Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – 19 Unternehmen aus dem Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen präsentieren sich vom 22. bis 26. April auf der Hannover Messe – von A wie Arning (Edelstahl & Sondermaschinenbau, Ibbenbüren) bis Z wie Zauberzeug (Havixbeck). Zur weltgrößten Industriemesse werden 130.000 Besucher erwartet.
Zum ersten Mal dabei ist die ProPuls GmbH, ein mittelständisches Unternehmen mit 20 Beschäftigten aus Gelsenkirchen. Zusammen mit dem Partner, der Westfälischen Hochschule (Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen), präsentiert ProPuls einen Einblick in die Technik der Hochdruckwasserelektrolyse. „Wir zeigen innovative Wasserstofftechnik made in Gelsenkirchen“, sagt Dr. Ulrich Rost, Prokurist von ProPuls und Geschäftsführer des Tochterunternehmens ProH+ GmbH. Er ist zuversichtlich, „dass im Rahmen der Energiewende ein hoher Bedarf besteht, das alte Energiesystem für zukünftige Anforderungen fit zu machen und neue Anlagentechnik in dieses zu integrieren“. Daher erwartet Rost von der Politik eine verlässliche finanzielle Unterstützung bei der Realisierung von innovativen Technologien zur Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff auf speicherfähigem Druckniveau. Dies könne zum Gelingen der Energiewende beitragen, so Rosts Ansicht.
Ein weiterer Messe-Neuling aus Nord-Westfalen ist die Kösters Maschinenbau GmbH aus Heek. Für den kleinen mittelständischen Familienbetrieb ist es der erste Messeauftritt überhaupt. „Wir wollen testen, was uns so eine Messe bringt“, sagt Geschäftsführer Peter Kösters. Als klassischer Zulieferer sieht er mit seinen innovativen Produkten gute Zukunftschancen, „wenn die großen Industrieunternehmen nicht alle ins Ausland abwandern“, wie Kösters sagt. Von der Bundespolitik erwartet der geschäftsführende Inhaber, dass sie Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel – wie flexible Lebensarbeitszeitmodelle und gesteuerte Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte – möglich macht.
Ebenfalls erstmalig ist die Dülmener STF Gruppe in Hannover präsent. Unter dem Motto „Track Different“ zeigt das familiengeführte Ingenieurunternehmen im Mobilfunkbereich ein aktuelles Projekt zur Lokalisierung und Visualisierung von bewegten Objekten im Innen- und Außenbereich anhand von 5G-Campusnetzen.
Für Dr. Eckhard Göske, Abteilungsleiter Industrie bei der IHK Nord Westfalen, ist die Hannover Messe „eine globale Plattform für den Austausch zwischen Industrie, Politik, und Wissenschaft“. Dies sei gerade für die energieintensive Industrie, die noch immer in der konjunkturellen Flaute stecke, besonders wichtig, um neue Lösungen für die derzeitigen Probleme zu finden. Dabei sei das diesjährige Partnerland der Hannover Messe, Norwegen, „nicht zuletzt aus energiepolitischer Sicht für unsere Unternehmen von großer Bedeutung“, so Göske. Für die Politik sieht der IHK-Industrieexperte „Handlungsbedarf in allen Bereichen“: Modernisierung der Infrastruktur und steuerliche Investitionsanreize seien gefragt, ausufernde Bürokratie müsse dagegen abgebaut werden.
Auf der weltweit wichtigsten Industriemesse präsentieren mehr als 4.000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft Lösungen, wie Klimaneutralität durch Innovationen, Digitalisierung und Automation erreicht werden kann. Darunter sind nach Mitteilung des Veranstalters auch mehr als 300 innovative Start-ups aus unterschiedlichen Technologiefeldern sowie rund 500 Aussteller der Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche.
Zu den Topthemen der Weltleitmesse in Hannover zählen in diesem Jahr Industrie 4.0, Manufacturing-X, Energie, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, CO2-neutrale Produktion sowie Wasserstoff und Brennstoffzellen. Konferenzen und Foren ergänzen das Programm.
Informationen und Tickets: www.hannovermesse.de
ProPuls GmbH
Die ProPuls GmbH (Gelsenkirchen) ist spezialisiert auf Mess‐, Steuer‐ und Regelungs-Technik sowie Prozesssimulation von Energieanlagen. Ein weiteres Standbein ist die Wasserstofftechnik, insbesondere die Entwicklung individueller Wasserelektrolyseure und wasserstoffbasierter Speichersysteme. Ein aktuelles Leuchtturmprojekt ist eine 100‐Kilowatt‐PEM- am Klärwerkstandort Barcelona im Rahmen des EU-Projekts SEMPRE‐Bio. (Halle 13, Stand E40/2)
Kösters Maschinenbau GmbH
Seit 1998 und mittlerweile in zweiter Generation ist die Kösters Maschinenbau GmbH aus Heek im Bereich des Maschinenbaus und der Fertigung tätig. Seit 2016 werden automatisierte Beladungszellen entwickelt. Heute konzipiert und fertigt Kösters vorrangig Roboterzellen zur Automation des Beladens von CNC-Dreh- und -Fräsmaschinen und modularen Systemen im Bereich der Prozessautomatisierung. (Halle 4, Stand A20, 6)