Begrüßung der Teilnehmer der Veranstaltung durch Dr. Bernd Althusmann (Stellv. Ministerpräsident und Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung) per Videobotschaft. - Foto: Ems-Achse
Begrüßung der Teilnehmer der Veranstaltung durch Dr. Bernd Althusmann (Stellv. Ministerpräsident und Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung) per Videobotschaft. - Foto: Ems-Achse

Zukunft der Arbeit: Veranstaltung der OECD und der Ems-Achse

Mexico-City, die französische Industriestadt Villeurbanne und jetzt die Ortschaft Wietmarschen-Lohne in der Wachstumsregion Ems-Achse: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte sich bewusst für ihre dritte Veranstaltung im Rahmen der internationalen Reihe „I`m the future of work“ die Region Ems-Achse ausgesucht, wie Dr. Nicola Brandt, Leiterin des Berliner OECD-Büros deutlich machte: „Unser Thema ist die Zukunft der Arbeit in ländlichen Räumen und das kann man am besten mit den Akteuren diskutieren, die seit Jahren in diesem Feld tätig und täglich betroffen sind.“

Mit knapp 50 Besuchern vor Ort und 120 Teilnehmern online (auch aus den Niederlanden, der Schweiz und Österreich) hatte das Thema offenbar einen Nerv getroffen. Home-Office, Digitalisierung und lebenslanges Lernen waren die Schwerpunkte der halbtägigen Veranstaltung. Die inhaltlichen Impulse lieferten dabei die OECD-Experten, die live aus Paris zugeschaltet waren. „Mobiles Arbeiten ist durchaus eine Chance für ländliche Räume“, sagte Dr. Rüdiger Ahrend. Das Pendeln zur Arbeit könnte reduziert und so Fachkräfte für das Land gewonnen werden. Voraussetzung sei aber ein (auch mobiles) Hochgeschwindigkeitsnetz, bei dem Deutschland leider deutlich unter dem OECD-Schnitt liege, wie Anja Meierkord feststellte. Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann hatte in seinem eingespielten Grußwort genau hier die erheblichen Anstrengungen des Landes und der Kommunen hervorgehoben.

Beeindruckt zeigten sich die Experten von der „Re-Industrialisierung“ in der Region Ems-Achse. Entgegen allen weltweiten Trends sei die Zahl der Beschäftigten im produzierenden Bereich in den vergangenen Jahren hier deutlich gestiegen. „Das bedeutet allerdings auch, dass nur etwa 30 Prozent aller Arbeitsplätze in der Region für Home-Office geeignet seien“, so Ahrend. Für diese Jobs sei lebenslanges Lernen besonders wichtig. Hier empfiehlt die OECD, die Weiterbildungs-Inhalte noch stärker am Bedarf des Arbeitsmarktes auszurichten.

Fabian Langenbruch (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) sah in der Nationalen Weiterbildungsstrategie eine Chance, um hier voranzukommen. Fördermittel für passende Weiterbildung seien vorhanden, der Etat der Bundesagentur für Arbeit sei aktuell stabil und die Agenturen würden entspreche Unterstützung vorhalten. Das betonte auch Hans-Joachim Haming, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Nordhorn. „Wir haben die Kenntnisse des Arbeitsmarktes vor Ort und bieten Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine umfassende Beratung, wenn es um Qualifizierung und Weiterbildung geht“, so Haming.

Die 2006 gegründete Wachstumsregion Ems-Achse ist ein Bündnis von Unternehmen, Kommunen, Bildungseinrichtungen, Kammern und Verbänden in Ostfriesland, im Emsland und in der Grafschaft Bentheim. Die über 680 Mitglieder der Ems-Achse beschäftigen zusammen mehr als 100.000 Menschen. Schwerpunkte der gemeinsamen Arbeit sind die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften, die Vernetzung der Akteure und Lobbying für die Region.

Mehr unter www.emsachse.de.

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