Frankfurt/Main. Wer als Anleger zu sehr auf ein bestimmtes Investmentthema, eine Branche oder gar eine Aktie setzt, handelt sich für sein Portfolio ein nicht zu unterschätzendes Klumpenrisiko ein. Gleiches gilt für Investoren, die überproportional den Heimatmarkt favorisieren.
„Solch eine einseitige Schwerpunktsetzung kann sich böse rächen“, warnt Professor Dr. Rolf Tilmes, CFP, Vorstandsvorsitzender des FPSB Deutschland. Besser ist es, das Depot zu diversifizieren, also zur Risikoverminderung breit in viele unterschiedliche Produkte zu streuen. „Ein professionell erstellter und vor allem ganzheitlicher Finanzplan kann dem Anleger dabei helfen, entsprechende Defizite im Portfolio aufzudecken.“ Wichtige Unterstützung leisten dabei CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger).
Als Anleger sollte man seine Geldanlagen regelmäßig überprüfen: Wie sieht es etwa mit Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft aus, mit der Depotstruktur und den anfallenden Gebühren? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Risiken und zur Rendite bilden schließlich die Grundlage für eine erfolgreiche Geldanlage. Häufig unterschätzt wird dabei jedoch das sogenannte Klumpenrisiko. Davon spricht man, wenn beispielsweise einzelne Wertpapiere im Vermögensmix des Anlegers besonders stark übergewichtet sind.
Doch dieses Risiko betrifft nicht nur das Aktienportfolio. Denn auch Arbeitsplatzsicherheit und Kurs der Arbeitgeberaktien hängen eng zusammen, etwa wenn der VW- Arbeiter auch noch viele Autoaktien im Portfolio hat. „Es gibt viele weitere Beispiele für Klumpenrisiken, die auf den ersten Blick nicht erkannt werden“, sagt Prof. Tilmes. Ein Beamter beispielsweise ist in der Regel gut beraten, nicht nur in Bundesanleihen anzulegen, denn beruflich ist er ja schon abgesichert. Der Selbständige, dessen Einkommen meist schwankt und alles andere als gesichert ist, sollte hingegen in Sachen Geldanlage nicht auch noch ausschließlich auf risikoreiche Wertpapiere setzen.
„Auch mit Immobilien gehen viele Privatanleger ein Klumpenrisiko ein, da sie meist den Großteil ihres Vermögens in einem Objekt bündeln“, sagt Tilmes. Und noch dazu können sie anders als bei Aktien oder Anleihen den Kauf nicht schnell einmal rückgängig machen, weil die Abläufe umständlich und teuer sind.
„Nur die ganzheitliche Finanzplanung erkennt solche Klumpenrisiken und kann sie beseitigen“, sagt Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit beim FPSB Deutschland auch Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Private Finance & Wealth Management an der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. Entsprechend kommt einer breit gestreuten und flexibel anpassbaren Anlagestrategie eine höhere Bedeutung als bislang zu. „Die beste Form des Risikomanagements ist eine ausbalancierte Mischung von Vermögenswerten, die in verschiedenen Börsen- und Konjunkturphasen nicht miteinander korrelieren“, sagt Tilmes. So kann der Anleger Klumpenrisiken vermeiden und Kursschwankungen in seinem Depot ausgleichen. Dies bestätigen diverse Studien.
Professionelle Finanzplaner senken das Risiko
Es empfiehlt sich daher, das eigene Portfolio kritisch zu überprüfen. „Viele Anleger wissen häufig nicht, wie die Summe aller Teile aussieht, wo ihr Portfolio Übergewichte aufweist und ob vielleicht sogar eine bedenkliche Unwucht besteht“, sagt Tilmes. Professionelle Unterstützung bei der Vermögensplanung leisten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger). Sie helfen Sparern und Anlegern dabei, die passende Strategie – individuell abgestimmt auf den Anlagehorizont und die jeweilige Risikoneigung – zu finden. Im Rahmen einer Finanzplanung wird jeder einzelne Vermögenswert einer genauen Analyse unterzogen. Gleichzeitig können verschiedene Risikoszenarien durchgespielt werden.
Diese ganzheitliche und vernetzte Beratungsphilosophie der CFP®-Zertifikatsträger grenzt sich deutlich von den oft dominierenden produkt- und vertriebsorientierten Beratungsansätzen ab. Der individuelle Finanzplan wird in regelmäßigen Abständen an veränderte gesamtwirtschaftliche und persönliche Rahmenbedingungen angepasst. „Die Gefahr von Fehlallokationen und somit von Vermögensverlusten kann somit deutlich verringert werden“ sagt Tilmes.