Münster. Die EVORION Biotechnologies GmbH mit Sitz in Münster hat den nächsten Meilenstein in der noch jungen Firmengeschichte erreicht. Das Start-up-Unternehmen hat eine Förderzusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erhalten. Für das Kooperationsprojekt mit der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster fließen aus dem Programm „KMU-innovativ: Biotechnologie – BioChance“ rund zwei Mio. Euro nach Münster.
Die EVORION Biotechnologies GmbH entwickelt hochleistungsfähige Zellkultur- und Analysesysteme zur präzisen Charakterisierung von Zellen und Geweben im Bereich der Krebsforschung. Die Gründer sind Hans Kleine-Brüggeney, Dr. Sebastian Bühren und Robert Weingarten. Das Team an jungen Wissenschaftlern ist aus verschiedenen Instituten der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hervorgegangen und wurde in der Gründungsphase von Prof. Bruno Moerschbacher und Prof. Francisco Goycoolea unterstützt.
„Droplet-based Microfluidics“ nennt sich die Basistechnologie, auf der die innovative Neuentwicklung der EVORION Biotechnologies GmbH aufbaut. Dabei werden tausende einzelner Zellen in Tröpfchen eingeschlossen und an festen Positionen auf einem Biochip positioniert. Mit der neu entwickelten Technologieplattform können diese Zellen über mehrere Tage kultiviert und mit unterschiedlichen Messmethoden analysiert werden. Das bahnbrechende Analyseverfahren kann von Labor-Personal problemlos angewandt werden und bietet völlig neue Einblicke in die zellbasierte biomedizinische Forschung und Entwicklung. Dr. Sebastian Bühren: „Die Technologie hat das Potenzial, zukünftig die Effizienz von Immuntherapien zur Behandlung von Krebserkrankungen zu steigern, mögliche Nebenwirkungen zu verringern und eine personalisierte Evaluierung von Immuntherapien zu ermöglichen.“
EVORION und die Partner
Die EVORION Biotechnologies GmbH hat sich als Hauptantragstellerin um Fördermittel aus dem BMBF-Programm beworben. Mitantragsteller ist die WWU mit den Arbeitsgruppen um Prof. Dr. Jürgen Klingauf (Medizinische Fakultät) und Prof. Dr. Wolfram Pernice (Physikalische Fakultät), die jeweils mit rund 250.000 Euro gefördert werden. Zudem wird die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Florian Hollfelder von der Universität Cambridge das Projekt unterstützen.
Angesiedelt ist die EVORION Biotechnologies GmbH im Zentrum für Nanotechnologie (CeNTech) in Münster. Das Zentrum stellt die Infrastruktur für enge Kooperationen mit den verschiedenen Fakultäten der Universität zur Verfügung. „Das einzigartige und interdisziplinäre Umfeld des CeNTech hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir uns in diesem exzellenten Konsortium zusammenfinden konnten“, sagt Dr. Sebastian Bühren.
Das Entwicklungsprojekt im CeNTech ist auf drei Jahre angelegt und soll innovative Technologien hervorbringen, die bis zur Prototypebene entwickelt werden. „Der Standort Münster bietet unserem interdisziplinären Team ein einzigartiges Umfeld, um das ambitionierte Vorhaben umzusetzen“, meint Dr. Sebastian Bühren.