Gleich drei Bielefelder treten beim Deutschlandfinale von „FameLab“ am 12. Juni 2024 in der Rudolf-Oetker-Halle an
Bielefeld – Nicht lange drum herumreden. Keinen Fachjargon nutzen. Und in drei Minuten auf den Punkt kommen. Wer kann ein wissenschaftliches Thema am besten erklären? Das ist die Herausforderung bei „FameLab Germany“. Am Mittwoch, 12. Juni (19 Uhr), steigt in der Bielefelder Rudolf-Oetker-Halle das Finale des deutschlandweiten Wettbewerbs für Wissenschaftskommunikation, ausgerichtet von der Wissenswerkstadt Bielefeld.
Sieben junge Menschen aus ganz Deutschland treten an. Das Besondere in diesem Jahr: Gleich drei Bielefelder haben es ins Finale geschafft und kämpfen um die Krone sowie das Ticket fürs internationale Finale im kommenden Herbst. Alle Teilnehmenden haben sich zuvor über regionale Vorentscheide qualifiziert.
Alle Teilnehmenden haben ein Thema im Gepäck
Der Informatikstudent Jonas Vaquet von der Universität Bielefeld nimmt sich auf der Bühne das Thema Künstliche Intelligenz vor und erklärt, wie „ChatGTP“ eigentlich funktioniert – das intelligent antwortende Chat-Programm im Internet, das weltweit für Erstaunen und auch Ängste gesorgt hat. Wie alle hat auch er höchstens drei Minuten Zeit auf der Bühne, um in den Kategorien Inhalt, Präsentation und sachliche Richtigkeit zu überzeugen.
Der zweite Lokalmatador ist der Psychologe Julian Neugebauer, der als Doktorand am Osthushenrich-Zentrum für Hochbegabungsforschung an der Universität Bielefeld forscht und an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Evangelischen Krankenhaus Bielefeld arbeitet. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die psychische Stimmung auf die Muskulatur und damit auch auf die Stimme von Menschen niederschlägt.
Das Bielefelder Trio komplettiert Amartya „Ronnie“ Kaviraj, der im Master-Studiengang „Applied Entrepreneurship“ an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe studiert. Er erklärt das Konzept des „Influential Listening“ – dem bewusst gesteuerten Zuhören bei einem Gegenüber.
Süddeutschland stark vertreten
Die weiteren Teilnehmenden kommen allesamt aus Süddeutschland. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist gleich doppelt vertreten: Vanessa Mercedes Kind forscht im Bereich Massivbau und Baustofftechnologie. Sie verrät, wie Regen und Kälte an Bauwerken nagen – und warum Straßen und Brücken so häufig repariert werden müssen. Ebenfalls aus Karlsruhe kommt Patricia Guerra Balboa, die zu „Cybersecurity and Data Privacy“ forscht. Sie erklärt, wie mithilfe der Mathematik persönliche Daten besser im Internet geschützt werden können.
Die Universität Regensburg schickt auch zwei Teilnehmende ins Rennen, beide aus dem Forschungsbereich „Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik“. Michael Lößl erklärt, wie eigentlich PCR-Tests funktionieren, die seit der Corona-Pandemie jeder kennt. Und Alissa Wieberneit arbeitet in ihrer Forschung zu Nanofasern für DNA daran, wie sich ebenjene Tests als „PCR-Schnelltests“ weiterentwickeln ließen – also ohne die langen Auswertungszeiten.
Hochkarätige Jury
Bewertet werden alle Teilnehmenden von einer hochkarätigen Jury. Darin sitzen Prof’in Angelika Epple (Rektorin der Universität Bielefeld), Prof. Uwe Rössler (Wissenschaftlicher Direktor im Fachbereich Wirtschaft an der Hochschule Bielefeld), Dr. Ulrike Brandt-Bohne (Wissenschaftsjournalistin und Dozentin am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation) sowie Timo Fratz (Chefredakteur von Radio Bielefeld). Moderiert wird der Abend von Marvin Meinold, bekannt von der Improtheater-Gruppe „Die Stereotypen“.
Tickets für das Finale gibt es für zwölf Euro (ermäßigt 8 Euro) in der Bielefelder Tourist-Information (Niederwall 23, 0521 516999) und online unter: www.famelab-germany.de
Hintergrund:
Teilnehmen bei „FameLab Germany“ können jedes Jahr Studierende im Master-Studium, Promovierende und junge Forschende ab 21 Jahren. Ob Medizin, Informatik, Soziale Arbeit oder Politikwissenschaft: Es herrscht freie Themenwahl aus Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften. An kreativen Hilfsmitteln ist auf der Bühne alles erlaubt, was die Vortragenden selbst auf die Bühne tragen können. Nur Power-Point ist verboten.
Es geht übrigens in Bielefeld um nichts Geringeres als die Titelverteidigung der FameLab-Weltmeisterschaft. Denn 2023 holte sich die Siegerin des Deutschlandfinales, Aysel Ahadova aus Heidelberg, später im Weltfinale die internationale Krone. Es war der erste deutsche Titel in diesem Wettbewerb, den das britische Cheltenham Science Festival weltweit initiiert und den die Wissenswerkstadt Bielefeld der Bielefeld Marketing GmbH für Deutschland organisiert.
Bielefeld Marketing richtet den Wettbewerb bereits seit 2011 jedes Jahr bundesweit aus.