Frankfurt/Main (dapd). Die Eurokrise drückt massiv auf den Gewinn der Deutschen Bank: Nach Steuern verdiente der Branchenprimus im zweiten Quartal nur noch 700 Millionen Euro, nach 1,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Institut am Dienstag überraschend mitteilte. Im ersten Quartal hatte die Bank unterm Strich noch ein Ergebnis von 1,4 Milliarden Euro verbucht. Aber auch das war bereits gut ein Drittel weniger als ein Jahr zuvor. Als Erklärung für den Gewinnrückgang im zweiten Jahresviertel nannte das Unternehmen die Schwäche der Gemeinschaftswährung: Die in US-Dollar und Britischen Pfund anfallenden Kosten der Bank hätten sich wegen des Euro-Wechselkurses erhöht. So seien die zinsunabhängigen Aufwendungen um 300 Millionen auf 6,6 Milliarden Euro gestiegen. Die Erträge dürften von April bis Juni bei rund 8,0 Milliarden Euro liegen, nach 8,5 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2011, erklärte die Deutsche Bank. Vor Steuern erwartet das Institut einen Gewinn von 1,0 Milliarden Euro nach 1,8 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft habe bei rund 400 Millionen Euro gelegen nach 464 Millionen Euro im Vorjahr. Die Anleger reagierten irritiert auf die Vorlage der Eckdaten: Die Aktie der Deutschen Bank schoss kurzzeitig um über zwei Prozent in die Höhe, beendete den Handel aber mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 23,47 Euro. Es ist die erste Quartalsbilanz, die vom neuen Duo an der Vorstandsspitze, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, verantwortet wird. Sie hatten Ende Mai Josef Ackermann abgelöst, der zehn Jahre die Geschicke der größten deutschen Bank gelenkt hatte. Den vollständigen Zwischenbericht will die Deutsche Bank wie vorgesehen am 31. Juli veröffentlichen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)