Für zahlreiche gründungsinteressierte Münsteranerinnen und Münsteraner war die Umsetzung ihrer Geschäftsidee Anfang des Jahres noch eine klare Sache. Mit einer gründlichen Vorbereitung und hohen Motivation sollte der Markteintritt zur Formsache werden. Endlich ein eigenes Unternehmen führen: Diese Idee war überwältigend. Doch dann kam die Corona-Pandemie, die bis dahin in keinem Businessplan Berücksichtigung gefunden hatte, doch zukünftig zum Aufhänger für kreative Vorhaben genommen werden könnte. „Nichts ist so beständig wie der Wandel. Veränderung als Chance“, lautete das Motto der Auftaktveranstaltung der Existenzgründungswoche, die das Netzwerk münster gründet! am Montagabend aus der Sparkasse Münsterland Ost streamte. Zirka 90 angemeldete Zuschauer erhielten bei der die Online-Übertragung mit der Coachin und Trainerin Katrin Röntgen viele Impulse für das eigene Schaffen. Des Weiteren profitierten sie von den Schilderungen der jungen Unternehmen Tretty, Happy Teabar, Sales2B und Pieselotten. Sie sprachen über ihren individuellen Umgang mit besonderen Herausforderungen.
Im Vortrag erklärte Katrin Röntgen, dass sich Gründungsinteressierte nicht von schwierigen gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zeiten abschrecken lassen sollten. Im Gegenteil: „Ich kann natürlich jammern und dabei zusehen, wie ich vom Markt verschwinde. Ich kann an die Situation aber auch einen anderen Blickwinkel anlegen und mein Unternehmen den Gegebenheiten anpassen, ohne dass ich das Rad neu erfinde“, erklärte sie. Motivation statt Missmut, Stärke statt Starre, Kreativität statt Chaos: Röntgen, die über Leitungserfahrung in Branchenkrisen und Change-Prozessen verfügt, packte 2019 beispielsweise die Gelegenheit beim Schopf und ging mit einem Beratungsangebot zu Stressmanagement während der Pandemie online. Mit gutem Erfolg: „Das ist das bislang stärkste Jahr meiner beruflichen Selbstständigkeit“, sagte die Referentin und betonte, dass „Gründen in der Krise eine große Kraft freisetzen kann“. So gebe es Menschen, die gerade jetzt neu gründen wollen. „Ihnen alles Gute für die Zukunft.“
Wertvolle Tipps zur Einschätzung der Marktbedingungen und der eigenen fachlichen Qualifikation sowie zu finanziellen, steuerlichen und versicherungstechnischen Belangen erhalten Gründungsinteressierte noch bis Freitagabend. Auch in den Online-Workshops und -Seminaren der zweiten Wochenhälfte werden die Referentinnen und Referenten alles daran setzen, um an den Bildschirmen für unternehmerisches Denken und Handeln zu begeistern, Kompetenzen zu fördern sowie den Austausch von Ideen und Erfahrungen voranzutreiben.
Die Wirtschaftsförderung Münster GmbH hat die Gründungswoche im Netzwerk münster gründet! federführend organisiert. Adressiert werden Personen in allen Gründungsstadien. Die Spannweite der Interessierten reicht von jenen ohne konkretisierte Geschäftsidee bis hin zu Durchstartern mit einem vorzeigbaren, skalierbaren Geschäftsmodell samt Businessplan und Finanzierungskonzept. Auch Jungunternehmer, die ihr Wissen auf dem einen oder anderen Gebiet auffrischen wollen, sind zur Teilnahme aufgerufen.
Restliches Programm und Anmeldemöglichkeit auf www.muenster-gruendet.de