Myriam Erath für herausragende Beiträge zur digitalen Transformation ausgezeichnet
Lingen – Die Lingener Mechatronik-Ingenieurin und Absolventin der Fakultät Management, Kultur und Technik am Hochschulstandort Lingen, Myriam Erath, hat im Rahmen des Karrierekongresses „Femworx“ in Hannover den „Young Engineer Woman Award 2025“ gewonnen. Mit der Auszeichnung würdigte die Jury ihre herausragenden Beiträge zur digitalen Transformation in der Industrie sowie ihre innovativen Lösungen im Bereich der KI-gestützten Prozessautomatisierung.
Der renommierte „Young Engineer Woman Award“ wird von der Deutschen Messe AG jährlich an junge Ingenieurinnen verliehen, die mit ihren innovativen Ideen und außergewöhnlichem Engagement die Zukunft der Technik mitgestalten. „Mit ihrer Verbindung aus technologischem Know-how und soziotechnischem Ansatz ist Myriam Erath eine treibende Kraft für die Digitalisierung und den technologischen Fortschritt in der Industrie“, war sich die Jury einig.
Studium und Forschung am Campus Lingen
Myriam Erath hat am Campus Lingen der Hochschule Osnabrück sowohl den dualen Bachelorstudiengang „Engieering technischer Systeme“ mit der Vertiefung Mechatronik als auch den berufsintegrierenden Master in „Technologieanalyse, -engineering und -management“ absolviert. Ihre Schwerpunkte in den Bereichen Modellierung und Simulation, Künstliche Intelligenz (KI) sowie Moderation und Beratung von Veränderungsprozessen nutzte sie parallel unter anderem in verschiedenen Lehrtätigkeiten und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Forschungsprojekten zu Augumented Reality Technologie für Self-Service-Systeme an der Hochschule Osnabrück.
Aus Startup-Idee wird CWO
Im Oktober 2023 konzipierte die Mechatronik-Ingenieurin im Rahmen einer Blockwoche am Campus Lingen eine Startup-Idee zum Thema KI, zunächst unter dem Namen „Claraa“. Dafür erhielt sie kurz darauf einen der begehrten Plätze im Osnabrücker Startup-Zentrum „Seedhouse“ am Standort Lingen. Mit Unterstützung der Meppener Digitalagentur „ncn“, mit der Erath bereits im Rahmen von Forschungsprojekten zusammenarbeitete, entwickelte sie „Claraa“ weiter und gründete 2024 zunächst erfolgreich Erath-CWO – die Abkürzung für Customized Workflow Optimizer.
Im Dezember 2024 folgte schließlich die Gründung der CWO GmbH gemeinsam mit Jens Jüngerhans (Leiter Vertrieb und Unternehmensexpansion) und Hendrik Unkenholz (CTO). Die Unternehmen bieten eine KI-basierte Lösung zur Automatisierung von Bestellprozessen im Maschinenbau. „Die Technologie optimiert unstrukturierte Bestellungen per E-Mail und ermöglicht eine nahtlose Integration in ERP-Systeme, was insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen zugutekommt“, erklärt Erath.
Hochschule Osnabrück ebnet Weg zur erfolgreichen Gründung
Für CWO erhielt die Ingenieurin mit Spezialisierung auf Sozioinformatik und ihr siebenköpfiges Team im vergangenen Jahr das Gründungsstipendium der Investitions- und Förderbank Niedersachsen NBank, was von der Hochschule Osnabrück intensiv begleitet wurde. „Der Campus Lingen hat dafür gesorgt, dass ich als Fachkraft in der Stadt Lingen geblieben bin. Ich hatte tolle Professorinnen und Professoren, die mich unterstützt, bestärkt und mir vor allem die Technik beigebracht haben“, betont Erath. Außerdem habe sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzten zusammengearbeitet, die ihre Kompetenzen geschärft und den Blick für Sozioinformatik geöffnet hätten.
Die Hochschule Osnabrück sei fortan eine begleitende Einrichtung, über die sie ihr privates Forschungsinteresse weiter ausleben könne. So veröffentlicht Erath 2025 gemeinsam mit Prof. Dr. Benjamin Jung und Alina Kerperien vom Campus Lingen eine neue Studie zur Schnittstelle zwischen Beratungs- und Softwareindustrie. Darüber hinaus leitet sie seit 2016 ehrenamtlich den Arbeitskreis „Young Engineers“ im Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und ist seit 2024 Vorstandsmitglied des Bezirksvereins Emsland / Osnabrück.
„Myriam Erath zeigt eindrucksvoll, wie junge Ingenieurinnen mit kreativen Ideen und modernster Technologie die Zukunft gestalten können“, so Johanna Rudolph, Project Director Femworx.