Wiesbaden (dapd). Bundespräsident Joachim Gauck hat das Bundesland Hessen als Hort von Wirtschaftswachstum und Innovation gelobt. „Dieses starke Land“ in der Mitte Deutschlands sei „ein guter Beleg, für die Fähigkeit, Geld zu verdienen, aber auch ganz innovative Zukunftsprojekte zu entwickeln“, sagte Gauck am Freitag bei seinem Antrittsbesuch in Wiesbaden. In dem Wohlstand des Landes würden Anstrengung und Innovation und Wettbewerb leicht nachrangig, es gelte aber, den Wettbewerb nicht zu fürchten, sondern ihn anzunehmen. „Wir haben miteinander in den nächsten Jahren unheimlich viel zu gestalten“, sagte der Bundespräsident an die Adresse der Politiker. In einem Wahljahr hätten da manche die Eigenschaft, das Glück oder das Elend in glühendsten Farben auszumalen, fügte er mit einem ironischen Unterton hinzu und fuhr fort: „Das wird für uns Bürger ein wenig stressig sein.“ Allerdings habe die Republik „die bisherigen Wahlkämpfe überlebt, und wir können sogar mit unerwarteten Wahlausgängen fertig werden – es tobt dann kein Bürgerkrieg“, sagte Gauck beschwichtigend. Das Staatsoberhaupt wurde am Vormittag bei strahlendem Sonnenschein und kalten Temperaturen vor der Wiesbadener Staatskanzlei von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) begrüßt. Gauck traf dort die Mitglieder der Landesregierung sowie die Fraktionschefs aus dem Wiesbadener Landtag. „Es ist uns eine große Ehre und eine große Freude, Sie in Hessen willkommen zu heißen“, sagte Bouffier. Hessen sei „ein selbstbewusstes, starkes Land“, in dem seine Bürger gerne lebten, betonte der Regierungschef. Gauck kenne Hessen ja schon, so habe er unter anderem die Moderne-Kunst-Schau documenta in Kassel eröffnet, sagte der Ministerpräsident weiter. Deshalb müsse man Gauck bei seinem Antrittsbesuch das Land auch nicht mehr +in allen Facetten zeigen Auf ein Staatsdiner habe man bewusst verzichtet. Besuch in der Heimatstadt von Lebgensgefährtin Schadt Der Bundespräsident wollte am Mittag noch eine Schule in Darmstadt besuchen und dort auch mit Schülern diskutieren. Für den Nachmittag stand noch ein Besuch des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt auf dem Programm. Dort sollte es um die Frage gehen, wie Hessen mit der demografischen Entwicklung umgehe und dafür Modelle entwickle, in denen Alt und Jung zusammenleben könnten, sagte Bouffier. Besonders begrüßte der Ministerpräsident Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt als gebürtige Hanauerin. In ihrer Heimatstadt stand am Abend noch ein Bürgerempfang des Bundespräsidenten auf dem Programm. Gauck erwiderte, er kenne in der Tat schon den Frankfurter Flughafen gut, und auch den Finanzplatz Frankfurt. „Deshalb hatten Sie wohl das Gefühl, mir den Flughafen nicht mehr zeigen zu müssen“, sagte das Staatsoberhaupt. Der „besondere Schatz eines Landes“ seien aber seine Bürger, ein Land lebe vom gelebten Bürgersinn, betonte Gauck. Auf eine Demonstration von Fluglärm-Gegnern vor dem Wiesbadener Kurhaus ging der Bundespräsident aber nicht ein. Die Demonstranten protestierten gegen die vor gut anderthalb Jahren in Betrieb genommene neue Landebahn am Frankfurter Flughafen und skandierten: „Es ist zu laut, Herr Präsident!“ Gauck sagte dazu nur: „Der Bundespräsident hat mit diesem Thema nichts zu tun.“ Im Wiesbadener Kurhaus wurde er von Oberbürgermeister Helmut Müller (CDU) begrüßt und traf auch das künftige Stadtoberhaupt Sven Gerich (SPD). Gauck trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Er freue sich, „im Zentrum Deutschlands einen wunderschönen Tag zu erleben“, fügte Gauck hinzu. dapd (Politik/Politik)
Gauck lobt Hessen als Hort von Wachstum und Innovation
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Peer-Michael Preß
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