Zufriedenstellendes Ergebnis trotz leichtem Umsatzrückgang
Bielefeld. „Trotz eines leichten Umsatzrückgangs hat die Oetker-Gruppe das Geschäftsjahr 2016 in Summe, trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen, zufriedenstellend abgeschlossen“, teilte Dr. Albert Christmann, persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, am Dienstag auf der Bilanz-Pressekonferenz in Bielefeld mit. Sie erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 11.704 Mio. Euro und lag damit um 2,1 % unter dem Vorjahreswert (11.949 Mio. Euro). Der Rückgang der Umsätze war mit 367 Mio. Euro beziehungsweise 3,0 % operativ bedingt und ausschließlich den schwierigen globalen Marktbedingungen in der Schifffahrt geschuldet. Niedrige Frachtraten als Folge von weiterhin anhaltenden Überkapazitäten führten in der Hamburg SüdGruppe zu Umsatzverlusten, die nicht durch Umsatzsteigerungen in den anderen Geschäftsbereichen ausgeglichen werden konnten. Daneben hatte die Entwicklung der Währungskurse einen negativen Einfluss von 84 Mio. Euro, allen voran wegen der Abwertung des Britischen Pfunds, des Mexikanischen Pesos und der Türkischen Lira gegenüber dem Euro. Die zuvor genannten Entwicklungen konnten teilweise durch konsolidierungskreisbedingte sowie rechnungslegungsbezogene Effekte kompensiert werden. Aus Veränderungen im Konsolidierungskreis resultierte insgesamt ein Umsatzanstieg von 138 Mio. Euro. Die positive Umsatzveränderung aus der geänderten Umsatzerlösdefinition im Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) betrug auf vergleichbarer Basis 67 Mio. Euro.
Hohe Umsätze in Deutschland
In Deutschland wurden 33,3 % oder 3.894 Mio. Euro des Gesamtumsatzes erwirtschaftet (Vorjahr: 31,2 % oder 3.733 Mio. Euro). Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz der Oetker-Gruppe sank auf 66,7 % oder 7.810 Mio. Euro (Vorjahr: 68,8 % oder 8.216 Mio. Euro). Vom Auslandsanteil entfielen auf die restliche EU 22,8 % oder 2.663 Mio. Euro (Vorjahr: 23,1 % oder 2.764 Mio. Euro) und auf das restliche Europa 5,0 % oder 580 Mio. Euro (Vorjahr: 4,8 % oder 577 Mio. Euro). Der Umsatzanteil der restlichen Welt betrug 39,0 % oder 4.567 Mio. Euro (Vorjahr: 40,8 % oder 4.875 Mio. Euro). Bezogen auf den Umsatzanteil der jeweiligen Geschäftsbereiche am Gesamtumsatz haben sich die Relationen gegenüber dem Vorjahr lediglich leicht verschoben: Die Schifffahrt hatte mit 48,1 % weiterhin den größten Anteil am Gesamtumsatz (Vorjahr: 50,7 %). Die drei konsumgüterorientierten Geschäftsbereiche machten insgesamt einen Anteil von 46,8 % am Gesamtumsatz aus (Vorjahr: 44,9 %). Der Nahrungsmittelbereich steuerte 26,2 % der Umsatzerlöse bei (Vorjahr: 25,0 %), Bier und alkoholfreie Getränke 16,2 % (Vorjahr: 15,7 %), Sekt, Wein und Spirituosen 4,3 % (Vorjahr: 4,2 %). Der Bereich Weitere Interessen trug mit 5,2 % zum Gesamtumsatz bei (Vorjahr: 4,4 %).
Weniger Investitionen, mehr Beschäftigte
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände lagen im Jahr 2016 ohne die Erstkonsolidierungen bei 405 Mio. Euro und damit um 45,3 % deutlich unter dem Vergleichswert des Vorjahres (Vorjahr: 740 Mio. Euro). Mit 45,1 % entfiel der Großteil der Investitionen auf den Geschäftsbereich Nahrungsmittel. Hier sind die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegen und beliefen sich im Jahr 2016 auf 182 Mio. Euro, während die Ausgaben in der Schifffahrt lediglich 77 Mio. Euro (Vorjahr: 437 Mio. Euro) betrugen. Aufgrund des schwachen Ladungswachstums wurden keine zusätzlichen Schiffe bestellt, auch die Investitionen in Container wurden stark reduziert.
Die Abschreibungen betrugen insgesamt 694 Mio. Euro und überschreiten den Vorjahreswert um 10 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich insgesamt um 4,2 % auf 32.078 (Vorjahr: 30.787). Im Geschäftsbereich Nahrungsmittel stieg der Personalbestand um 6,1 % auf 15.368 Mitarbeiter (Vorjahr: 14.487). Ursache hierfür war insbesondere die ganzjährige Berücksichtigung der Mitarbeiter von Coppenrath & Wiese, während sich die Entkonsolidierung der FrischeParadies-Gruppe gegenläufig auswirkte. Der Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke verzeichnete einen leichten Personalzuwachs. In der Radeberger Gruppe waren im vergangenen Jahr 5.986 Mitarbeiter angestellt (Vorjahr: 5.894), das entspricht einem Plus von 1,5 %. Im Bereich Sekt, Wein und Spirituosen sind die Mitarbeiterzahlen leicht gesunken: Bei der Henkell & Co. Sektkellerei waren es mit 1.922 Mitarbeitern 2,5 % weniger als im Jahr zuvor (1.972). Der Personalbestand bei der Hamburg Süd stieg um 5,7 % auf 6.300 Mitarbeiter (Vorjahr: 5.960). Im Bereich Weitere Interessen erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter marginal von 2.482 auf 2.503 Beschäftigte. Das entspricht einem Anstieg von 0,8 %. Mehr über die Oetker-Gruppe und ihre Geschäftsbereiche gibt es auf der Unternehmenswebseite.