Lemgo – Dr. Markus Sauer tritt zum 1. April seine Professur für Erneuerbare Energien und dezentrale Energieversorgung am Fachbereich Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) an.
Der 48-jährige Diplom-Ingenieur stammt aus Balve im Sauerland, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er studierte von 1996 bis 2002 Energie- und Verfahrenstechnik an der Ruhr-Universität Bochum. Im Jahre 2007 promovierte Sauer dort am Institut für Thermo- und Fluiddynamik zum Thema „Entwicklung eines parallelen Strömungslösers zur Simulation laminarer Strömungen mit einer kontrollvolumenbasierten Finite-Elemente-Methode“.
Seine berufliche Laufbahn verknüpft akademische Forschung mit industrieller Praxis: Zuletzt leitete er als „Head of Integrated Plant Proposals“ den Bereich Gesamtanlagen der thyssenkrupp Polysius GmbH. Er war Projektleiter für ein zukunftsweisendes Pilotprojekt in Deutschland. Unter der Verwendung einer neuartigen Oxyfuel Technologie (Verwendung von reinem Sauerstoff im Verbrennungsprozess) sollen Zementwerke in die Lage versetzt werden nahezu CO₂-neutral betrieben werden zu können. Der Zementsektor ist mit etwa sieben Prozent am weltweiten CO₂-Ausstoß beteiligt. Bereits zu Beginn seiner Laufbahn hat er bei thyssenkrupp an CO₂ optimierten Bindemitteln geforscht.
Dr. Markus Sauer verfügt über umfassende internationale Erfahrung und war weltweit für schlüsselfertige Großprojekte im Zementanlagensektor verantwortlich.
Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit nachhaltigen Technologien, insbesondere im Bereich CO₂-Reduktion sowie anderen CCU- und CCS-Technologien (engl. Carbon Capture and Utilization/Storage).
Seine Entscheidung für die TH OWL begründet er mit der Möglichkeit sich intensiv mit erneuerbaren Energien und deren Speicherung zu beschäftigen: „Das Fachgebiet Erneuerbare Energien und dezentrale Energieversorgung war der Hauptgrund – das passt perfekt zu meinen Interessen und Fähigkeiten.“
Besonders am Herzen liegt ihm die Verbindung von Wissenschaft und Praxis für die Studierenden. „Der Praxisbezug in der Lehre ist mir sehr wichtig. Ich möchte die theoretischen Zusammenhänge erläutern und meine Erfahrungen aus dem weltweiten Anlagenbau einbringen.“
Sein besonderes Interesse gilt der Kombination, Steuerung und Speicherung von verschiedenen Technologien unter Verwendung erneuerbarer Energien für kleinere Quartiere oder Wohneinheiten. „Grüner Wasserstoff und Power-to-X-Technologien sind hier hochspannende Themen!“, unterstreicht der angehende Professor. Mit seiner umfassenden Erfahrung und Fachkompetenz stellt Dr. Sauer eine wertvolle Bereicherung für die TH OWL dar und wird die Verbindung von Forschung, Lehre und Praxis im Bereich der Energietechnik weiter stärken und ausbauen.