65 Städte und Gemeinden unterzeichnen Kommuniqué beim Klimagipfel
Münsterland / Münster – Eine Zusammenarbeit über Orts- und Kreisgrenzen hinaus, gegenseitige Unterstützung und Lösungsansätze, die regionsweit erarbeitet werden: 65 Kommunen haben sich am Mittwoch (15. Mai) beim Klimagipfel Münsterland in der Bezirksregierung Münster zu mehr lokalem Klimaschutz und zu einer verstärkten regionalen Zusammenarbeit bekannt. Gemeinsam unterzeichneten sie das Kommuniqué „Münsterland ist Klimaland – Wir sind dabei!“. Zuvor erfuhren sie in Vorträgen und Diskussionen mehr über Klimaschutz bei knappen Kassen, über das Münsterland als Klimaschutzregion und über Unterstützungsmöglichkeiten durch das Land NRW.
Als gemeinsame Veranstaltung hatten der Münsterland e.V., die Münsterland-Kreise, die Stadt Münster und die Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz, NRW.Energy4Climate, den Klimagipfel organisiert, unterstützt wurden sie dabei von der Bezirksregierung Münster. Diese stellte beim Gipfel ihre Arbeitsgruppe Energiewende und deren Themenspektrum vor. Andreas Bothe, Regierungspräsident und Schirmherr der Kampagne „Münsterland ist Klimaland“, hatte die Landräte sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Münsterlandes begrüßt und warb bei ihnen dafür, sich noch stärker für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen einzusetzen.
Andreas Bothe: „Der heutige erste Klimagipfel des Münsterlandes sowie die Vereinbarung, die wir heute im Rahmen der gemeinsamen Kampagne für die Zukunft schließen wollen, machen deutlich: ‚Münsterland ist Klimaland‘. Das ist nicht nur ein Versprechen, sondern ein Programm in engagierter Umsetzung und mit klaren Zielvorstellungen, für das ich gerne die Schirmherrschaft übernommen habe.“
In dem Kommuniqué „Münsterland ist Klimaland“ erklären die Unterzeichnenden, dass sie die klimaneutrale Transformation mit weiteren guten Projekten auf lokaler Ebene und im interkommunalen Austausch vorantreiben, die erneuerbaren Energien unter bürgerlicher Beteiligung weiter ausbauen, die Wärmewende aktiv gestalten werden und ländliche Mobilität nachhaltiger machen. Michael Kösters, Generalbevollmächtigter des Münsterland e.V., unterstrich die Relevanz dieser münsterlandweiten Initiative: „Es ist wichtig, dass die Akteurinnen und Akteure aus Politik, den Kommunen, aus Unternehmen sowie die Bürgerinnen und Bürger an einem Strang ziehen und aktiv werden. Die hohe Lebensqualität in unserer Region ist unsere Stärke. Diese gilt es, mit zukunftsorientierten Klimaschutzmaßnahmen zu erhalten, damit wir auch weiterhin DAS GUTE LEBEN genießen können.“
„Dass sich im Münsterland 65 Städte und Gemeinden mit ihrer Unterschrift zu mehr Klimaschutz, zu mehr Erneuerbaren Energien, zu mehr Energieeffizienz und damit zu einer nachhaltigen Nutzung der Ressourcen verpflichten, ist ein starkes Zeichen von Verbindlichkeit, das über die Region hinaus Wirkung zeigen wird,“ sagte Christian Mildenberger, Geschäftsführer der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate. Frühzeitig umgesetzte Klimaschutzmaßnahmen werden ein Standortvorteil für die Region sein.
In seiner Keynote „Wo stehen wir beim Klimaschutz im Münsterland? Welche Chancen und Herausforderungen liegen vor uns“ attestierte Prof. Christof Wetter, Fachbereich Energie, Gebäude, Umwelt der FH Münster, der Region bereits gute Voraussetzungen. In kurzen Vorträgen stellten die Landräte der Münsterland-Kreise zudem ihre Projekte in den sogenannten „Big-5-Themen“ vor: Nutzerverhalten, Klimafolgenanpassung, Erneuerbare Energien, Mobilität und Gebäudesanierung. Für die Stadt Münster referierte Thomas Möller, Leiter der Stabsstelle Klimaschutz. Alle machten anhand ihrer Beispiele deutlich, wie wichtig die Umsetzung vor Ort ist.
Ein weiteres zentrales Thema des Gipfels war die Frage, wie Klimaschutz auch bei knappen kommunalen Kassen gelingen kann. In der dazugehörigen Podiumsdiskussion diskutierten die lokale und die Landesebene miteinander über die kommunalen Herausforderungen. Aus der Region stellten Karin Rodeheger, Bürgermeisterin der Stadt Oelde und Manfred Kluthe, Bürgermeister der Gemeinde Laer, die Lage aus Sicht der Kommunen dar.
Michael Kösters, Generalbevollmächtigter des Münsterland e.V., beschrieb die gute regionale Zusammenarbeit in der Initiative „Münsterland ist Klimaland“ und die Vorteile, die sich daraus auch für die Marke Münsterland ergeben. Christian Mildenberger, Geschäftsführer der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate, betonte, dass Klimaschutz im Allgemeinen und die verstärkte Nutzung der Erneuerbaren Energien im Besonderen große Chancen für die lokale Wirtschaft bereithalte – die Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz stehe daher den Kommunen mit zahlreichen Unterstützungsangeboten zur Seite. Zum Abschluss zückten alle kommunalen Vertreterinnen und Vertreter sowie die Landräte und der Regierungspräsident ihre Stifte und setzten ihre Unterschrift unter das Kommuniqué – ein gemeinsames Bekenntnis zur Initiative „Münsterland ist Klimaland“.
Mehr über „Münsterland ist Klimaland“
Der Klimagipfel war Teil der Initiative „Münsterland ist Klimaland“, die ein Zusammenschluss der Kreise und Kommunen im Münsterland ist und vom Münsterland e.V. seit 2016 koordiniert wird. Die Münsterland-Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf sowie die Stadt Münster sind seit dem Start dabei. Weiterer starker Partner ist die Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz, NRW.Energy4Climate, die mit zwei NRW.Klimanetzwerkern auch im Münsterland vertreten ist. Seit 2021 gibt es die gleichnamige, von der Landesgesellschaft initiierte Kampagne, deren Schirmherrschaft der Regierungspräsident Andreas Bothe übernommen hat und zu der sich mittlerweile 65 Kommunen aus dem Münsterland offiziell bekannt haben. Die Initiative „Münsterland ist Klimaland“ ist ein gemeinsames Bekenntnis zu mehr Klimaschutz in der Region. Sie unterstützt Kommunen dabei, mithilfe einer Kampagne, Kommunikationsmaterialen sowie Veranstaltungen die Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren und zu nachhaltigem Handeln zu animieren.