieses wichtige Vorhaben in Aussicht.
Leichtbau solle künftig auch auf Bundesebene eine höhere Bedeutung erhalten und im Rahmen einer vorausschauenden Industriepolitik noch stärker in den Fokus gerückt werden. Gerne setze er sich dafür besonders auch bei Bundeswirtschaftsministerin Zypries ein, so Duin.
REACH gefährdet Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes
Als Vereinsvorsitzender und zugleich Geschäftsführer eines betroffenen Automobilzulieferers erläuterte Reinhard Hoffmann konkrete Auswirkungen von REACH auf die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes. Minister Duin signalisierte großes Verständnis und informierte darüber, dass er hier bereits persönlich aktiv geworden sei. In Schreiben an die EU-Kommission, die ECHA sowie an einflussreiche Abgeordnete des Europäischen Parlamentes habe er sich dafür eingesetzt, bei der Umsetzung der REACH-VO negative Auswirkungen auf den Industriestandort NRW zu vermeiden und vor allem Planungs- und Investitionssicherheit zu gewährleisten.
Vereinsvorstand und Minister waren sich abschließend einig, dass der Dialog unbedingt noch in diesem Jahr fortgesetzt werden solle. In diesem Zusammenhang zeigte sich Duin vom Nutzen der Clusterstrategie des Landes überzeugt, die nach seiner Vorstellung dringend weitergeführt werden müsse – nicht zuletzt deshalb, weil er im Verein kunststoffland NRW stets einen verlässlichen Ansprechpartner finde.