Unter dem Titel „Transformer – neue Bedingungen im Kulturbereich“ fand am Mittwoch die 14. OWL Kulturkonferenz zum ersten Mal in rein digitaler Form statt. Kulturschaffende, sowie Vertreter aus Kulturpolitik, -verwaltung und Kultureinrichtungen beschäftigten sich mit der aktuellen Transformation der Kultur, getrieben durch die Digitalisierung und die Corona-Krise.
Mehr als 200 Teilnehmer nahmen an der digitalen OWL Kulturkonferenz teil, die von der OWL GmbH in Kooperation mit der Bezirksregierung und dem Regionalrat und in Zusammenarbeit mit dem Kulturdezernat der Stadt Gütersloh veranstaltet wurde. „Die hohe Teilnehmerzahl zeigt das große Interesse der Kulturakteure in OWL an Möglichkeiten zum Netzwerken und Arbeiten an Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung der gegenwärtigen Pandemiesituation,“ freut sich Landrat Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Fachbeirats Kultur der OWL GmbH über die Resonanz.
Mit seinem Impulsvortrag „Zukunftsfragen. Überlegungen zur Kulturpolitik der Transformation“ eröffnete Dr. Henning Mohr, Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitschen Gesellschaft e.V. die Konferenz.
Sechs interaktive Workshops boten die Möglichkeit zum Austausch über aktuelle und generelle Veränderungen im Kulturbereich, sowie einen direkten Praxisbezug unter anderem am Beispiel der Transformation der „Drums´n´Percussion Paderborn“ vom analogen zu einem neuen digitalen Event.
Wie Partizipationsideen innerhalb der Kultur-Transformation aussehen können, zeigte der Workshop „Alle sind Host – Transformation divers und inklusiv gestalten“ mit der Einbindung kreativer Interaktionen und künstlerischem Arbeiten.
Im Workshop „Kultur und Journalismus in Zeiten der Corona-Krise“ wurde über die Möglichkeiten der Kulturberichterstattung diskutiert. Die offene Austauschrunde beschäftigte sich damit, wie die gegenseitigen Erwartungen zwischen Kulturszene und Medien aussehen.
Neben der Vorstellung von einzelne Features der neuen „OWL Live“-Kulturplattform für OstWestfalenLippe gab es auch Möglichkeiten diese direkt auszuprobieren.
In weiteren Diskussionen und Workshops wurde über die zukünftige Aufstellung von Kulturinstitutionen und ihren Möglichkeiten Transformationsprozesse konstruktiv mitzugestalten, diskutiert. Am Beispiel des „Paderborner Kultur-Soli“ gab es Einblicke in die Möglichkeiten einer Finanzierung für Kulturschaffende durch Crowdfunding.
Besonderer Programmpunkt der Konferenz war die Premiere des interaktiven Films „caretopulis“, in dem sich das Publikum individuell durch die Spielszenen des Stücks klicken und so selbst entscheiden konnte, wie das Stück verlaufen soll. Um neben dem Geist auch den Körper in Bewegung zu halten, lud die Konferenz in den Pausenzeiten zu einem ausgleichenden Bewegungsprogramm ein.
Als regionales Forum für Information, Erfahrungsaustausch und Vernetzung wurde die OWL Kulturkonferenz erstmals in ein digitales Format transformiert, mit dem Anspruch vielseitige Interaktionsmöglichkeiten zu integrieren.
Zum 14. Mal hatte das Kulturbüro der OstWestfalenLippe GmbH Fachleute aus Kultur, Bildung, Verwaltung und Politik zur OWL Kulturkonferenz eingeladen. Die Veranstaltung ist ein wichtiger Teil der Aktivitäten, mit denen sich das Kulturbüro der Regionalmarketing- und Regionalentwicklungsgesellschaft OstWestfalenLippe GmbH für die Förderung der kulturellen Vielfalt in OWL einsetzt.
O-Töne zur OWL Kulturkonferenz:
Regierungspräsidentin Judith Pirscher: „Kultur kann auch digital. Wir erleben Kulturschaffende aktuell als hochmotivierte Akteure, die in Ostwestfalen-Lippe neue Wege beschreiten, um Menschen mit ihren kulturellen Angeboten zu erreichen – in den Städten und auf dem Land. Die OWL Kulturkonferenz ist eine bewährte Plattform, sich über neue Ideen, neue Partnerschaften und Kooperationen auszutauschen und die Kulturregion Ostwestfalen-Lippe weiter zu entwickeln.“
Regionalratsvorsitzender Reinold Stücke: „Die OWL Kulturkonferenz ist ein wichtiges Event der Region, auf dem über die Weiterentwicklung der Kulturregion OstWestfalenLippe diskutiert wird. Die Kulturschaffenden aus der Region nutzen sie als Plattform für den Austausch, Diskussionen und als Impulsgeber für die eigene kulturelle Arbeit.“
Dr. Henning Mohr (Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.): „Im Kontext eines disruptiven gesellschaftlichen Wandels muss sich auch der Kulturbereich verändern. Es braucht eine Transformation kultureller Infrastrukturen zu mehr Agilität, Digitalität, Diversität und Nachhaltigkeit, um auch neuen Anforderungen des Publikums gerecht werden zu können. Zur Unterstützung dieser Prozesse müssen wir die Grundlagen einer transformationsorientierten Kulturpolitik definieren, die den Wandel durch zukunftsweisende Rahmenbedingungen unterstützt.“
Andreas Kimpel (Kulturdezernent der Stadt Gütersloh): „Die Digitalisierung schafft viele neue Möglichkeiten für die Kulturschaffenden in OWL. Aufgabe der Politik ist es die Transformationsprozesse im Kultursektor zu begleiten und mit den richtigen Förderungen zu unterstützen.“
Landrat Dr. Axel Lehmann (Vorsitzender des Fachbeirats Kultur der OWL GmbH): „Das kulturelle Angebot der Region Ostwestfalen Lippe ist ein wichtiger Bindefaktor für junge Menschen und Familien an die Region. Die OWL Kulturkonferenz bietet die Basis für einen intensiven Austausch unter den Kulturschaffenden und der Kulturpolitik, um dieses kulturelle Angebot attraktiv zu halten und weiter zu entwickeln.“
Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH): „OWL ist in Sachen der digitalen Transformation gut aufgestellt, wie Projekte wie it’s OWL oder die digitale Modellregion zeigen. Davon kann die Kulturszene profitieren. Die OWL GmbH bietet Ansätze für den Austausch.“
Jana Duda (Leitung OWL Kulturbüro): „Die Organisation und Durchführung dieser online-Konferenz war für uns ein spannendes Experimentierfeld. Wir nehmen vielen wichtige Erkenntnisse mit und können die Kulturschaffenden der Region in Zukunft noch konkreter beraten.“
Weitere Informationen: www.owl-kulturbuero.de