Bielefeld – Mit dem Ausscheiden der langjährigen Vorsitzenden Prof. Dr. Marianne Assenmacher endet eine Ära. Dankbar verabschiedet HSBI-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk vier zum Teil langjährige Mitglieder des Hochschulrats.
Der amtierende Hochschulrat der Hochschule Bielefeld (HSBI) hat am Freitag, den 21. April 2023, seine letzte Sitzung abgehalten. Zum 1. Juni dieses Jahres geht nicht nur die auf fünf Jahre festgelegte Amtszeit des Gremiums zu Ende, sondern auch eine Ära, denn vier hochverdiente Mitglieder scheiden auf eigenen Wunsch aus dem Hochschulrat aus. Dabei handelt es sich um die seit 2009 amtierende Vorsitzende Prof. Dr. Marianne Assenmacher, die stellvertretende Vorsitzende Christiane Claus, seit 2013 Mitglied im Hochschulrat, sowie um die Hochschulratsmitglieder Dr. Silvia Bentzinger und Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler.
„Unsere Hochschulratsmitglieder standen der HSBI in früheren und in der laufenden, nun endenden Amtszeit immer mit Ideen, Rat und Tat zur Seite“, so HSBI-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk. „Das galt in Jahren des Wachstums und Ausbaus der Hochschule in Lehre, Forschung und Transfer wie auch bei der Entwicklung der strategischen Querschnittsthemen Digitalisierung, Internationales, Nachhaltigkeit und Diversity und nicht zuletzt bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie. So konnten wir wichtige Entwicklungen vorantreiben und all unsere Etappenziele erreichen.“
Erfahrung und Know-how Prof. Assenmachers hat die Hochschule über Jahre bereichert
Ganz besonderen Dank für 15 Jahre vertrauensvoller Zusammenarbeit richtete die HSBI-Präsidentin in Vertretung der Hochschulmitglieder an die scheidende Hochschulratsvorsitzende: „Mit ihrer großen Erfahrung und ihrem Weitblick hat Prof. Dr. Marianne Assenmacher mehrere Präsidien und die Hochschule insgesamt über anderthalb Jahrzehnte ebenso kompetent wie konstruktiv-kritisch und mit großer Freude, Offenheit und diplomatischem Geschick begleitet und unterstützt. Sie hat einen großen Anteil daran, dass die finanzielle Stabilität der Hochschule auch in den herausfordernden Jahren des Wachstums stets gesichert war, hat sich stets überregional für unsere Anliegen eingesetzt und bewies dabei immer auch ein offenes Ohr für die Anliegen aller internen Statusgruppen. Ihr Engagement hat sowohl die Errichtung des neuen Hauptgebäudes in den 2010er-Jahren befördert, das die interdisziplinäre Lehre und Forschung an der Hochschule in einmaliger Weise vorangebracht hat. Sie hat auch unsere noch laufenden Bestrebungen tatkräftigt unterstützt, einen Erweiterungsbau auf dem Campus Nord zu errichten, um hier einen Ort zu schaffen, der unsere Raumnot lindert und gleichzeitig ein Feld eröffnet für die Ausgestaltung von neuen Lehr- und Lernformaten.“
In ihrem Abschlussstatement ging die scheidende Hochschulratsvorsitzende ebenfalls auf die „überaus dynamische Entwicklung“ der vergangenen fünfzehn Jahre ein. „Die Hochschule Bielefeld steht bundesweit heute für Exzellenz und Qualität in Lehre und Forschung“, so Prof. Dr. Marianne Assenmacher. „Die HSBI genießt mittlerweile eine hohe überregionale Reputation. Dies ist das Ergebnis von klugen und innovativen strategischen Weichenstellungen der Präsidien und von einem hohen Engagement aller Hochschulmitglieder. In vielen Gesprächen mit Personalräten, Dekanen, Studierenden, Behindertenvertretern konnte sich der Hochschulrat immer wieder von der offenen Kommunikationskultur und beeindruckenden Motivation aller überzeugen. Das ist nicht selbstverständlich in Hochschulen, wie ich in über dreißig Jahren Hochschularbeit oft erfahren musste. Ich bin sicher, dass die Hochschule Bielefeld ihren erfolgreichen Weg weitergehen wird.“
Prof. Dr. Marianne Assenmacher: Stolz und Dankbarkeit
Assenmacher zeigte sich stolz und dankbar angesichts des Erreichten: „Es ist seit 2008 gelungen, den Hochschulrat als nachhaltiges Gremium zu etablieren. Die anfängliche Skepsis gegenüber dem vom Gesetzgeber vorgegebenen Aufsichts- und Kontrollgremium konnte abgebaut werden. So hat sich eine respektvolle und von Vertrauen geprägte Partnerschaft entwickelt. Ich danke allen ehemaligen und heutigen Mitgliedern des Hochschulrates für ihre kritisch-konstruktiven Beiträge und die vertrauensvolle Unterstützung meiner Arbeit als Vorsitzende. Ganz besonders möchte ich den Mitarbeitern der Geschäftsstelle für die langjährige effiziente und pragmatische Unterstützung und Hilfsbereitschaft danken. Sie waren immer ansprechbar, immer lösungsorientiert und immer freundlich.“
Die vier nun neu zu bestimmenden Mitglieder des Hochschulrats werden in den kommenden Wochen vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW ernannt. Die Mitglieder des HSBI-Hochschulrates, die im Gremium verbleiben, sind Anja-Christina Horstmann, Geschäftsführerin der Krohne Pressure Solutions GmbH in Minden, Matthias Neu, ehemaliger stellvertretender Leiter am Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) der Universität Paderborn, Dr. Eberhard Niggemann, Leiter der Weidmüller Akademie in Detmold, und Prof. Dr. Ursula Walkenhorst vom Institut für Gesundheitsforschung und Bildung (IGB) in Osnabrück.
Hochschulrat ist eine Art Aufsichtsrat für die HSBI
Zum Hintergrund: Laut Hochschulgesetz soll der Hochschulrat aus Personen bestehen, die verantwortungsvolle Positionen in Wissenschaft, Kultur oder Wirtschaft bekleiden, um einen Beitrag zur Erreichung der Ziele und Aufgaben der Hochschule leisten zu können. Der Hochschulrat ist Berater und Impulsgeber für das Präsidium und übt die Aufsicht über dessen Geschäftsführung aus. Er ist berechtigt, alle Unterlagen der Hochschule einzusehen und zu prüfen. Der Hochschulrat tritt mindestens viermal im Jahr zusammen. Zu seinen Aufgaben gehören darüber hinaus die Wahl der Mitglieder des Präsidiums, die Zustimmung zum Hochschulentwicklungsplan und zum Wirtschaftsplan, die Stellungnahme zum Rechenschaftsbericht des Präsidiums und die Entlastung des Präsidiums.
Zu den ausscheidenden Hochschulratsmitgliedern der HSBI: Prof. Dr. Assenmacher ist gebürtige Paderbornerin, nahm nach einer kaufmännischen Lehre ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität-Gesamthochschule Paderborn auf und promovierte hier 1987. Anschließend übernahm sie eine Professur für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen (HTWS) in Zittau/Görlitz. 1996 wechselte sie an die Hochschule Harz, Wernigerode, deren Rektorin sie von 2000 bis 2003 war. Von 2004 bis 2015 war sie Präsidentin der Universität Vechta in Niedersachsen. Assenmacher engagierte sich an diversen Hochschulen als Gleichstellungsbeauftragte, Prodekanin und vertrat in zahlreichen Gremien und Kommissionen die Interessen der Hochschulen. Darunter als Vizepräsidentin der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt, als Sprecherin der Fachhochschulen des Landes sowie als Mitglied im Plenum der Hochschulrektorenkonferenz. 2008 wurde Prof. Assenmacher in den Hochschulrat der damaligen Fachhochschule Bielefeld berufen, dessen Vorsitz sie ein Jahr später übernahm.
Die Mitgliedschaft von Christiane Claus im Hochschulrat der heutigen HSBI begann 2013, seit 2018war sie stellvertretende Vorsitzende. Von 2013 bis 2021 war Christiane Claus Kanzlerin der Hochschule Bremen und war zuletzt als Beraterin der Hochschule tätig. Von 2009 bis 2013 war sie hauptberufliche Vizepräsidentin der Hochschule Emden/Leer. Nach ihrem Studium arbeitete die gelernte Diplomökonomin zehn Jahre lang in verantwortlicher Position in der Wirtschaft und in den Studierendenwerken in Leipzig und Göttingen.
Nach fünfjähriger Amtszeit verlässt auch Dr. Silvia Bentzinger den Hochschulrat der HSBI. Die Juristin ist Sprecherin der Unternehmensleitung der Seidensticker Gruppe Bielefeld. Sie ist Mitglied im Beirat der IHK-Akademie Ostwestfalen und stellvertretendes Verwaltungsratsmitglied der BKK Gildemeister Seidensticker. Bentzinger erhielt eine Auszeichnung der Zeitschrift Capital als „Junge Elite“ für die Kategorie der Wirtschaft und arbeitete als ehrenamtliche Richterin am Arbeitsgericht Bielefeld.
Auch Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler war fünf Jahre Teil des Hochschulrats der HSBI. Neben dieser Tätigkeit engagiert sich der Gesundheitswissenschaftler und Diplom-Sozialpädagoge für eine bessere Patientenkommunikation und eine Stärkung der Gesundheitskompetenz: Als Co-Director der Bertelsmann Stiftung ist er mitverantwortlich für das Programm „Versorgung verbessern – Patienten informieren“. Von 2011 bis 2015 war er Bundesgeschäftsführer für die strategische und operative Steuerung der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). Schmidt-Kaehler ist zusätzlich Mitglied bei diversen Netzwerken und Gesellschaften im Gesundheitsbereich.
Der Hochschulrat informiert regelmäßig über die Inhalte und Beschlüsse der Hochschulratssitzungen. Weitere Informationen zum Hochschulrat: www.hsbi.de/hochschulrat.
Die „Hochschule Bielefeld (HSBI)“, bis 19. April dieses Jahres Fachhochschule Bielefeld, ist mit mehr als 10.500 Studierenden die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in OWL. Sie besitzt Standorte in Bielefeld, Minden und Gütersloh. Das Angebot der sechs Fachbereiche umfasst 75 Studiengänge und reicht von BWL und Ingenieurwissenschaften über Gestaltung, Architektur und Bauwesen bis hin zu Sozialer Arbeit, Pädagogik der Kindheit, Pflege und Hebammenwissenschaft. Studieren kann man klassisch in Vollzeit, praxisintegriert mit Anstellung (und Bezahlung!) in einem Unternehmen oder berufsbegleitend abends und am Wochenende. Die HSBI kooperiert mit 350 Unternehmen in OWL und darüber hinaus und ist international mit mehr als 150 Hochschulen vernetzt.