Ermittlungen gegen Ex-Porsche-Manager im Endstadium

Ermittlungen gegen Ex-Porsche-Manager im Endstadium Stuttgart (dapd). Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ihre Ermittlungen gegen den ehemaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Ex-Finanzvorstand Holger Härter weitgehend abgeschlossen. Die Anwälte hätten alle Akten erhalten und nun bis Ende Oktober Zeit, dazu Stellung zu nehmen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Montag auf dapd-Anfrage. Erst dann werde entschieden, ob Anklage erhoben wird. Im Rahmen von Ermittlungsverfahren gebe es die Möglichkeit der Anklageerhebung oder der Einstellung, sagte der Sprecher weiter. Er widersprach damit einem Bericht des Magazins „Spiegel“, nach dem die Ermittler Anklage gegen Wiedeking und Härter erheben wollen. Zu konkreten Ermittlungsergebnissen äußerte sich der Sprecher nicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Michelin-Chef fordert europäischen Föderalstaat

Michelin-Chef fordert europäischen Föderalstaat München (dapd). Der Chef des französischen Reifenkonzerns Michelin hat sich für eine gemeinsame europäische Nation ausgesprochen. „Wenn sechs oder sieben Länder Europas enger zusammenrückten, so wie es derzeit diskutiert wird, und einen föderalen Staat schaffen würden, gäbe das der EU und ihrer Wirtschaft Auftrieb“, sagte Jean-Dominique Senard der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe). Er spreche dabei von einem kleinen Kreis von Staaten, der zunächst vielleicht damit anfange, ein gemeinsames Budget zu haben. „Ich weiß, dass dies kein einfaches Thema ist, aber das darf uns nicht davon abhalten, darüber nachzudenken“, sagte der 59-Jährige. Er sei aber überzeugt, dass nur so das Vertrauen der Menschen zurückgewonnen werden könne. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Pkw-Maut könnte vor allem Ausländer treffen

Pkw-Maut könnte vor allem Ausländer treffen Berlin (dapd). Bei Einführung einer Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen könnten im Ergebnis vor allem ausländische Kraftfahrer zur Kasse gebeten werden, während inländische Autofahrer ganz oder weitgehend von den Kosten entlastet werden sollen. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) einen Ausgleich für deutsche Autofahrer prüfen lassen. Danach könnte ein solcher Ausgleich zum Beispiel durch indirekte Verrechnung der Pkw-Maut mit der Kfz-Steuer zustande kommen. Einer von Ramsauer in Auftrag gegebenen Expertise zufolge würden Kompensationen für inländische Kraftfahrer nicht grundsätzlich gegen das EU-Diskriminierungsverbot verstoßen. Das geht laut Zeitung aus der noch unveröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Große Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion hervor. Darin bekräftigt die Bundesregierung jedoch, sie beabsichtige „derzeit“ keine Einführung einer Pkw-Maut. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW will weniger Arbeitsplätze schaffen

VW will weniger Arbeitsplätze schaffen Düsseldorf (dapd). Volkswagen will seinen Stellenaufbau in Deutschland abbremsen. Seit 2009 habe VW hierzulande durch organisches Wachstum fast 25.000 neue Stellen geschaffen, sagte Personalvorstand Horst Neumann dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). „Wir erleben jetzt eine Konsolidierung und erwarten nur noch einen leichten Anstieg“, sagte er. Es gehe eher darum, wie viele Leiharbeiter VW fest einstellen und wie viele Ausbildungsplätze der Konzern weltweit schaffen könne. Aktuell hat Volkswagen Neumann zufolge weltweit 520.000 Mitarbeiter. Seit 2009 seien durch Zukäufe 75.000 Beschäftigte hinzugekommen. 70.000 neue Arbeitsplätze habe der Konzern weltweit organisch geschaffen. „Das wird aber nicht mehr so steil weitergehen“, sagte Neumann. Neumann verteidigte das hohe Gehalt von VW-Chef Martin Winterkorn, der 2011 mit gut 16 Millionen Euro Gehalt deutschlandweit an der Spitze lag. „Nach Beschäftigten ist Volkswagen das sechstgrößte Unternehmen der Welt, beim Gehalt des Vorstandschefs liegen wir ebenfalls auf Rang sechs“, sagte er. Niemand habe infrage gestellt, dass bei Winterkorn Leistung und Gehalt zusammenpassten. Der Vorstandsvorsitzende sei auch Entwicklungschef und Chef der Marke Volkswagen und leite so in Personalunion drei Ressorts. Das bringe dem Konzern erhebliche Vorteile. Der Personalvorstand warnte zudem die Manager seines Konzerns vor verfrühter Euphorie. Das Geschäft von VW laufe zwar gut, aber das Umfeld in Europa werde schwieriger. „Wir dürfen nicht glauben, es geschafft zu haben, VW sei jetzt reich und unschlagbar“, sagte er. Stattdessen brauche der Konzern einen klaren Blick für Stärken und Risiken, um verbliebene Schwachstellen beheben. „Im Vergleich mit starken Wettbewerbern wie Toyota und Hyundai haben wir manche Segmente noch nicht besetzt, das gilt etwa für kompakte Nutzfahrzeuge in Schwellenländern“, sagte der Manager. In Märkten wie Südostasien sei noch viel tun. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Michelbach: Draghi missbraucht Unabhängigkeit der EZB

Michelbach: Draghi missbraucht Unabhängigkeit der EZB Berlin (dapd). Der Obmann der Unionsfraktion im Bundestagsfinanzausschuss, Hans Michelbach (CSU), fordert vom Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, Transparenz wegen der Aufkäufe von Staatsanleihen. Die Steuerzahler hätten ein Anrecht darauf, zu wissen, welche Risiken die EZB „unter Missachtung ihres Auftrages in der Ära Draghi“ bislang angehäuft habe, sagte der Vorsitzende der CSU-Mittelstands-Union am Montag in Berlin. Michelbach verlangte: „Wir brauchen Klarheit darüber, von welchen Staaten zu welchem Zeitpunkt und mit welchem Nennwert die EZB Anleihen in die Bücher genommen hat.“ Draghi müsse darlegen, welche Laufzeiten diese Anleihen haben, zu welchem Preis sie erworben wurden und welchen Marktwert sie derzeit noch haben. „Wir brauchen Klarheit, ob Anleihen zwischenzeitlich auch wieder veräußert wurden, ob dabei Verluste entstanden und wo diese Verluste verbucht wurden.“ Die EZB häufe Risiken an, für die die Steuerzahler im Ernstfall gerade stehen müssen, ohne dass sie dafür das notwendige politisches Mandat hätten, urteilte Michelbach. „Draghi missbraucht die Unabhängigkeit der Notenbank, um ihre Grundsätze auszuhebeln.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

DIHK-Präsident Driftmann: Noch jede Menge Lehrstellen frei

DIHK-Präsident Driftmann: Noch jede Menge Lehrstellen frei Passau (dapd). Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Industrie und Handel ist im Juli 2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat um zwei Prozent gestiegen – dennoch sind noch Tausende Lehrstellen unbesetzt. „Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist hervorragend“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, der „Passauer Neuen Presse“. Bis Ende Juli waren 247.112 neue Ausbildungsverträge bei den Industrie- und Handelskammern registriert, was einem Plus von 4.797 oder zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. In Ostdeutschland liegen die Vertragszahlen allerdings um 0,6 Prozent unter Vorjahresniveau. „Allein in der gemeinsamen Lehrstellenbörse der Industrie- und Handelskammern werden noch mehr als 12.000 Stellen für dieses Jahr angeboten“, sagte Driftmann und fügte an: „Die Auswahl an interessanten Berufen ist groß und reicht von Industriekaufleuten über Fachinformatiker bis zu Bürokaufleuten und Restaurant- und Hotelfachleuten.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Agrarminister nennt Energiewende Pilotprojekt für die ganze Welt

Agrarminister nennt Energiewende Pilotprojekt für die ganze Welt München (dapd-bay). Bayerns Agrarminister Helmut Brunner (CSU) sieht in der deutschen Energiewende „ein Pilotprojekt für die ganze Welt“. Zwar herrsche zum Beispiel bei den Nachbarländern Frankreich und Tschechien noch Skepsis, sagte Brunner der Nachrichtenagentur dapd. Wenn aber der Atomausstieg in Deutschland funktioniere, dann werde dieses Modell „Nachahmer finden“. Der CSU-Politiker fügte hinzu: „Die Energiewende ist eine Riesenchance für unser Land. Wir müssen in dieser Richtung weiter voranmarschieren – und zwar möglichst schnell und überzeugend, damit die anfängliche Euphorie der Menschen nicht verpufft.“ Einen „Weg zurück“ zur Kernenergie könne es nicht mehr geben. Brunner mahnte mit Blick auf skeptische Stimmen in Deutschland: „Wir haben überhaupt keine andere Chance, als das Ganze zu einem Erfolg zu führen.“ Die Energiewende könne neue Arbeitsplätze schaffen und auch „ein Konjunkturprogramm für den ländlichen Raum“ sein. Der Minister betonte, in der Erzeugung von genügend Energie sehe er kein Problem: „Das bekommen wir hin.“ Die größte Herausforderung sei die Speicherung der Energie. Brunner fügte hinzu: „Wenn es uns gelingt, die Energie dort und dann zur Verfügung zur stellen, wo sie gebraucht wird, und die Verteilung auch gewährleistet ist, dann haben wir den Durchbruch geschafft.“ Das Argrarministerium prüft derzeit, ob der Atomausstieg in Bayern zu einem deutlich geringeren Teil als zunächst vorgesehen durch neue Gaskraftwerke abgefangen werden kann. Als Ersatz soll es ein Netz kleiner Biokraftwerke geben, die überwiegend Gülle und landwirtschaftliche Reststoffe verstromen. Davon könnten auch zahlreiche Bauern mit kleinen Hof-Biogas-Anlagen profitieren. Brunner kündigte an: „Wir werden im Spätherbst die Ergebnisse auf dem Tisch haben.“ dapd (Politik/Wirtschaft)

Zeitung: Ex-Leibwächter von Osama bin Laden aktiv im Ruhrgebiet

Zeitung: Ex-Leibwächter von Osama bin Laden aktiv im Ruhrgebiet Essen (dapd). Ein ehemaliger Leibwächter Osama bin Ladens, der seit acht Jahren in Bochum lebt, rekrutiert junge Muslime für den Heiligen Krieg. Der Salafist Sami A. gilt als maßgeblich mitverantwortlich für die Radikalisierung von zwei Mitgliedern der mutmaßlichen Düsseldorfer Al-Kaida-Zelle, wie die Zeitungen der WAZ-Gruppe unter Hinweis auf Dokumente der Bundesanwaltschaft berichten. Demnach sollen der 21-jährige Amid C. aus Bochum und der 28-jährige Halil S. aus Gelsenkirchen bei Sami A. das ideologische Rüstzeug für einen geplanten Bombenanschlag in Deutschland bekommen haben. In Bochumer Moscheen erteilte der Salafist ihnen religiösen Unterricht. Ausschalten konnten die Behörden den Salafisten bisher nicht. Ein Ermittlungsverfahren des Generalbundesanwalts wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung platzte. Die Bochumer Ausländerbehörde scheiterte vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen mit dem Versuch, den Salafisten abzuschieben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. dapd (Politik/Politik)

Gabriel für grundlegenden Strategiewechsel in der Europapolitik

Gabriel für grundlegenden Strategiewechsel in der Europapolitik Berlin (dapd). Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat sich für einen grundlegenden Strategiewechsel in der deutschen Europapolitik ausgesprochen. Er plädiere für eine offene gemeinschaftliche Haftung für die Schulden aller Euro-Staaten bei gleichzeitiger strenger gemeinsamer Haushaltskontrolle, sagte er der „Berliner Zeitung“. Dafür müsse ein Verfassungskonvent eine Grundgesetzänderung erarbeiten, die dann den Bürgern in einer Volksabstimmung vorgelegt werde. Gabriel machte sich damit einen Vorschlag der Professoren Jürgen Habermas, Peter Bofinger und Julian Nida-Rümelin zu eigen, den diese für die Wahlprogrammdiskussion der SPD formuliert haben. Er werde den Vorschlag in die SPD-Gremien einbringen und zugleich bei den Vorsitzenden der anderen sozialdemokratischen Parteien in Europa dafür werben, sagte Gabriel der Zeitung. Der Euro-Rettungskurs der Bundesregierung, den die SPD im Bundestag bisher gestützt hat, sei gescheitert. dapd (Politik/Politik)

Altbischof Huber lehnt stärkere Besteuerung von Wohlhabenden ab

Altbischof Huber lehnt stärkere Besteuerung von Wohlhabenden ab Berlin (dapd). Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, lehnt eine stärkere Belastung von Wohlhabenden in der europäischen Finanzkrise ab. „Bevor man über weitere Steuereinnahmen redet, sollte man über die effektivere Verwendung der Mittel sprechen“, sagte der frühere Landesbischof von Berlin-Brandenburg der Tageszeitung „Die Welt“. Huber verwies darauf, „dass im Gesundheitswesen 20 bis 25 Prozent der Ausgaben keinen gesundheitlichen Nutzen für die Bevölkerung haben oder dass die familienpolitischen Zwecke mit dem gegenwärtig so umfangreich eingesetzten Geld wirksamer gefördert werden könnten, als das heute der Fall ist“. Zwar sei es richtig, „dass starke Schultern mehr tragen müssen“, sagte der Altbischof. Doch dies „ließe sich überzeugender vermitteln, wenn der Staat das bereits verfügbare Geld zielorientierter einsetzen würde“. dapd (Politik/Politik)