Das regionale Baugewerbe spürt die Auswirkungen der Corona-Pandemie bisher kaum und blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2020 zurück. Die Gesamtumsätze lagen rund 8 % über dem Vorjahresniveau. Zu diesem Ergebnis kommt die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim nach der Auswertung der aktuellen Umsatzstatistik für das Bauhauptgewerbe.
Besonders deutlich konnten die Umsätze dabei im Hochbau zulegen (13,5 %), während im Tiefbau ein Plus von lediglich 1,9 % verbucht wurde. Im öffentlichen Bau lagen die Umsätze sogar um 36,5 % über denen des Vorjahres. Investitionen von Bund, Land und Kommunen haben damit zur Stabilisierung in Krisenzeiten beigetragen. Darüber hinaus wuchsen die Umsätze auch im gewerblichen Bau (6,8 %) sowie im Wohnungsbau (19,3 %) deutlich. Im letzteren Segment machten sich weiterhin die niedrigen Zinsen und der hohe Bedarf an neuen Wohnungen bemerkbar. Landesweit konnten die Umsätze des Bauhauptgewerbes um über 10 % zulegen und somit sogar noch etwas stärker als im IHK-Bezirk.
Die Zahl der regionalen Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten, auf die sich die Werte beziehen, lag im ersten Halbjahr 2020 bei 157. Im Monatsdurchschnitt arbeiteten dort 12.470 Personen und damit 3,1 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 6,82 Millionen Arbeitsstunden geleistet, das ergab ein Plus von 5,3 %.
Für das restliche Jahr 2020 rechnet die IHK damit, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Expansion im Baugewerbe dämpfen wird. Verbreitete Investitionskürzungen und unsichere Einkommensperspektiven lassen die Sorgen um eine nachlassende Nachfrage auch in der Bauwirtschaft größer werden. Hiervon ist insbesondere der Wirtschaftsbau betroffen. Wie die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage zeigt, bleiben die Beschäftigungs- und Investitionspläne der Unternehmen im Baugewerbe zwar aufwärtsgerichtet, verlieren aber deutlich an Dynamik.