Berlin (dapd). Unionsfraktionschef Volker Kauder hat die umstrittene Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) zu der Verfolgung von Christen verteidigt. „Angehörige verschiedener Religionsgruppen werden auf der ganzen Welt verfolgt“, sagte Kauder am Dienstag auf dapd-Anfrage. Dies sei in jedem Einzelfall zu bedauern. „Dennoch ist die Aussage zutreffend, dass die Christen derzeit am meisten bedrängt oder verfolgt werden“, betonte der CDU-Politiker. Man müsse sich doch nur einige der Brandherde vor Augen führen, etwa Syrien, den Irak, Eritrea, Nigeria oder auch die Lage der Kopten in Ägypten, sagte Kauder. Die Liste lasse sich beliebig verlängern. „Besonders in den muslimischen Ländern hat sich die Lage in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert“, beklagte er. Der CDU-Politiker unterstrich: „Die Bundeskanzlerin und ich verteidigen die Religionsfreiheit jedes Einzelnen.“ Es sei doch aber verständlich, „dass wir als Christen besonders das Schicksal unserer Glaubensbrüder und -schwestern im Auge haben“. Menschenrechtler hatten zuvor Merkels Einschätzung kritisiert, wonach das Christentum die am meisten verfolgte Religion der Welt ist. Es gebe keine Daten und Fakten, die dies belegen könnten, sagte der Deutschland-Direktor von Human Rights Watch, Wenzel Michalski. Eine derartige Aussage sei „total sinnlos“, denn „wer Opfer von Verfolgung ist, der spürt die Qual immer gleich, egal, welcher Religionsgemeinschaft er angehört“. Auch von den Grünen kam Kritik. Der rechtspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Jerzy Montag, warf Merkel vor, die Religionen gegeneinander auszuspielen. dapd (Politik/Politik)
Kauder: Christen derzeit am meisten bedrängt oder verfolgt
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Peer-Michael Preß
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