Prokuristin Susanne Menke wurde zur neuen Geschäftsführerin bestellt
Osnabrück – „Dass wir dieses Jubiläum feiern können, ist dem Weitblick der Kommunen und Städte im Landkreis sowie der Politik zu verdanken. Vor drei Jahrzehnten ist mit der oleg eine fachlich kompetente und serviceorientierte Gesellschaft mit hoher Expertise aus der Taufe gehoben worden, die allen Gesellschaftern beratend, begleitend und stets vertrauensvoll zur Seite steht.“ Das betonte Landrätin Anna Kebschull bei der Jubiläumsveranstaltung im Kreishaus zum 30-jährigen Bestehen der oleg Osnabrücker Land- Entwicklungsgesellschaft mbH. Im Anschluss an die Gesellschafterversammlung warf die Landrätin als Vorsitzende der Gesellschafterversammlung gemeinsam mit der neu zur Geschäftsführerin der oleg ernannten, Susanne Menke, einen Blick zurück in die Geschichte, aber auch auf aktuelle Herausforderungen.
Die Jubiläumsfeier war für Susanne Menke ein besonders freudiger Anlass: Der Aufsichtsrat sprach Susanne Menke sein Vertrauen aus und bestellte sie zum 1. Juli 2024 zur neuen Geschäftsführerin. Die bisherige Prokuristin freut sich darauf, gemeinsam mit Peter Vahrenkamp, Geschäftsführer der oleg und der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, die landkreiseigene Gesellschaft zu vertreten. Als „Urgestein“ habe Susanne Menke die Aktivitäten der oleg in den vergangenen mehr als zwei Jahrzehnten maßgeblich mitgestaltet, scherzte Peter Vahrenkamp und bedankte sich ausdrücklich für die geleistete Arbeit. An ihre Stelle als Prokuristin rückte Martina Manteuffel, die zudem als Prokuristin der WIGOS fungiert.
Welche Ziele der Landkreis mit der Gründung der oleg verfolgte, darauf ging die Landrätin in ihrem Grußwort ein: „Vor 30 Jahren stand der Landkreis vor der großen Herausforderung, die Flächenentwicklung zu meistern und eine gemeinsame strategische Planung für den gesamten Landkreis auf den Weg zu bringen. So sollten insbesondere kleinere Gemeinden darin unterstützt werden, auch größere Projekte umsetzen zu können. Das war seinerzeit vor dem Hintergrund fehlender Personalkapazitäten und angespannter Haushalte für diese Kommunen ein wichtiger Schritt.“ Zudem sollten zentrale Entwicklungsflächen identifiziert werden. „Oberstes Ziel war damals – wie auch heute noch – die Stärkung der Wirtschaft und insgesamt die Voraussetzungen für eine positive Weiterentwicklung des Landkreises zu schaffen. Und das ist uns im Schulterschluss mit den Kommunen gelungen“, betonte die Landrätin. „Gewerbeflächenmanagement ist mehr als die Entwicklung und Vermarktung von Flächen. Ging es damals um den Aufbau von Arbeitsplätzen, ist heute das Gegenteil, der Fachkräftemangel, zum zentralen Thema geworden. Für beides ist die oleg 100 Prozent richtig. Ein Vorteil ist es, dass die oleg und die WIGOS unter einem Dach im Geschäftsbereich Wirtschaft & Arbeit des Landkreises agieren. Denn die Zukunftsthemen sind herausfordernd. Es muss uns gelingen, den Spagat zwischen dem Erhalt wichtiger Unternehmen und des Mittelstands mit dem Problem der Fachkräftegewinnung und dem Flächensparziel und Nachhaltigkeitsaspekten zu meistern. Es geht darum, Lösungen für Brachflächen zu finden und fortschrittliche Energiekonzepte zu entwickeln und zu nutzen.“
Die umfangreichen Aktivitäten der oleg in diesen und anderen Bereichen stellte die künftige Geschäftsführerin den Gesellschaftern und Gästen in ihrer Präsentation vor. „Aktuell bearbeiten wir 16 Projekte – so viele wie noch nie in unserer Geschichte. Seit der Gründung der oleg waren wir in 28 Projekten aktiv. Es freut uns sehr, dass wir unsere Kompetenzen so vielfältig einsetzen konnten und können.“ Die positive Entwicklung zeigt sich auch an den Bilanzsummen, die von 2 Millionen Euro im Gründungsjahr auf mehr als 48 Millionen Euro in 2023 angestiegen ist. Als Meilensteine nannte die Prokuristin die Gründung des Niedersachsen-Parks, den Ausbau des Hafens Wittlager Land, das Sanierungsprojekt am ehemaligen Krankenhaus Dissen, aber auch große Ansiedlungen wie beispielsweise Häcker-Küchen in Venne. Das bislang größte Projekt sei der Erwerb und die Entwicklung des Homann-Areals in Dissen gewesen, welches großes Potenzial biete. Aktuell stünden Projekte wie Fürsten Forest und das Kurhaus Bad Rothenfelde auf der Agenda.
Zurzeit habe die oleg 75 Hektar Flächen im Bestand. „Trotz dieser hoch wirkenden Zahl haben wir in einigen Regionen nicht ausreichend Flächen zur Verfügung“, sagte Susanne Menke. Umso wichtiger sei auch vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit und der Schonung von Flächenressourcen das Brachflächenmanagement, das 2016 gestartet ist. In ihrem Vortrag wies Susanne Menke insbesondere auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen hin: Demnach werden sowohl das Thema Künstliche Intelligenz, als auch Fragen zur Energieversorgung und Klimaresilienz die Entwicklung von Gewerbegebieten beeinflussen. Interkommunale Gewerbegebiete würden weiter an Bedeutung gewinnen. Auch das 5. Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis werde die oleg beschäftigen.
Die zukünftige Geschäftsführerin hob in ihrer Rede insbesondere die gute Verzahnung mit der WIGOS und dem Fachkräftebüro, aber auch mit den Fachdiensten des Landkreises hervor. „Der Kreistag hat uns ebenfalls in unserer Arbeit immer unterstützt. Und nicht zuletzt wären wir ohne das engagierte Team der oleg nicht so erfolgreich wie heute“, bedankte sie sich. Geplante Vorhaben würden immer mit den beteiligten Kommunen abgestimmt. „Um dieses gute Miteinander und die Strukturen bei uns im Landkreis werden wir oft beneidet. Eine solche erfolgreiche Vernetzungsstruktur ist nicht selbstverständlich.“