Im ländlichen Raum des Münsterlandes gibt es viele gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen. Sie zu lösen, dabei Gründungsvorhaben sowie unternehmerisches Denken und Handeln zu fördern und die Innovationskraft zu stärken, ist Ziel eines europäischen Projekts am Science-to-Business Marketing Research Centre (S2BMRC) der FH Münster zusammen mit internationalen Partnern in fünf Ländern. ARDENT heißt es – das steht für „Advancing Rural Development through Entrepreneurship Education for Adults“. Geleitet wird es von Prof. Dr. Thorsten Kliewe, Projektmanagerin ist Iulia Stroila.
Zum Team zählen zudem die Mitarbeiterinnen Adisa Ejubovic, Ana Sofia Santamaria Gathmann, Therese Schedifka und Nachwuchsprofessorin Dr. Sue Rossano-Rivero. Jetzt suchen die Wissenschaftler*innen motivierte Teams, die kreative Lösungen entwickeln möchten. Sie können sich für den Gründungswettbewerb „Social Entrepreneurship im Münsterland“ bewerben – noch bis zum 14. April ist das möglich. Wer dabei ist, nimmt am Social Innovation Incubator der Gründerhochschule FH Münster teil und entwickelt in Teams die Ideen bis zu einem tragfähigen Geschäftsmodell weiter.
„Im Idealfall entstehen dadurch innovative Gründungen, die soziale Verantwortung tragen und einen Mehrwert für die Region generieren“, sagt Schedifka. Um welche Herausforderungen es im Münsterland konkret geht, hat ARDENT im Vorfeld identifiziert. „Die Region sieht sich zum Beispiel mit regulatorischen Rahmenbedingungen konfrontiert, die innovative Vorhaben erschweren, oder hat mit Themen wie Landflucht und dem demographischen Wandel zu tun.“ Jede*r einzelne könne zur positiven Entwicklung der Region beitragen, indem sie oder er kreative und innovative Ideen umsetzt. „Wir möchten Menschen begeistern, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen“, ergänzt Stroila. Wichtig sei ihr und dem Team, Stolpersteine als solche zu entlarven und möglichst früh aus dem Weg zu räumen. „Wir wollen unterstützen, das Potenzial im Münsterland proaktiv aufgreifen und gründungswillige Menschen gut vorbereiten, um ihre unternehmerischen Ideen für die Gesellschaft umzusetzen“, so Stroila.
Das Gründen im ländlichen Raum sei grundsätzlich anders. „Viele glauben, in eine Großstadt gehen zu müssen, um mit ihrer Idee Erfolg zu haben. Aber das ist falsch“, sagt die Projektmanagerin. Dadurch verliere die Region viele kluge Köpfe, und das soziale Netz verlagere sich mehr und mehr in die Städte. „Insbesondere für den ländlichen Raum ist das schlecht.“ Gründungsvorhaben ließen sich überall umsetzen, nicht nur im Gründungs-Hotspot Münster. „Es kommt auf das Netzwerk an“, sagt Schedifka. Als Unternehmer*in in der Startphase bekomme man oft viel Gegenwind. Deshalb sei die mentale Stärke zentral. „Man muss sich immer wieder sagen: ‚ich kann das‘. Es wird Herausforderungen geben und Phasen, die schwierig sind, aber dabei lernt man auch viel.“ Diese mentale Stärke wachse mit der Zeit – „man muss sich nur trauen“, so Schedifka.
Wer am Gründungswettbewerb „Social Entrepreneurship im Münsterland“ teilnehmen will, muss zunächst die Motivation erläutern. Nach der Anmeldung entwickeln die Teilnehmer*innen dann im Training die Ideen weiter und präsentieren das Geschäftsmodell im Pitch einer Experten-Jury, die das beste Team prämiert. Jedes Team besteht aus maximal drei Personen. Anmelden können sich komplette Teams oder Einzelpersonen, die von den Organisator*innen mit anderen zusammengesetzt werden. Informationen zum Wettbewerb und das Anmeldeformular finden Interessierte unter ardent-ms.de/gruendungswettbewerb.
Die Gründerhochschule FH Münster hilft beim Schritt in die Selbstständigkeit. Sie begeistert für die Karriereoption Unternehmertum, befähigt durch die Vermittlung des nötigen Know-hows und begleitet auf dem Weg in die Selbstständigkeit. ARDENT ist eines von mehreren Projekten und Initiativen, die die Gründerhochschule FH Münster gemeinsamen mit ihren regionalen und auch internationalen Partnern voranbringt.
Wer gründen will, findet unter fhms.eu/gruenden ausführliche Informationen und Beratungsangebote des Teams von FH Münster und TAFH Münster GmbH.