Lingen – Sie gilt als Königin der Blumen: die Rose. Ob zum Geburtstag, zum Blinddate oder als Geste der Entschuldigung – Blumen sagen oft mehr als Worte. Was die wenigsten beim Kauf allerdings bedenken, sind die Bedingungen, unter denen die Blumen angebaut werden. Zum Weltfrauentag setzte Lingen deshalb ein Zeichen: Vertreterinnen der Fairtrade-Steuerungsgruppe und des Gleichstellungsbüros der Stadt verteilten am Samstag 500 faire Rosen auf dem Lingener Wochenmarkt und machten so auf das Thema „Fairer Handel von Rosen“ aufmerksam.
Die Fairtrade-Rosen stellten die lokalen Blumenhändler, „Das grüne Haus“ sowie „Karin Wilbert Blumen“ und der Wochenmarktbeschicker Blumen Petermann zur Verfügung.
Zum Hintergrund: Weil die deutsche Blumenproduktion die heimische Nachfrage nicht befriedigen kann, müssen gut 80 Prozent der in Deutschland verkauften Schnittblumen importiert werden. Ein Großteil kommt von Blumenfarmen des globalen Südens in Kenia, Äthiopien, Tansania oder Ecuador. Tausende Angestellte sind dort mit der Aufzucht, der Ernte, dem Zuschneiden und Verpacken der Schnittblumen beschäftigt. Etwas mehr als die Hälfte der Arbeiter*innen sind Frauen. Viele von ihnen sind alleinerziehend und haben keine Alternative als die schlecht bezahlte Arbeit auf den Blumenfarmen. „Durch den fairen Handel stärken wir ihre Rechte. Fairtrade garantiert ihnen existenzsichernde Löhne, feste Arbeitsverträge, Mutterschutz und Weiterbildungsmöglichkeiten. Bereits jede dritte in Deutschland erhältliche Rose stammt aus fairem Handel und trägt damit zu mehr Geschlechtergerechtigkeit im globalen Süden bei“, erklärt Maria Niemann, Sprecherin der Fairtrade-Steuerungsgruppe. „Die Aktion war ein voller Erfolg – wir konnten vielen Besucherinnen des Wochenmarktes eine Freude machen und zugleich für dieses wichtige Thema sensibilisieren.“