Schülerinnen und Schüler der Gewerblichen Berufsbildenden Schulen Landkreis Grafschaft Bentheim erleben praxisnahe Projekttage am Campus Lingen
Lingen – In luftiger Höhe mit hoher Geschwindigkeit durch enge Kurven rauschen – das macht die Faszination einer Achterbahnfahrt aus. Dieses Gefühl konnten 21 Schülerinnen und Schüler der Gewerblichen Berufsbildenden Schulen Landkreis Grafschaft Bentheim (gbs) kürzlich bei den Projekttagen am Campus Lingen der Hochschule Osnabrück erleben. „Der Anwendungsbezug ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Studiums. Ich freue mich, dass ihr für drei Tage in die Welt der Hochschule Osnabrück eintaucht und euch ausprobieren könnt“, begrüßte der Dekan der Fakultät Management, Kultur und Technik (MKT) Prof. Dr. Ingmar Ickerott die Nordhorner Schülerinnen und Schüler.
Die Technik von Achterbahnen
Doch bevor sich die Schülerinnen und Schüler der elften Klasse mittels einer VR-Brille und eines aktiven Fahrsimulators virtuell in einen Achterbahnzug setzten, erforschten sie in vier Kleingruppen unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Volker Piwek zunächst die physikalischen Grundlagen einer Achterbahn. Der Professor für Maschinenbau zeigte ihnen, wie sie die Funktionsweise anhand von selbst aufgebauten Modellen experimentell nachvollziehen und ihre Beobachtungen durch Berechnungen untermauern können.
Aber auch die drei anderen Workshops sorgten für Faszination. Unter dem Titel „Fix it! Reparieren statt wegwerfen“ veranschaulichte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Adamek gemeinsam mit zwei studentischen Hilfskräften, wie ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen mittels 3D-Scan, CAD und 3D-Druck funktioniert. Im campuseigenen 3D-Druck-Labor fertigten die Schülerinnen und Schüler eigenständig Ersatzteile an und besserten Produkte aus. So wurden z.B. gebrochene Halteclips von Kuchencontainern ersetzt oder neue Batteriefachdeckel für Fernbedienungen konstruiert. In die Geheimnisse der Leistungs-Elektronik weihte der wissenschaftliche Mitarbeiter Hendrik Ahuis ein. In seinem Workshop erklärte er die Bedeutung und den Gebrauch von Erneuerbaren Energien sowie die Funktion eines Wechselrichters zur Energieeinspeisung.
Die Chemie im Alltag und in der Technik
Chemie zum Anfassen versprach der Workshop von Prof.`in Dr. Carmen-Simona Jordan. Bei der Professorin für Maschinenbau, insbesondere chemische Prozesstechnik, gab es unter anderem Antworten auf die Fragen: Aus was besteht Fake-Kavier, wie wird er hergestellt und was ist eigentlich eine Aleppo-Seife? Es wurde viel experimentiert, entdeckt und gestaunt.
In einer Abschlussveranstaltung präsentierten die einzelnen Schülergruppen ihre Ergebnisse und zeigten sich begeistert von den praktischen Einblicken in die technischen Studiengänge. „Am besten gefallen haben mir die eigens erstellten Simulationen im Achterbahn-Workshop. Durch den Einsatz einer VR-Brille hat es sich angefühlt, als würden wir im Raum Achterbahn fahren“, so der 17-Jährige Chris von Beek. Besonders gut kam bei den Schülergruppen auch der Nachhaltigkeitsbezug im Studium und die persönliche Atmosphäre am Campus Lingen an. „Die Projekttage haben mir viel Spaß gemacht und ich kann mir sehr gut vorstellen, hier zu studieren“, resümierte Schülerin Carla Röttgers.
Zum Hintergrund
Seit 2019 besteht ein Kooperationsvertrag zwischen den Gewerblichen Berufsbildenden Schulen Landkreis Grafschaft Bentheim (gbs) und der Fakultät Management, Kultur und Technik (MKT) der Hochschule Osnabrück. Dieser soll den Schülerinnen und Schülern frühe Einblicke in das Studium ermöglichen. Die Projekttage am Campus Lingen sind eine der gemeinsamen Aktionen.
Weitere Informationen
Maren Schmid
Telefon: 0591 80098-250
E-Mail: ma.schmid@hs-osnabrueck.de