Hamburg (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und sein französischer Amtskollege Pierre Moscovici sollen sich dem „Spiegel“ zufolge den Vorsitz der Euro-Gruppe teilen. Der französische Präsident François Hollande würde zunächst Bundesfinanzminister Schäuble als Vorsitzenden der Euro-Finanzminister akzeptieren, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin ohne Nennung von Quellen. Nach der Hälfte der Amtszeit könnte dann der französische Finanzminister Moscovici übernehmen. Ein Sprecher der Bundesregierung betonte jedoch, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. „Am bisherigen Stand hat sich nichts geändert“, sagte der Sprecher. Die Amtszeit des derzeitigen Euro-Gruppen-Chefs Jean-Claude Juncker läuft in diesem Monat aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich bereits vor den französischen Präsidentschaftswahlen für Schäuble stark gemacht, der französische Präsident Hollande hatte die Personalie jedoch nach seinem Wahlsieg blockiert und seinen eigenen Finanzminister Moscovici gegen Schäuble ins Rennen geschickt. Über den Vorsitz muss die Runde aller 17 Euro-Staaten entscheiden. SPD-Fraktionsvize Joachim Poß verlangte derweil, dass Merkel „das unwürdige Gezerre um den Euro-Gruppen-Vorsitz“ sofort beende. Es sei weder in deutschem Interesse noch in dem der Euro-Gruppe, wenn die wirtschaftlich stärkste Nation den Vorsitz stelle, sage Poß. „Dem Euro ist jedenfalls mit Rotationsverfahren zur Gesichtswahrung nicht geholfen.“ Merkel und Hollande trafen sich unterdessen am Sonntag in der französischen Stadt Reims, um in der dortigen Kathedrale an einer Veranstaltung anlässlich des 50. Jahrestages der sogenannten Versöhnungsmesse teilzunehmen. Die Messe wurde am 8. Juli 1962 gemeinsam vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem damaligen französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle gefeiert, um die Versöhnung der beiden Nachbarländer zu besiegeln. dapd (Politik/Politik)
Euro-Vorsitz soll offenbar rotieren
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Peer-Michael Preß
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