Frankfurt/Main (dapd-hes). Über 300 Mitglieder der Grünen haben sich Montagabend in Frankfurt für den Auftritt der Bewerber um die neue Doppelspitze ihrer Partei interessiert. Elf der insgesamt 15 Kandidaten kämpften in Drei-Minuten-Statements um die Gunst der Basis und stellten sich danach einer Diskussion. Angereist als Aspiranten auf das Sprecheramt im Wahljahr 2013 waren auch die Grünen-Promis Claudia Roth, derzeit Parteichefin, die Fraktionsvorsitzenden Renate Künast und Jürgen Trittin sowie Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Ein Bayer bekam auf der Bühne den meisten Applaus. Insgesamt treten 15 Bewerber bei der Urwahl an, nach dem Auftakt in Hannover am 21. September war das Frankfurter Forum nun die fünfte von insgesamt elf geplanten Kandidatenvorstellungen. Bis zum 30. Oktober können die Grünen-Mitglieder ihre zwei neuen Sprecher wählen, an die Spitze sollen zwei Frauen oder ein Mann und eine Frau. Am 9. November, eine Woche vor dem Bundesparteitag, soll das erfolgreiche Paar vorgestellt werden und sofort im Amt sein. Die Grünen hatten sich erstmals in ihrer Geschichte zu diesem Verfahren entschlossen. Trittin hat es nicht leicht Roth, Künast, Trittin und Göring-Eckardt erhielten für ihre versiert vorgetragenen Kurzbeiträge reichlich Beifall in Fankfurt. Gut behaupten konnte sich auch der einzige hessische Kandidat an diesem Abend, der 24-jährige Wiesbadener Nico Hybbeneth, der bei konkreten Nachfragen mit bildungspolitischer Kompetenz punktete. Will Trittin Parteisprecher werden, muss er unter allen zwölf männlichen Mitbewerbern die meisten Stimmen bekommen – nur einer von ihnen kann in die Doppelspitze. Nehmen sich die Männer gegenseitig zu viele Voten weg, siegen zwei Frauen. Applaus für „Verzweiflungskandidatur“ eines Bayern Gemessen am Applaus in Frankfurt, könnte es Trittin auch mit dem 75-jährigen Alfred Mayer zu tun bekommen. Der von zurückliegenden Koalitionsperioden seiner Partei enttäuschte grüne Fundi aus dem bayerischen Berg am Laim ist der älteste Kandidat bei der Urwahl. „Meine absurde Bewerbung ist die einzige Möglichkeit, die Grünen daran zu erinnern, dass nur sie die Hoffnungsträger sind“, erklärte Mayer frohgemut auf dem Podium. Er sei angetreten zu einer „Verzweiflungskandidatur“, sagte der Bayer unter stürmischem Applaus. dapd (Politik/Politik)
Außenseiter mit mehr Beifall als die Promis
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Peer-Michael Preß
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