Der stationäre Handel kämpft schon seit langem mit steigenden E-Commerce-Anteilen, zumal die Pandemie die Lage noch verschlimmert hat. Doch in der Krise steckt auch eine Chance für einzigartige Konzepte in der City. Das zeigt sich jetzt auch an dem individuellen Übergangs-Store „Prachtstücke“ von Brigitte Paukstat. Auf das Ladenlokal war die kreative Kauffrau mithilfe der Wirtschaftsförderung Münster (WFM) gestoßen.
In den vergangenen vier Wochen hat Brigitte Paukstat in der ehemaligen Backfiliale am Erbdrostenhof unter dem Label „Prachtstücke – Mode für Querschlanke“ sommerliche Kleidung im Mix mit Schmuck, Kunst und Schäferei-Produkten verkauft. Nun hat ihr der Objekteigentümer die Zwischennutzung des Ladenlokals bis Ende Juli verlängert.
Paukstat, die ihre Ware üblicherweise auf Veranstaltungen und Märkten anbietet, freut sich sehr über den weiteren Betrieb ihres ersten temporären Ladenlokals inmitten der Stadt. „Mit einem solchen Erfolg habe ich nicht gerechnet. Die Besucher sind total begeistert und lieben dieses unkomplizierte Geschäft“, sagt sie. Unterdessen hält sie bereits Ausschau nach einer neuen Location für die Zeit ab September. Dann will sie mit einem herbstlichen Arrangement in Münsters stationärem Handel durchstarten.
Das ist auch ganz im Sinne des Zentrenmanagements mit den Partnern Münster Marketing, die WFM und die Initiative Starke Innenstadt Münster (ISI). Mit dem Ziel der Stärkung der Innenstadt setzen sich die Akteure für mehr Vielfalt und eine neue Lebendigkeit in der City durch ausgefallene Konzepte ein. Unter anderem hatte die Initiative vor der jetzigen „Prachtstücke“-Nutzung die Schaufenster mit Münster-Motiven von Berthold Socha folieren lassen und eine große Aufmerksamkeit erzielt.
Die WFM ist überzeugt, dass kreative, idealerweise einzigartige Angebote unabhängig von einer Krise funktionieren und diese insgesamt auch zur Belebung der City beitragen. Diese Meinung teilt auch Barbara Rosengarten, die im März an der Julius-Voos-Gasse mit einem eigens entwickelten Konzept eröffnet hatte. In ihrem Geschäft „Barbara Green Cosmetics“ kombiniert sie Naturkosmetik- und Naturkörperpflegeprodukte mit nachhaltigen Verpackungsmaterialien. Ihr Shop ist wie der von Brigitte Paukstat ein Novum in Münster.