Andrang auf Ausbildung zum Islamlehrer

Andrang auf Ausbildung zum Islamlehrer Münster (dapd). Das neue Schulfach islamischer Religionsunterricht hat einen großen Andrang auf den Studiengang „Islamische Religionslehre“ an der Universität Münster ausgelöst. Zum Wintersemester 2012/13 haben sich 418 Schulabgänger beworben, so viele wie nie zuvor, wie die Hochschule am Freitag mitteilte. „Die Bewerber haben jetzt eine klare Berufsperspektive“, begründete der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie, Mouhanad Khorchide, das große Interesse. Derzeit sind laut Universität 65 Studenten in dem Fach eingeschrieben. Im nächsten Semester stehen voraussichtlich 120 Studienplätze zur Verfügung. NRW bietet im kommenden Schuljahr als erstes Bundesland das Schulfach Islamunterricht an. dapd (Politik/Politik)

Charité-Chef will mit ukrainischen Ärzten über Timoschenko beraten

Charité-Chef will mit ukrainischen Ärzten über Timoschenko beraten Berlin (dapd). Deutsche Ärzte wollen die Gesundung der früheren ukrainischen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko weiter begleiten. Dazu werde ein Ärzteteam um den Charité-Chef Karl Max Einhäupl am Montag (30. Juli) nach Charkow reisen, teilte die Berliner Charité am Freitag mit. Gemeinsam mit ukrainischen Kollegen solle die weitere Behandlung beraten werden. Die 51-Jährige, die an mehreren Bandscheibenvorfällen erkrankt ist, war im Oktober 2011 wegen angeblichen Amtsmissbrauchs zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nun soll sie wegen angeblicher Steuerhinterziehung erneut vor Gericht. Die Verhandlung soll Ende des Monats fortgesetzt werden. dapd (Politik/Politik)

Vertrag zur Kontrolle des internationalen Waffenhandels in Sicht

Vertrag zur Kontrolle des internationalen Waffenhandels in Sicht Berlin/New York (dapd). Der erste globale Vertrag zur Kontrolle des internationalen Waffenhandels scheint in greifbare Nähe gerückt. Grundlage ist ein überarbeiteter Entwurf der UN-Konferenz von mehr als 190 Staaten in New York. Nach Einschätzung der Bundesregierung könnte es bis Samstag zu einem Ergebnis kommen. Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sieht in der neuen Vorlage „eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ersten Entwurf“. Seit Monatsbeginn verhandeln die UNO-Mitgliedsstaaten über den Vertrag, mit dem der kommerzielle Waffenhandel einer stärkeren Kontrolle unterworfen werden soll. Ziel ist es auch, Waffenverkäufe an Terroristen sowie Verbrecherorganisationen zu unterbinden. Dabei geht es neben Flugzeugen, Kriegsschiffen und Kampfpanzern auch über die sogenannten Kleinwaffen, die in bewaffneten Konflikten vor allem die Zivilbevölkerung bedrohen. Katharina Spieß, Rüstungsexpertin von Amnesty International, kritisierte bei aller Zuversicht, dass nach wie vor nur der kommerzielle Waffenhandel stärker kontrolliert werden soll. Das sei eine „große Schwachstelle“, sagte sie in New York. Erfasst werden müssten von dem Kontrollvertrag alle Arten von Rüstungstransfers – also auch die Waffenhilfe und insbesondere der Verkauf von Munition. Vor allem Lateinamerika leidet nach Experteneinschätzung unter einer „unkontrollierten Waffenschwemme“. So ist beispielsweise in El Salvador das Risiko, Opfer von Waffengewalt zu werden, weltweit am größten – gefolgt vom Irak, Jamaika, Honduras, Kolumbien und Venezuela. Spieß wies darauf hin, dass bei 60 Prozent aller Menschenrechtsverletzungen Waffen im Spiel seien. Nicht Panzer, U-Boote oder Kampfflugzeuge, sondern Klein- und Leichtwaffen wie Pistolen und Gewehre seien das zentrale Problem. „Sie sind die Massenvernichtungswaffen des 21. Jahrhunderts.“ Deutschland dringt in den Schlussgesprächen, die bis Freitag angesetzt waren, auf einen „möglichst starken Vertrag“. Doch seien die Verhandlungen „schwierig“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes unter Verweis auf Staaten mit „anderen Positionen“. Widerstand gegen eine umfassende Kontrolle war unter anderem von Russland und China gekommen, die zu den größten Waffenexporteuren zählen. Vor diesem Hintergrund hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Staaten aufgerufen, sich auf ein starkes und rechtlich bindendes Vertragswerk zu verständigen. Der Prozess war 2003 durch die Initiative Control Arms angestoßen worden, die eine Regulierung des Waffenhandels durch einen völkerrechtlichen Vertrag gefordert hatte. 2006 verständigte sich die UN-Vollversammlung grundsätzlich auf die Ausarbeitung eines solchen Abkommens. Die USA stimmten damals gegen die Entscheidung. US-Präsident Barack Obama distanzierte sich 2009 von der Haltung seines Vorgängers George W. Bush und machte damit den Weg frei, bis 2012 zu einem Vertrag über Standards zum Waffenhandel zu kommen. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)

EADS steigert trotz teurer Probleme mit Topmodellen Gewinn kräftig

EADS steigert trotz teurer Probleme mit Topmodellen Gewinn kräftig Amsterdam/Hamburg (dapd-bay). Der neue deutsche EADS-Chef Tom Enders zieht sein Programm zur Gewinnsteigerung trotz neuer Millionenlasten im Flugzeugbau zügig durch: Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern steigerte auch wegen der Euro-Schwäche den Nettogewinn im ersten Halbjahr auf fast 600 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahreszeitraum 109 Millionen Euro waren. Der Kurs der EADS-Aktie stieg nach der Veröffentlichung der Zahlen am Freitag um sechs Prozent. Der Konzern mit Töchtern wie Airbus, Eurocopter und dem Raketenhersteller Astrium erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr und rechnet nun mit einem Umsatzwachstum von zehn Prozent und deutlich steigenden Gewinnen. „Der Konzern erzielte in den ersten sechs Monaten gute Ergebnisse, unsere Finanzkennzahlen bestätigen die anhaltende Dynamik“, erklärte Enders. Der Umsatz erhöhte sich bereits im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf 24,9 Milliarden Euro. Enders hatte Anfang Juni den Chefposten übernommen. Er will die Gewinne des Konzerns nachhaltig erhöhen und den Abstand zum Airbus-Konkurrenten Boeing verkleinern. Allerdings läuft längst nicht alles rund, vor allem bei der mit Abstand wichtigsten Tochter Airbus: Die Auslieferung des Langstreckenflugzeugs A350 wurde zum wiederholten Mal verschoben und soll nun in der zweiten Jahreshälfte 2014 beginnen. Der Konzern verbuchte dafür 124 Millionen Euro Rückstellungen. Zurzeit laufen die Arbeiten am ersten flugfähigen Exemplar. Beim größten Konzernmodell A380 stiegen die Belastungen wegen der technischen Probleme an den Flügeln auf 181 Millionen Euro. Hier gibt es seit Ende des vorigen Jahres Ärger mit den Klammern, die die Flügelhaut am Unterbau halten. Viele Kunden sind verärgert, weil schon ausgelieferte Flugzeuge für Reparaturen von Rissen am Boden bleiben müssen. Laut Enders will Airbus in Zukunft wieder auf Flügel vollständig aus Metall setzen, statt auf solche mit Kohlefaseranteil. „Das ist bewährte Technik“, sagte Enders. Die Flügelprobleme werden Airbus noch bis Anfang 2014 begleiten, erst dann werden die Neuflugzeuge mit den neuen Metallklammern an die Kunden gehen. Rückenwind erhielt Enders vom schwachen Euro: Flugzeuge werden weltweit vor allem in Dollar gehandelt, der Verfall des Euro stärkt damit die Konkurrenzfähigkeit von Airbus. Airbus bringt etwa die Hälfte des EADS-Gewinns. Die Kunden lassen sich von den schlechten Nachrichten aus der Technik aber nicht abschrecken: Airbus wird in diesem Jahr voraussichtlich rund 580 Zivilflugzeuge ausliefern, einschließlich 30 der auch in Hamburg gebauten A380. Die Zahl der Bestellungen soll sich zwischen 600 und 650 Flugzeugen bewegen und so die Zahl der Auslieferungen übersteigen. Insgesamt hat Airbus 4.388 Flugzeugaufträge im Bestand, den Löwenanteil machen die kleinen A320-Jets aus. Allerdings sagte Enders, er habe „leichte Zweifel“ am Ziel der 30 A380. „Wir haben ein Problem mit den Flügeln“, das behindere auch die Bestellungen. 2013 werden die Auslieferungen deshalb unter 30 Stück fallen. Enders sagte, von der geplanten Verlagerung der EADS-Zentrale von den bisherigen Standorten Ottobrunn bei München und Paris an den Airbus-Hauptsitz in Toulouse sei nur „eine zweistellige Zahl“ von Mitarbeitern betroffen. Enders will EADS-Zentralfunktionen nach Südfrankreich verlagern, um die Bürokratie zu straffen. Bei den Airbus-Schwestern Eurocopter und Astrium lief es auch rund: Die Gewinne stiegen deutlich. Nur die Rüstungstochter Cassidian meldete einen leichten Gewinnrückgang. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Mariechen ist abgefüttert

Mariechen ist abgefüttert Berlin/Magdeburg (dapd). Sigmar Gabriel in Elternzeit? Viele Sozialdemokraten hatten sich schon gefragt, wie ihr umtriebiger Parteichef die politikfreie Zeit wohl durchstehen würde. Am Freitag betrat Gabriel nun im Kurznachrichtendienst Twitter für eine Stunde wieder die politische Bühne. Ein Foto zeigte ihn in seiner Magdeburger Wohnung – vor einem Laptop sitzend, mit einer Tasse in der Hand. Töchterchen „Mariechen ist abgefüttert, der Kaffee ist da, also kann’s losgehen mit dem Twitter-Interview“, schrieb der SPD-Vorsitzende. Über seine Bankenkritik wollte er mit Usern reden, aber natürlich kamen dann auch Fragen zur Kaffeetasse („Die gehört meiner Frau“) und zu den goldenen Beschlägen der Zimmertür, die auf dem Foto im Hintergrund zu sehen waren. „Is‘ ne Mietwohnung“, antwortete Gabriel und platzierte einen Smiley. Schweigen zur „Vizekanzlerfrage“ Eine Stunde lang prasselten die Fragen auf den Parteichef ein. Der internetaffine Gabriel, der auch auf Facebook schreibt, hielt nach Kräften mit, tippte im Minutentakt. „Das krieg ich gerade noch so alleine hin“, antwortete er auf die Frage, ob ihm jemand dabei helfe. Zu manchen Themen schwieg sich Gabriel allerdings auch bei Twitter aus, etwa wenn es um eine mögliche große Koalition nach der Bundestagswahl 2013 ging und hämisch um die „Vizekanzlerfrage“ der SPD. Offensiv dagegen verteidigte Gabriel die Europäische Union: „Sie ist unsere einzige Chance, in der Welt des 21. Jahrhundert eine Stimme zu haben. Alleine haben wir keine.“ Ebenso ausführlich begründete er seine Forderung nach einer härteren Regulierung der Banken in der Finanzkrise. Dank auch an die „Verschwörungstheroretiker“ „SPD vs. Wallstreet. Good luck“, twitterte ein skeptischer Bürger. „In der 150-jährigen Geschichte der SPD gab es mächtigere und schlimmere Gegner“, gab der Parteichef selbstbewusst zurück. Gabriel musste sich allerdings auch der Frage stellen, warum ausgerechnet die einstige rot-grüne Bundesregierung unter SPD-Kanzler Gerhard Schröder Finanzmarktregularien aufgehoben habe: „Weil auch wir dachten, dem neoliberalen Druck der Finanzmärkte nachgeben zu müssen, um Deutschland als Investitionstandort attraktiv zu halten“, räumte er ein. Nach einer Stunde war dann Schluss. „So, vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben. Auch an die Verschwörungstheoretiker :-)) Jetzt ist der Kaffee alle“, schrieb Gabriel und fügte – ganz in Elternzeit – hinzu: „und Mariechen hat Hunger“. Im Internet ging die Debatte derweil weiter. Ein niederländischer Surfer empfahl den Politikern seines Landes, sich den auskunftsfreudigen SPD-Chef zum Vorbild zu nehmen. Ein enttäuschter Twitterer dagegen beklagte sich bitter: „Die meisten kritischen Fragen hier wurden von Sigmar Gabriel eigentlich ignoriert.“ (Sammlung der Twitternachrichten: http://url.dapd.de/OFzAXz Foto von Gabriel: http://url.dapd.de/mNydlb Gabriels Twitterprofil: http://url.dapd.de/Kc5yqq ) dapd (Politik/Politik)

Versicherer Ergo streicht jede vierte Stelle im Vertrieb

Versicherer Ergo streicht jede vierte Stelle im Vertrieb Düsseldorf (dapd). Das Versicherungsunternehmen Ergo strukturiert kräftig um und will dabei hunderte Arbeitsplätze einsparen. Bis Anfang 2014 streicht die Munich-Re-Tochter bis zu 1.350 von 5.000 Stellen im Vertrieb, wie das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf ankündigte. Im Außendienst sollen danach bis zu 700 Stellen wegfallen, im Innendienst bis zu 650. Die Unternehmensleitung strebt nach eigenen Angaben eine sozialverträgliche Umsetzung an. Der Versicherer will jährlich rund 164 Millionen Euro einsparen. Die Ergo Versicherungsgruppe gründet eine neue Vertriebsgesellschaft, unter der die bisherigen fünf verschiedenen Organisationen zusammengeführt werden. Zahlreiche Mitarbeiter in Hamburg, München, Köln, Berlin und Mannheim müssen dann voraussichtlich nach Düsseldorf umziehen, wo die Ergo-Zentrale sitzt. Außerdem zieht Ergo die Vertriebsbüros zusammen. Statt 218 Regionaldirektionen soll es künftig nur noch 120 geben. So wird der Versicherer in Städten, in denen es bisher mehrere Niederlassungen gab, künftig nur noch eine Vertretung haben, wie eine Sprecherin sagte. Wie genau die Änderungen umgesetzt werden, sollen Unternehmensführung, Betriebsräte und Sprecherausschuss in den kommenden Monaten verhandeln. Werbekampagne nach Sex-Party für Vertriebsmitarbeiter Rolf Wiswesser, Vorstandsmitglied der Ergo Versicherungsgruppe AG, sagte: „Das, was wir hier planen, sind notwendige Maßnahmen für die Zukunftsfähigkeit unserer Vertriebe. Wir sind überzeugt davon, dass dies der richtige Weg ist.“ Wiswesser fügte hinzu, dass im Zuge des Umbaus auch die Beratung und Betreuung der Kunden vereinheitlicht werden solle. Die Produktmarken behält Ergo aber bei. Krankenversicherungen werden weiter unter der Marke DKV, Rechtsschutzversicherungen unter der Marke D.A.S. vertrieben. Das Versicherungsunternehmen war im Mai 2011 in die Schlagzeilen geraten. Die von Ergo übernommene Hamburg-Mannheimer hatte 2007 die traditionsreiche Gellert-Therme in Budapest angemietet und eine ausschweifende Betriebsfeier veranstaltet. Zahlreiche Prostituierte sollen bezahlt worden sein, um die 100 besten Vertreter zu belohnen. Nach Bekanntwerden des Skandals startete Ergo eine umfassende Werbekampagne. Insgesamt beschäftigt die Ergo Versicherungsgruppe AG knapp 19.600 Mitarbeiter. In den ersten drei Monaten des Jahres steigerte sie ihren operativen Gewinn von 167 Millionen Euro im Vorjahr auf 257 Millionen Euro. Ergo will die Profitabilität weiter erhöhen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

EADS steigert Gewinn unter neuer Führung von Enders deutlich

EADS steigert Gewinn unter neuer Führung von Enders deutlich Amsterdam/Hamburg (dapd). Der neue EADS-Chef Tom Enders treibt sein Programm zur Gewinnsteigerung trotz neuer Millionenlasten bei den Top-Modellen schnell voran: Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS steigerte auch mit Hilfe besserer Wechselkurse den Nettogewinn im ersten Halbjahr auf fast 600 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahreszeitraum nur 109 Millionen Euro waren. Der Umsatz erhöhte sich um 14 Prozent auf 24,9 Milliarden Euro, wie der Konzern am Freitag in Amsterdam mitteilte. Der Kurs der EADS-Aktie stieg nach der Veröffentlichung um fast sechs Prozent. Der Konzern mit Töchtern wie Airbus, Eurocopter und dem Raketenhersteller Astrium erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr und rechnet nun mit einem Umsatzwachstum von zehn Prozent und deutlich steigenden Gewinnen. „Der Konzern erzielte in den ersten sechs Monaten gute Ergebnisse, unsere Finanzkennzahlen bestätigen die anhaltende Dynamik“, erklärte der neue EADS-Vorstandsvorsitzende Enders. Der Deutsche hatte Anfang Juni den Posten übernommen. Er will die Gewinne des Konzerns nachhaltig erhöhen und den Abstand zum Airbus-Konkurrenten Boeing verkleinern. Allerdings läuft längst nicht alles rund, vor allem bei der mit Abstand wichtigsten Tochter Airbus: Die Auslieferung des Langstreckenflugzeugs A350 wurde zum wiederholten Mal verschoben und soll nun in der zweiten Jahreshälfte 2014 erfolgen. Der Konzern verbuchte dafür 124 Millionen Euro Rückstellungen. Zurzeit laufen die Arbeiten am ersten flugfähigen Exemplar. Airbus bringt etwa die Hälfte des EADS-Gewinns. Beim größten Konzernmodell A380 stiegen die Belastungen wegen der technischen Probleme an den Flügeln auf 181 Millionen Euro. Hier gibt es seit Ende des vorigen Jahres Ärger mit den Klammern, die die Flügelhaut am Unterbau halten. Viele Kunden sind verärgert, weil schon ausgelieferte Flugzeuge für Reparaturen am Boden bleiben müssen. Laut Enders will Airbus in Zukunft wieder auf Flügel vollständig aus Metall setzen, statt auf solche mit Kohlefaseranteil. „Das ist bewährte Technik“, sagte Enders. Rückenwind erhielt Enders durch den schwachen Euro: Flugzeuge werden weltweit vor allem in Dollar gehandelt, der Verfall des Euro stärkt damit die Konkurrenzfähigkeit von Airbus. Bis zu 650 Bestellungen für Flugzeuge Die Kunden lassen sich von den schlechten Nachrichten aus der Technik aber nicht abschrecken: Airbus wird in diesem Jahr voraussichtlich rund 580 Zivilflugzeuge ausliefern, einschließlich 30 der auch in Hamburg gebauten A380. Die Zahl der Bestellungen soll sich zwischen 600 und 650 Flugzeugen bewegen und so die Zahl der Auslieferungen übersteigen. Insgesamt hat Airbus 4.388 Flugzeugaufträge im Bestand. Allerdings sagte Enders, er habe „leichte Zweifel“ am Ziel der 30 A380. „Wir haben ein Problem mit den Flügeln“, das behindere auch die Bestellungen. 2013 werden die Auslieferungen deshalb unter 30 Stück fallen. Enders sagte, von der geplanten Verlagerung der EADS-Zentrale von den bisherigen Standorten Ottobrunn bei München und Paris an den Airbus-Hauptsitz in Toulouse sei nur „eine zweistellige Zahl“ von Mitarbeitern betroffen. Enders will EADS-Zentralfunktionen nach Toulouse verlagern, um die Bürokratie zu straffen. Bei den Airbus-Schwestern Eurocopter und Astrium lief es auch rund: Die Gewinne stiegen deutlich. Nur die Rüstungstochter Cassidian meldete einen leichten Gewinnrückgang. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Nokia Siemens Networks schließt fünf Standorte in Ostdeutschland

Nokia Siemens Networks schließt fünf Standorte in Ostdeutschland Halle (dapd). Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks baut in Ostdeutschland insgesamt 150 Arbeitsplätze ab. Die kleineren Service-Einrichtungen in Halle, Chemnitz, Dresden, Erfurt und Cottbus würden geschlossen, sagte der Betriebsratschef für die Region Ost, Sven Burat, am Freitag im Nachrichtenradio MDR info in Halle. Das betreffe 29 Mitarbeiter. Die größeren Standorte in Berlin und Leipzig blieben bestehen. Aber auch dort fielen Arbeitsplätze weg. So blieben in Leipzig von rund 200 Arbeitsplätzen nur 78 erhalten. Für Leipzig und Berlin gebe es eine Standortzusage bis Ende Februar 2014. Die betroffenen Kollegen hätten die Möglichkeit, für 18 Monate in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Auch Verträge für Altersteilzeit würden angeboten. Wegen hoher Verluste hatte das deutsch-finnische Unternehmen angekündigt, weltweit 17.000 Stellen zu streichen. In Deutschland sollen 2.900 Arbeitsplätze abgebaut werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW verlangt Rücktritt von Verbandschef Marchionne

VW verlangt Rücktritt von Verbandschef Marchionne Wolfsburg (dapd). Der Streit zwischen den Autokonzernen Fiat und Volkswagen wird immer schärfer. VW fordert den Rücktritt von Fiat-Chef Sergio Marchionne als Präsident des europäischen Branchenverbands ACEA und droht mit dem ACEA-Austritt. „Sergio Marchionne ist als Präsident des europäischen Herstellerverbandes untragbar und soll gehen“, sagte VW-Kommunikationschef Stephan Grühsem am Freitag in Wolfsburg. Marchionnes Äußerungen seien zum wiederholten Male unqualifiziert. „Angesichts der Äußerungen ist auch ein ACEA-Austritt für VW eine Option“, sagte er. Der Fiat-Vorstandsvorsitzende hatte VW vorgeworfen, die europäische Konkurrenz mit aggressiven Preissenkungen anzugreifen. „Es ist ein Blutbad bei den Preisen und ein Blutbad bei den Margen“, sagte Marchionne. VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler wies den Vorwurf schon am Donnerstag zurück. „Wir haben nicht den Eindruck, dass wir die Preisaggressivsten im Markt sind“, erwiderte er. Am Freitag lehnten sowohl der ACEA in Brüssel wie auch Fiat in Turin jeden Kommentar zu der VW-Forderung ab. Klingler rieb Salz in die Wunde von Marchionne, indem er darauf hinwies, VW habe es mit seinen kräftigen Gewinnen deutlich weniger nötig, auf Rabatte zu setzen. Finanzchef Hans Dieter Pötsch wies darauf hin, dass die VW-Geschäfte auch im Krisenkontinent Europa „solide profitabel“ seien. Fiat dagegen steckt insbesondere in Europa tief in den roten Zahlen und hat zu viele Werke. Erst vor wenigen Wochen hatte Marchionne die deutsche Autoindustrie gegen sich aufgebracht, weil er EU-Unterstützung für Werksschließungen forderte. In Europa gibt es zu viele Autofabriken, aber wegen der Widerstände aus Politik und der Arbeitnehmer tun sich die Konzerne schwer, Fabriken aus eigener Kraft zu schließen. Gut ausgelastet sind dagegen die Werke von Daimler, VW und BMW. Erst vor wenigen Monaten hatte es Gehakel zwischen Volkswagen und Fiat gegeben, als VW sich für die Fiat-Sportwagentochter Lancia interessierte, Marchionne aber nicht verkaufen wollte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Porsche steigert Ergebnis um ein Fünftel

Porsche steigert Ergebnis um ein Fünftel Stuttgart (dapd). Die Konjunkturflaute kann der Luxusmarke Porsche nichts anhaben: Der Stuttgarter Sportwagenhersteller erzielte in den ersten sechs Monaten des Jahres ein operatives Ergebnis von 1,26 Milliarden Euro und damit einen Zuwachs von einem Fünftel gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie er am Freitag mitteilte. Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum um 29,3 Prozent auf 6,76 Milliarden Euro. Der Absatz legte um 22,5 Prozent auf 68.940 Fahrzeuge zu. Den Jahresüberschuss teilen die Zuffenhausener nicht mit. Der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller sagte, Porsche biete den Kunden Sportwagen, die höchsten Ansprüchen gerecht würden. „So können wir auch in konjunkturell schwierigeren Zeiten in der Erfolgsspur bleiben“, sagte er. Andere Hersteller wie Daimler oder Renault melden derzeit zurückgehende Gewinne. Den neuen Eigentümer Volkswagen dürfte vor allem die Profitabilität der Stuttgarter freuen: „Mit einer Umsatzrendite von 18,7 Prozent liegen wir weiterhin über unserer strategischen Zielgröße von 15 Prozent“, sagte Finanzvorstand Lutz Meschke. Zum 1. August soll die Porsche-Sportwagenproduktion völlig im Wolfsburger Konzern aufgehen. Die Eingliederung solle kommende Woche abgeschlossen werden, sagte VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch. Meschke erwartet, dass Porsche auch im Gesamtjahr die Vorjahreszahlen übertrifft, obwohl die Ausgaben für neue Produktanläufe derzeit hoch seien. So will das Unternehmen in diesem Jahr weitere Ableger des Flaggschiffs 911 auf den Markt bringen. 2013 folgen der Hybridsportwagen 918 Spyder sowie der kompakte Geländewagen Macan. Auf hohes Kundeninteresse stieß im ersten Halbjahr vor allem der 911er, dessen Absatz um über 42 Prozent zulegte. Das neue Modell ist seit Ende 2011 erhältlich. Die Verkäufe der Sportlimousine Panamera stiegen um 30,6 Prozent und die des Sportgeländewagens Cayenne um 24,7 Prozent. Die größten Märkte für den Sportwagenhersteller waren von Januar bis Juni die USA, China und Deutschland. Vor allem der Absatz auf dem chinesischen Markt wuchs rasant um rund 38 Prozent auf 15.638 Einheiten und war damit nur noch knapp 1.000 Fahrzeuge vom US-amerikanischen Markt entfernt. In Deutschland betrug der Zuwachs fast 24 Prozent auf 8.335 Fahrzeuge. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)