Berlin (dapd). Wegen hoher Wahlkampfkosten hat die FDP im Jahr 2011 als einzige der sechs im Bundestag vertretenen Parteien ein Defizit erwirtschaftet. CDU, CSU, SPD, Grüne und Linke erzielten hingegen einen Überschuss, wie aus der am Dienstag bekannt gemachten Unterrichtung von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) über die Rechenschaftsberichte der Parteien hervorgeht. Auch die Piratenpartei und die rechtsextreme NPD liegen finanziell im Plus. Die Liberalen hatten am Jahresende rund 414.000 Euro in der Parteikasse. Dass die FDP in die roten Zahlen gerutscht ist, liegt vor allem an den Wahlkampfkosten, die mit knapp acht Millionen Euro zu Buche schlugen und sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben. Im Jahr 2010 hatte die Partei noch einen Überschuss von knapp sieben Millionen Euro erwirtschaftet. Auch die anderen im Bundestag vertretenen Parteien hatten 2011 höhere Kosten für den Wahlkampf, Linke und Grüne haben ihre Ausgaben sogar ungefähr verdreifacht. Die Überschüsse gingen deshalb auch zurück, trotzdem überwogen am Ende die Einnahmen. Im Jahr 2011 wurde gleich in sieben Bundesländern ein neuer Landtag gewählt, unter anderem in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In Bayern wird erst in diesem Jahr gewählt, deshalb lagen die Wahlkampfkosten der CSU damals nur leicht über dem Vorjahresniveau. NPD landet wieder in den schwarzen Zahlen Den größten Überschuss konnte 2011 die SPD mit 14,15 Millionen Euro erzielen. Die Sozialdemokraten hatten mit knapp 156 Millionen Euro auch die höchsten Einnahmen. Die CDU brachte es auf einen Überschuss von 8,59 Millionen Euro, es folgen die CSU (5,13 Millionen), die Grünen (4,28 Millionen), und die Linke (1,88 Millionen). Die Piratenpartei erzielte einen Mehrerlös von ungefähr 355.000 Euro, auch die rechtsextreme NPD landete mit rund 114.000 Euro im Plus, nachdem sie im Vorjahr noch rote Zahlen geschrieben hatte. Die sonstigen Ausgaben der NPD sind um mehr als eine Million Euro zurückgegangen. Im Vorjahr hatte die Partei nach eigenen Angaben weitere Rückstellungen für einen Rechtsstreit mit der Bundestagsverwaltung gebildet. Es geht dabei um den Rechenschaftsbericht für das Jahr 2007. Der Bundestag verlangt wegen falscher Angaben von der NPD 2,5 Millionen Euro. Die Einnahmen der im Bundestag vertretenen Parteien kommen aus ganz unterschiedlichen Quellen. Den größten Spendenanteil hat die FDP mit mehr als 19 Prozent. CDU und CSU liegen bei 15 bis 16, die Grünen bei 13 Prozent. SPD und Linke sind am wenigsten von Parteispenden abhängig. Bei der SPD betrug der Anteil knapp acht Prozent, bei der Linkspartei knapp sieben Prozent. (Unterrichtung zu den Parteien im Bundestag: http://url.dapd.de/U0rUBJ Unterrichtung zu den anderen Parteien: http://url.dapd.de/fsViJs ) dapd (Politik/Politik)
FDP war 2011 als einzige Bundestagspartei finanziell im Minus
Veröffentlicht von
Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen