Passau (dapd). Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat der Verlängerung des Abschiebestopps nach Syrien um weitere sechs Monate zugestimmt. Das Ministerium wolle damit vor dem Hintergrund der sich dramatisch entwickelnden Lage in Syrien in Einvernehmen mit den Ländern ein klares humanitäres Signal senden, sagte Sprecherin Mareike Kutt am Freitag in Berlin. Ende Februar habe es in Deutschland rund 1.500 ausreisepflichtige Syrer gegeben, die durch den Abschiebestopp jetzt Schutz fänden. Friedrich erklärte: „Den betroffenen Menschen wird mit dieser Entscheidung verdeutlicht, dass sie keine Furcht haben müssen, in ihr derzeit durch Krieg und Zerstörung gebeuteltes Heimatland ausreisen zu müssen.“ Der Bundesinnenminister geht davon aus, dass die zuständigen Landesinnenministerien die bestehenden Erlasse für einen Abschiebestopp nach Syrien nunmehr zügig verlängern. Die Grünen riefen Friedrich auf, die Aufnahme syrischer Kriegsflüchtlinge durch Familienangehörige in Deutschland zu erleichtern. „Es ist absolut inakzeptabel, dass sich der Innenminister auf dem Rücken syrischer Flüchtlinge als Hardliner profilieren will“, sagte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt der „Passauer Neuen Presse“. Durch „unbürokratische Familienzusammenführung“ könne Deutschland einen Hilfsbeitrag leisten, sagte Göring-Eckardt. Friedrichs Sprecherin sagte, bisher habe die humanitäre Unterstützung vor Ort Priorität. Es habe bislang keinen Aufruf des UN-Flüchtlingskommissars gegeben, Flüchtlinge aufzunehmen. Friedrich werde aber im April ein Gespräch mit ihm führen, bei dem sicher das Thema Familiennachzug angesprochen werde. „Und wir gehen davon aus, für den Fall, dass es zu einer Kontingentaufnahme von syrischen Flüchtlingen kommen sollte, auch familiäre Bindungen bei der Verteilung in die Aufnahmeländer eine Rolle spielen werden“, sagte Kutt. dapd (Politik/Politik)
Abschiebestopp für Syrer um ein halbes Jahr verlängert
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Peer-Michael Preß
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