Lenze und TRUMPF plädieren für mehr Offenheit und Kooperation in der Industrie
Hameln/Nürnberg – Die Digitalisierung bietet Maschinen- und Anlagenbauern enorme Chancen für neue Geschäftsmodelle. Der Automatisierungsspezialist Lenze und das Hochtechnologieunternehmen TRUMPF sind überzeugt: Der Weg in eine erfolgreiche Zukunft führt über Partnerschaften und Offenheit. Auf der SPS 2023 (Halle 7, Stand 391) zeigt Lenze, was das konkret bedeutet – und wie es kleine und mittlere Unternehmen unterstützt, neue Erlösquellen zu erschließen.
Die Zukunft des Maschinen- und Anlagenbaus liegt in digitalen, datenbasierten Geschäftsmodellen, Dienstleistungen und Services. Das Bewusstsein dafür ist vorhanden. Speziell kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aber fällt die Umsetzung schwer, weil es häufig an Fachpersonal, Know-how und Infrastruktur mangelt. Umso wichtiger ist es, spezifisches Wissen in den Bereichen Software Engineering, IT und Automatisierung ins Boot zu holen – zum Beispiel über strategische Kooperationen und den offenen, souveränen Austausch von Daten. „Die Digitalisierung ist ein Mammutprojekt, das alleine kaum zu stemmen ist. Erfolg haben nur die Unternehmen, die beim Aufbau neuer Expertise auf Kollaboration und die richtigen Partner setzen“, sagt Christian Wendler, Vorstandsvorsitzender von Lenze. Manche KMU schrecke der Aufwand für die Implementierung geeigneter Softwarelösungen ab, „die Investitionen aber sind exzellent angelegtes Geld, das früher oder später Gewinn abwirft“, versichert Christian Wendler.
Smart Data statt Big Data
Die Digitalisierung ist nicht der einzige strukturelle Umbruch. Megatrends wie die Dekarbonisierung und der demografische Wandel stellen Maschinen- und Anlagenbauer vor weitere Herausforderungen. Für Christian Wendler liegt die Lösung in der Automatisierung. Warum? „Die Automatisierung ist ein Gewinn für alle. Sie treibt die digitale Transformation voran, weil sie Informationstechnologie in die Maschinen bringt. Sie verkleinert den CO2-Fußabdruck, weil sie die Energieeffizienz erhöht. Und sie löst den Fachkräftemangel, weil sie Prozesse vereinfacht und damit Arbeitszeit einspart“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Alles, was die Automatisierung dafür braucht, sind Daten. Keine riesigen Datenmengen, nur die richtigen, intelligent verarbeiteten: die Smart Data. Genau das ist die Spezialität der Digitalexperten von Lenze. Daten aus den Antrieben und Steuerungen fließen in den digitalen Zwilling und sie extrahieren daraus gezielt kleine Pakete relevanter Daten, bevor sie diese auswerten – und mithilfe des Domänenwissens in Smart Data verwandeln. Das Potenzial, Material, Arbeitszeit und Energie einzusparen, ist immens. Durch die Nutzung des digitalen Zwillings und Smart Data können Unternehmen ihren Energieverbrauch im Schnitt um bis zu 50 Prozent senken, Ressourcen schonen und für mehr Nachhaltigkeit in der Industrie sorgen.
Offenen, digitalen Ökosystemen gehört die Zukunft
Lenze begleitet Kunden während des gesamten Digitalisierungsprozesses und lebt den Gedanken eines partnerschaftlichen Miteinanders. Das zeigt auch die Mitwirkung in den Initiativen Manufacturing X und Open Industrie 4.0 Alliance. Ziel dieser unternehmens- und branchenübergreifenden Projekte ist ein souveräner, offener Datenraum zum Austausch von Komponenten, Know-how und Technologien.
Wie legen wir einheitliche Standards fest? Wie arbeiten Maschinen in Anlagen optimal zusammen? Diese und weitere Fragen stehen dabei im Vordergrund. „Die Erfolge von gestern dürfen den Erfolgen von morgen nicht im Weg stehen. Es braucht neue Partnerschaften, Geschäftsmodelle und ein modernes Mindset, um gemeinsam in der Industrie erfolgreich zu sein“, meint Thomas Schneider, Entwicklungsgeschäftsführer Werkzeugmaschinen bei TRUMPF. Das Hochtechnologieunternehmen ist einer der Marktführer bei Werkzeugmaschinen für die flexible Blechbearbeitung und industrieller Lasertechnik. Beide Unternehmen, TRUMPF und Lenze, treiben die digitale Transformation der produzierenden Industrie voran – und arbeiten gemeinsam an Technologien und Umsetzungskonzepten im Rahmen von Manufacturing X. „Daten über die gesamte Fertigungs- und Lieferkette souverän und gemeinsam nutzen zu können, bedeutet mehr Resilienz bei Störungen, mehr Nachhaltigkeit und mehr Wettbewerbsfähigkeit“, erklärt Thomas Schneider. Offene Automatisierungsplattformen wie Nupano von Lenze können als Schlüsseltechnologien zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit kleinerer und mittlerer Unternehmen dienen. Damit die digitale Transformation gelingt, ist demnach ein Umdenken erforderlich: raus aus dem goldenen Käfig, hinein ins Ökosystem – für mehr Offenheit, mehr Kollaboration und mehr Wachstum.
Lenze auf der SPS 2023
„Auch wir unterstützen diesen Kulturwandel und sind stolz darauf, bereits die passenden Lösungen im Portfolio zu haben“, sagt Lenze-Vorstandsvorsitzender Christian Wendler. Wie diese Lösungen konkret aussehen, zeigt Lenze auf der SPS – smart production solutions in Nürnberg (Halle 7, Stand 391). Die Asset Performance Plattform zum Beispiel kombiniert Secure-Remote-Access, IoT-Datenerfassung, Dashboarding sowie Ticket- und Dokumentenmanagement und führt zu mehr Effizienz bei der Fehlersuche und im Fall von Personalwechseln. Die Plattform erleichtert so die Zusammenarbeit zwischen OEM und Maschinenbetreibern und macht den Ausbau des Servicegeschäfts möglich. Raum für neue Geschäftsmodelle bietet auch Nupano. Die Automatisierungsplattform versetzt KMU in die Lage, Maschinen über den gesamten Lebenszyklus mit Apps auszustatten und diese spielend leicht zu verwalten. Weil Kunden beides auf der Plattform finden – die Applikationen und die Übersicht der Maschine als digitaler Zwilling – können sie die IT mit der OT verheiraten und echte Mehrwerte generieren.