Wertvolle Fracht für das All
Paderborn – Im Juni hat Universal Transport einen Satelliten der European Space Agency, ESA, in die Niederlande geliefert. Es handelt sich dabei um die bisher wertvollste Fracht in der langen Geschichte des Paderborner Großraum- und Schwerlastunternehmens. Der Satellit wird im Rahmen der Mission EarthCARE (Cloud, Aerosol and Radiation Explorer) eingesetzt, einem Joint Venture zwischen der ESA und der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency). Der Start dieser bisher größten und komplexesten Erderkundungsmission ist für 2023 vorgesehen.
Verladen wurde der Satellit beim Auftraggeber in Immenstaad am Bodensee. Drei Mitarbeiter des Unternehmens eskortierten den über drei Nächte gehenden Transport von Universal Transport in einem Begleitfahrzeug. Tagsüber wachte eine Security Firma über die wertvolle in einem Container untergebrachte Fracht. Die Gesamtabmessungen von 21,50 m x 4,2 m x 4,25 m und 41,8 to Gewicht waren für die Schwertransport-Experten indes kein Problem.
„Die besondere Herausforderung lag dieses Mal nicht in den Ausmaßen oder dem Gewicht der Fracht, sondern im hohen Warenwert eines solchen Satelliten“, erläuterte Holger Dechant, Geschäftsführer von Universal Transport. „Es ist für uns eine große Ehre und gleichzeitig gerne übernommene Verantwortung, diesen besonderen Transport durchführen zu dürfen. Nach acht Monaten der sorgfältigen Vorbereitung konnten wir den Auftrag pünktlich abschließen.“
Das Team war ab Bodensee auf die erste Teilstrecke bis zur Rastanlage Hockenheim gestartet. Nach der zweiten Nacht kam der Tross am Grenzübergang in Venlo an. Die letzte Etappe führte bis ins Ziel zur ESTEC im niederländischen Noordwijk. Das Europäische Weltraumforschungs- und Technologiezentrum ist das technische Herzstück der ESA, wo die meisten ESA-Projekte wie EarthCARE geboren werden.
EarthCARE wird hochleistungsfähige Lidar- und Radartechnologie einsetzen, die noch nie zuvor im Weltraum geflogen wurde. Ziel ist es, Datensätze zu liefern, die es den Wissenschaftlern ermöglichen, die Beziehung zwischen Wolken, Aerosolen und Strahlung mit vorher nicht möglicher hoher Genauigkeit zu untersuchen, um die Prozesse des Klimawandels besser zu verstehen.