Die Exporte der Betriebe in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim leiden unter der Corona-Krise. „In den ersten vier Monaten dieses Jahres haben die Unternehmen Waren im Wert von fast 3 Milliarden Euro exportiert. Dies ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 6 %“, erklärt Frank Hesse, IHK-Geschäftsbereichsleiter International. Damit sei die Entwicklung um Vergleich zu Niedersachsen mit einem Minus von 20,8 % und dem Bund mit -13,1 % allerdings vergleichsweise moderat.
Bei der Anzahl der von der IHK in den ersten sechs Monaten des Jahres ausgestellten Ursprungszeugnisse und anderen Außenhandelsdokumenten ist eine ähnliche Tendenz festzustellen. Mit gut 12.000 ausgestellten Dokumenten für das erste Halbjahr 2020 wurde zwar nahezu die gleiche Anzahl von Dokumenten wie im Vorjahreszeitraum bearbeitet. Diese Entwicklung resultiert allerdings aus einem hohen Aufkommen im ersten Quartal, während im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 8 % zu verzeichnen ist. Ursprungszeugnisse werden für Exporte in so genannte Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union benötigt.
In der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK zeigt sich außerdem, dass die regionalen Unternehmen das künftige Auslandsgeschäft mit Sorge betrachten. Per Saldo rechnen 21 % der Betriebe mit rückläufigen Exporten in den kommenden Monaten. Neben der Corona-Krise sind es auch die aktuellen handelspolitischen Auseinandersetzungen, etwa zwischen den USA und China, oder den USA und der EU, die auf die Stimmung drücken. Und auch der zwischenzeitlich vom Thema Corona überlagerte Brexit beschäftigt nach wie vor die Unternehmen. Die auch vier Jahre nach der Abstimmung noch immer bestehenden Unklarheiten über die zukünftigen Handelsbeziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich sorgen weiter für Unsicherheiten bei den Betrieben.
Weitere Informationen: IHK, Hartmut Bein, Tel.: 0541 353-126 oder E-Mail: bein@osnabrueck.ihk.de